USA, 2000 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Serie basiert auf einen Roman von Frank Herbert: Dune - Der Wüstenplanet - nach weitläufiger Meinung einer der besten SF-Romane, die je geschrieben wurden.
Mittelpunkt ist der Planet Arrakis, ein öder und wüster Brocken, der wohl nie in Erscheinung treten würde, wenn nicht auf seiner Oberfläche das bewußtseinserweiternde Rauschmittel "Spice" wachsen würde. Mit ihm kann die Gilde der Raumnavigatoren Raumschiffe in Überlichtgeschwindigkeit befördern, der Orden der Bene Gesserit ihre übersinnlichen Fähigkeiten ausspielen und die Mächtigen der Großen Häuser ihr Leben verlängern.
Jeweils ein Großes Haus ist für einen gewissen Zeitraum für den Abbau zuständig, das Haus Harkonnen wird vom Haus Atreides abgelöst. Allerdings bedeutet die Ernte auch unvorstellbaren Reichtum und auch Macht - Intrigen und Neid sind an der Tagesordnung. Herzog Leto Atreides zieht mit Paul (Alec Newman), seinem Sohn und dem Hofstaat des Hauses nach Arrakis, wohlweislich ahnend, dass sein Vorgänger, Herzog Harkonnen (Iain McNeice) ihm nach dem Leben trachtet und Arrakis eine Falle darstellt.
Durch Verrat wird Leto bei einem Angriff der Harkonnen getötet, sein Sohn Paul Atreides und seine Mutter Jessica, eine Bene Gesserit, können in die Wüste flüchten und lernen dort das Volk der Fremen kennen. Geführt von Stilgar (Uwe Ochsenknecht) fügen sich die beiden in die Gemeinschaft der Wüstenkrieger ein und Paul wird klar, dass er eine Prophezeihung erfüllt - er ist der Messias der Fremen, der sie vom Joch der Unterdrückung befreit und Arrakis zu einem blühenden Planeten verwandelt.
Dune war schon immer ein faszinierendes Thema - von Westwood gibt es mehrere Spiele zu diesem Thema (auf Dune basiert das erfolgreiche "Command & Conquer") und David Lynch wagte 1984 die Verfilmung des Epos. H. G. Giger entwickelte damals das Design der Wüste, der Bauten und insbesondere der gigantischen Sandwürmer. Jürgen Prochnov und Sting verliehen dem Film Exotik und sorgten für Bekanntheit. Dune war ein düsterer Film mit einem tollen Soundtrack und noch beeindruckenderen Bauten. Allerdings konnte dies den größten Fehler des Filmes nicht ausmerzen: Die Länge. In 90 Minuten lässt sich eine über 600 Seiten dicht erzählte Geschichte eben nicht wiedergeben und so kratzte Dune nur an der Oberfläche.
Mit einem Dreiteiler wollte man diesen Fehler umgehen und näher der Vorlage folgen. Dies ist auch geglückt - die Kultur des Wüstenplaneten, die Bräuche und das Wesen der Fremen werden weit ausführlicher gezeigt. Die Raumgilde wird endlich als eigenständige Macht dargestellt und die Annäherung an das Buch scheint geglückt - gar hat man einen Ausblick auf die Zukunft gewagt - schließlich folgten Frank Herberts Dune noch weitere fünf epische Bände... Leider hat man sich aber auch mit der Neufassung nicht mit Ruhm bekleckert.
Die Special Effects sind doch recht dürftig - die Sandwürmer haben gar ein recht klägliches Aussehen und nichts mehr gemein mit Gigers majestätischen Ungetümen. Von der etwas mageren schauspielerischen Leistung aller Beteiligten einmal abgesehen, allein etwas seltsam anmutende Dialoge und ellenlange Gespräche trüben Spannung, Erzählfluss und die Motivation weiterzusehen. In der alten Fassung hat man Gedanken der Handlungspersonen mit "flüsternden Stimmen" dargestellt, im Dreiteiler wird nur komisch geguckt, wenn eine Prophezeihung eintritt, von der man allerdings nur eine Ahnung hat, wenn man das Buch gelesen oder den Vorgängerfilm gesehen hat. Neue Zuseher werden sich sich schon etwas über den oft blöd dreinglotzenden Ochsenknecht wundern. Dune - der Dreiteiler ist ein Versuch, ein episches Meisterwerk zu verfilmen - leider ist dieser Versuch nicht geglückt und man hofft inständig, dass es dann endlich bei bleibt. Leute - lest das Buch.....
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