Serie / Zyklus: Perry Rhodan - Sternenozean | |
Lfd. Nummer: 2227 | |
Titel: Menschenjagd auf Hayok | |
Autor: Hans Kneifel | |
Verlag: Pabel Moewig | |
Titelbild: Swen Papenbrock | |
Illustration: Swen Papenbrock | |
Erscheinungsdatum: 23.04.2004 | |
zusätzliche Inhalte: | |
Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Inhalt:
Die Terraner haben den Planeten Hayok besetzt, der der Hauptplanet des gleichnamigen Sternenarchipels ist. Im Jahr 1300 NGZ annektierte Arkon den Sternenarchipel mit Hinweis auf ältere Besitzansprüche als die der Liga Freier Terraner (PR Band 2000). Im Zuge der Ereignisse um den Sternenozean von Jamondi und des arkonidischen Angriffs auf die terranische Spionagestation SPEICHER besetzt nun der Residenzminister Reginald Bull mit dem LFT-Militär die Welt Hayok (PR Band 2225). Kantiran, Sohn Perry Rhodans und der Arkonidin Ascari da Vivo, macht sich mit seinem Freund Mal Detair auf, um Shallowain zu finden. Shallowain, Angehöriger des Celista-Geheimdienstes, tötete einst auf Geheiß Ascaris die Freundin Kantirans (PR Band 2200) und war auch für das brutale Vorgehen gegen die Terraner auf Hayok verantwortlich, um die Besatzung der Spionagestation SPECHER zur Aufgabe zu zwingen (PR Band 2225).
Am Anfang des Romans wird Reginald Bull über die Aussichtslosigkeit aufgeklärt, die Auslieferung Shallowains zu verlangen. Ein juristischer LFT-Vertreter erklärt, dass Shallowain nur schwer haftbar gemacht werden kann, weil dieser lediglich Anordnungen gab. Außerdem erkenne Arkon nur die eigene Justiz an, so dass bei einer juristischen Auseinandersetzung womöglich die SPEICHER-Mitglieder an Arkon ausgeliefert werden müssten.
In Verkleidung machen sich Kantiran und Mal Detair nach Vhalaum auf. Kantiran quälen die Erinnerungen an seine getötete Freundin und will endlich Rache üben. Die Hauptstadt Vhalaums befindet sich größtenteils noch in Unordnung durch die zurückliegenden Kämpfe und die Hyperstürme. Sie erhalten Hilfe von TLD-Agenten, die durch die SPEICHER-Stürmung nicht aufgeflogen sind. Ein Vorteil ergibt sich für Kantiran, weil nur wenige Leute noch gut auf Shallowain zu sprechen sind. Shallowain versucht derweil vom Planeten zu kommen und hat eine Tarnidentität als einfacher Arbeiter angenommen. Schnell erhalten Detair und Kantiran Hinweise auf Shallowains Aufenthaltsort. Beim Kampf setzt Kantiran auch seine Fähigkeit Tiere beeinflussen zu können ein und lässt sie Shallowain angreifen.
Doch der Erfolg stellt sich zunächst nicht ein. Und das Katz-Maus Spiel geht weiter. Gleichzeitig schwinden bei Kantiran die reinen Rachegefühle gegenüber einem distanzierteren Verhalten und Selbstkritik. Beim abschließenden Zweikampf, der sich über mehrere Seiten erstreckt, besiegt er Shallowain und lässt diesen am Leben. Etwas, was er vor einiger Zeit noch nicht getan hätte.
Kritik:
Hans Kneifel begründet auf zwei Seiten die Aussichtslosigkeit juristischen Vorgehens und der Notwendigkeit anderer Maßnahmen. Seine knappe Ausführung ist im wahrsten Sinne des Wortes hanebüchen. Danach kann ein Befehlshaber nicht verantwortlich gemacht werden und man müsse sich an fremdes Recht halten, wenn der andere Staat keine übergeordnete Gesetze oder Vereinbarungen anerkennt.
Mit keinem Wort sagt Kneifel, dass die Terraner nun die maßgebliche Instanz auf Hayok sind und entsprechend des abgeschlossenen Friedensvertrages nicht ausschließlich arkonidisches Recht gelten kann. Die Auslieferung Shallowains war zudem eine Bedingung für den Friedensschluss. Er hätte auch darauf eingehen können, inwieweit LFT-Gesetze eigene Staatsangehörige vor Auslieferung schützen. Über die Begründung, dass nur Personen, die Befehle ausführen, aber keine Befehlsgeber haftbar gemacht werden können, will ich lieber nicht sprechen. Auf jeden Fall ist eine andere und längere Diskussion des Sachverhaltes notwendig. Schwachpunkt ist, dass man die LFT gegen sich argumentieren und nicht nach Begründungen zur Absicherung des eigenen Standpunktes suchen lässt. Interessanter wäre es zu erfahren, was die terranische Besatzungsmacht mit der zivilen und militärischen Infrastruktur vorhat. Immerhin gibt es genügend Geheimnisse zu erfahren oder generell einen Überblick über den Planeten zu erlangen. Beispielsweise sind einige tausend arkonidische Militärraumschiffe im Hayok-System vorhanden, die unter terranische Obhut gestellt werden könnten. Das hätte von der Exposéredaktion durchaus in diesem oder anderen Romanen untergebracht werden können.
Dafür macht der Rest des Romans umso mehr Spaß. Kantiran findet zusehends in seine Rolle. Man darf aufgrund des jugendlichen Alters Kantirans keine Vergleiche mit unserer Gesellschaft ziehen. Trotz seiner neunzehn Jahre ist er Eliteabsolvent einer arkonidischen Akademie und entsprechend ausgebildet. Dennoch wurde Kantiran in vorherigen Romanen anders geschildert, als ob er nicht dazu fähig wäre ein Kommando zu führen. Hans Kneifel macht diesen Fehler nicht und lässt Kantiran erwachsener werden.
Die geistige Reife führt so zum Sieg über den verhassten Shallowain. Kneifel vermeidet es, Kantiran vom Klischee eines jugendlichen Hitzkopfes in einen erbarmungslosen sowie überlegenen Akademieabsolventen überzuführen. Stattdessen schildert er seine Stärken und Schwächen.
Kneifel hält sich, abgesehen vom Anfang, nicht mit Nebenhandlungen auf. Geradlinig zeigt er die Handlung aus Kantirans und Shallowains Sicht. Gewiss sind die beiden bereits mehrmals aufeinander getroffen. Das schadet diesem Roman nicht. Hier hat man vom Anfang bis zum Ende das Gefühl eine Geschichte vor sich zu haben, die ein Kapitel innerhalb des Zyklus abschließt. Der Kampf zuletzt bietet Action pur und ist recht spannend. Ingesamt war es ein Vergnügen Hans Kneifels Menschenjagd auf Hayok zu lesen.
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