Serie / Zyklus: Perry Rhodan: Die Solare Residenz Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Gestern, Donnerstag, ist der neue Perry-Rhodan-Roman ins Haus geflattert. Dieser ist etwas Besonderes, trägt er doch die beeindruckende Nummer 2000. Der werte Leser freut sich auf einen weiteren Band, der die Weichen in die Zukunft stellt und ein literarischer Meilenstein der Serie sein wird, wie die Nummer 1000 von William Voltz - bis er den Roman gelesen hat. Entgegen allen Vorstellungen stellt sich hier, meines Erachtens, völlig 'normaler' Zykluseinstieg dar.
Perry Rhodan wird zum Terranischen Residenten gewählt, ein Nachfolgeamt des LFT-Kommissars. Wie ehedem lenkt er nun die Geschicke der Erde und der LFT in einer Milchstraße, die immer mehr zum Pulverfass zu werden scheint. Wie schon in den letzten Heften immer wieder angedeutet wurde - und was sich am Zentrums-Black Hole in bedrückender Weise gezeigt hat: Arkon ist wieder erwacht und wächst zu alter Größe.
Das KorVir ist in Arkons Hand, wird entsprechend als Waffe eingesetzt und Positroniken steigen rasant im Wert.
Adams und Monkey sollten im Auftrag Rhodans Camelot auflösen und gründen im Geheimen eine neue USO - freilich am alten Standort, dem Quinto-Center.
Nach dem Wiedereinführen der SOL, der Lösung der Ilt-Frage und dem Vorherrschen gewaltiger Raumschlachten im Thoregon-Zyklus scheint sich der Reigen der "Wir-schreiben-was-Leser-wollen"-Romane fortzusetzen. Nicht nur, dass Mutanten in der Zukunft wieder eine große Rolle spielen werden, nein, auch Großraumschiffe werden wieder gebaut. Mit 1800 Metern gegen Bostichs hunderttausende Raumschiffe - irgendwie wundert man sich da - könnten viele kleine Raumschiffe nicht mehr ausrichten, als wenige übergroße Schiffe?
Um dem Status als Tausender-Band gerecht zu werden, drängt sich in jedem zweiten Kapitel der neue ES-Botschafter Lotho Keraete Perry Rhodan auf, um diesem die Entstehungsgeschichte der Superintelligenz zu schildern. Schade, dass er es getan hat, denn vom Hocker reißt einen die Erzählung nicht. Vieles ist schon bekannt, und einiges wird lediglich ausgeschmückt. Viel wirklich Neues und Relevantes erfährt der Leser nicht - nur der Status der Helioten ist interessant, scheinen sie tatsächlich über einer SI zu stehen und sind somit im Zwiebelschalenmodell von Voltz irgendwie gar nicht mehr einzuordnen.
Amüsant fand ich, dass die Legenden von Atlantis und Geschichten der Bibel, wie die Vertreibung aus dem Paradies oder das Herabfahren von Engeln in Verbindung mit ES gebracht wird. Selbst die Jünger von Erich von Däniken werden in ihrer Meinung bestätigt.
Nach dem stellenweise wirklich guten Thoregon-Komplex und der gesteigerten Erwartungshaltung auf den Band 2000 - die vom Verlag nicht wenig geschürt wurde - ist er bis auf wenige Ausnahmen eine Entäuschung.
Zur Aufmachung: Hier hat man sich wenigstens in Bezug auf das Titelbild nicht lumpen lassen. Was das oben beigefügte eingescannte Bild nur schwach wiedergeben kann - Perry-Rhodan-Schriftzug und Titel des Heftes sind in Silber aufgedruckt, der blonde Held Rhodan im blauen Galornenanzug stört mich zwar schon etwas (ich mag die neue Darstellung eines blonden Rhodan nicht - das scheint mir zu "nordisch"....), aber sonst gefällt die Grafik schon.
Im Innenteil gibt es eine Einführung in die Serie sowie einen Reiseführer durch Terrania, dessen Bewertung ich mir aber spare, da noch nicht gelesen. Das Poster, die Darstellung der neuen Solaren Residenz, einem schwebenden Regierungssitz, ist schön - allerdings sieht das Teil völlig anders als in den Innenillus aus. Hat man sich hier nicht abgesprochen?
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