Serie: Babylon 5 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Commander Jeffrey Sinclair versucht immer noch zu begreifen, weshalb er die Leitung der neu fertiggestellten Raumstation Babylon 5 übertragen bekommen hat, als ihn der Alltag eines hoch frequentierten Außenpostens einholt. Der neue Botschafter des sehr geheimnisvollen Volkes der Vorlonen - Kosh - kündigt seine Ankunft an und die Katastophe geschieht: Kosh wird vergiftet und fällt ins Koma. Die hinzugezogene Stations-Telepathin Lyta Alexander sieht in Koshs Gedanken als Täter den Stationsleiter Sinclair....
Während der Commander nun unter Mordverdacht steht, die Besatzung fieberhaft nach dem wahren Täter sucht, erscheint eine Armada von Vorlonenschiffen und droht mit der Zerstörung der Station.
Ist "The Gathering" der grosse Wurf? Teils - der Serienneuling wird durch die Einbindung aller wichtigen Personen des neuen Universums in den Tötungsfall gut informiert und erfährt einiges über den Hintergrund und etwas über die Gesinnung der jeweiligen Handlungsträger. Die Special Effects sind solide, und es fehlt das Star-Trek-typische Techno-Gebabbel, das sowieso kaum einer versteht. Die Geschichte des versteckten Täters ist - na ja - etwas dröge, und es mag wohl kaum einen Zuseher überraschen, dass es der Commander nicht ist. Für 'Fiver', die Babylon-5-Fans, jedoch entpuppt sich "The Gathering" als ein Sammelsurium versteckter Gags, Hinweise und logischer Brüche zur späteren Serie. So versteht man - das mag wohl mein persönlicher Hauptkritikpunkt sein - kaum, warum die Vorlonen B5 zerstören wollen, da sie ja wissen, dass die Station in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Und was wollen sie mit der Herausgabe Sinclairs erreichen? Sie wissen ja, dass sich hinter seiner Person die religiöse Figur der Minbari, "Valen", verbirgt - eine Gefangennahme hätte die späteren Ereignisse in Ranger 1 bzw. 1000 Jahre durch die Zeit unmöglich gemacht.
Nach dem Wechsel der Serie B5 auf den Kabelkanal TNT war sowohl Zeit als auch Geld vorhanden, den Pilotfilm neu zu gestalten. In der Special Edition glänzt ein neuer Soundtrack von Christopher Franke sowie eine Vielzahl veränderter, ergänzter oder neu hinzu gekommener Szenen. Grundsätzlich sollte man sich die Special Edition zulegen; hier wird man besser unterhalten, und einige Fehler in Bezug auf den Story-Arc der Serie sind bereinigt.
Ich war dabei, als das dritte Zeitalter der Menschheit heraufdämmerte. Es begann im Erdenjahr 2275 mit der Gründung der letzten Babylon-Station, die in der Tiefe des neutralen Raumes angesiedelt war. Sie war eine Anlaufstelle für Flüchtlinge, für Schmuggler, Geschäftsmanner, Diplomaten und Reisende aus den verschiedensten Welten. Wir alle wussten, dass es hier nicht ungefährlich war, doch wir nahmen diese Gefahren gerne hin, da Babylon unsere letzte Hoffnung auf Frieden war. Unter der Leitung des letzten Commanders war Spacecenter Babylon 5 aufgeblüht - ein Traum war wahr geworden. Der Traum einer Galaxie ohne Krieg, auf der Lebewesen der verschiedensten Welten Seite an Seite in gegenseitiger Achtung und Respekt miteinander leben konnten. Durch die Ankunft eines Mannes, dessen Mission Zerstörung war, wurde dieser Traum gefährdet. Spacecenter Babylon 5 war die letzte der Babylonischen Stationen und das ist ihre Geschichte..."