Titel: Necroville Folgende Besprechungen / Rezensionen liegen zu diesem Roman auf Fictionfantasy.de vor: |
Rezension (der 1996er Ausgabe) von Rupert Schwarz
Die Geschichte ist ja nicht schlecht ersonnen, aber Ian McDonald vergisst neben all den selbstverliebten Worten völlig, den Leser zu lenken und in seine ersonnene Welt einzuführen. Er schmeißt dem Leser einen Haufen Fremdausdrücke und Neologismen an den Kopf nach dem Motto "Friss oder stirb" und lässt in der ersten Hälfte jegliche Romanstruktur vermissen. Der Leser, der bis dahin durchgehalten hat, bekommt dann eine Geschichte präsentiert, die bar jeglicher Raffinesse dem zu erwartenden Höhepunkt zustrebt und dann endet. Und natürlich wird das Buch auch keinen Deut besser, wenn Horst Pukallus noch sein Buch übersetzt. Seine Übersetzungen lesen sich irgendwie alle gleich und dies lässt nur den Schluss nahe, dass der - mir unverständlicherweise - so vielfach gelobte Übersetzer sehr gerne seinen eigenen Stil schreibt. Natürlich ist dies alles Geschmacksache und ich weiß, dass das Duo aus Autor und Übersetzer mir überhaupt nicht liegen. (...) Ein Buch also wie Doseneintopf. Macht satt, aber man fragt sich, warum man sich so etwas antut
Rezension von Erik Schreiber
Der Leser wird in eine Zeit des Umbruchs geworfen und hat nicht einmal richtig Zeit, die Umstände der Ausgangslage richtig zu beurteilen. Die eventuelle Lösung der Probleme kommt aber auch keinen Schritt neu daher. Eine Revolution und ein Aufstand sind Dinge, die heute überall geschehen können. Das ist nicht neu. Hier fehlt meines Erachtens eine andere Lösungsmöglichkeit. (...) Alles in Allem ist diese spannende Geschichte nicht nur erwähnenswert, sondern empfehlenswert. Gut zu lesen, nie langweilig und .... ja, faszinierend.
Rezension von Rainer Skupsch
Ian McDonald ... entwirft ... kaleidoskopartig das stimmungsvolle Bild einer phantastischen Zukunft. (...) Mir schien es bei der Lektüre von "Necroville", dass Ian McDonald uns Lesern mit seiner Welt des frühen 22. Jahrhunderts mehr zumutet / einen größeren Detailreichtum anbietet, als es der Großteil seiner Kollegen getan hätte. (...) Es gibt dicke Romane, die man getrost an einem Tag lesen/überfliegen kann, ohne dass einem Wichtiges entgeht. Wenn man dies bei "Necroville" versucht, wird man womöglich über sperrige Prosa stolpern, auf jeden Fall aber einen beeindruckenden Weltentwurf verpassen. Ich ... war auf den ersten etwa 200 Seiten vom Inhalt begeistert. Gleichzeitig hatte ich schon hier und auch im weiteren Verlauf meine Probleme mit dem Roman. Diese begannen beim Plot und erstreckten sich bis zur Sprache. (...) Einiges an diesem Buch war wunderbar, anderes allzu bekannt - und manches Satzgefüge entnervend. Immerhin reicht das aus, um mich nicht für längere Zeit abzuschrecken.