Serie / Zyklus: Scheibenwelt / Rincewind Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Farben der Magie ist das erste der Scheibenwelt-Bücher aus der Feder von Terry Pratchett. In vier zeitlich unterschiedlich entstandenen Kurzgeschichten, eingerahmt von einer Anfangs- und einer Endesequenz, schildert er die Abenteuer des gescheiterten Zauberers Rincewind und des ersten Touristen der Scheibenwelt, Zweiblum.
Sehr gut kann man die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Geschichten am Schreibstil erkennen. Wirkt die erste (Die Farben der Magie) noch etwas ungelenk, weiss Pratchett das Universum der Scheibenwelt mit der Zeit unvergleichlich zu füllen und präsentiert uns am Ende des Buches eine dichte Atmosphäre gespickt mit zahlreichen Gags, die die Scheibenwelt-Reihe so bekannt und erfolgreich machten.
In Die Farben der Magie wird geschildert, wie der Tourist Zweiblum vom Gegengewicht-Kontinent, begleitet von einer Truhe aus intelligentem Birnbaumholz (er hat sie in einer dieser Läden erstanden, die urplötzlich an einer gemauerten Wand erscheinen, und nach dem Kauf ebenso urplötzlich wieder verschwinden - ja, einer DIESER Läden...), den gescheiterten Zauberer Rincewind kennenlernt und ihn überredet, auf seiner Reise als Reiseführer zu arbeiten. Was natürlich nicht ausbleibt, ist die Gier der Bewohner von Ankh-Morpork, der grössten Stadt der Scheibenwelt, die im Inneren der Truhe eine ganze Menge Gold entdecken. Allerdings hat man nicht mit dem sprichwörtlichen Pech Rincewinds und dem offensichtlich unstillbaren Hunger der Truhe gerechnet...
Zudem erklärt Zweiblum den Bewohnern von Ankh-Morpork das Prinzip der Versicherung - was dazuführt, dass weite Teile der Stadt im nächsten Augenblick in Flammen stehen.
Aus der Stadt geflohen, geraten die beiden in einen verzauberten Wald und stossen auf den Tempel Bel-Shamharoth und den Barbaren-Helden Hrun. Das Geheimnis des Tempels ist ein unglaublich schreckliches Ungeheuer, das nur aus Krallen und Tentaklen besteht - erweckt wird dieses Untier durch die Aussprache der Zahl "Acht" innerhalb des Tempels (die achte Farbe des Spektrums ist das sog. Oktarin, die magische Farbe). Unglücklicherweise lässt Zweiblum in seiner Naivität das Un-Wort fallen und sogleich stehen sich Hrun, Rincewind und der Tourist dem Ungeheuer entgegen.
"Der Zauber des Wyrmbergs" konfrontiert Zweiblum und Rincewind mit Drachen. Keine normalen Drachen, sondern materialisierte Gebilde innerhalb eines starken magischen Feldes - was nicht heisst, das sie weniger gefährlich seien. Die Herrin des Wyrmberges hat den Barbaren Hrun als ihren Ehemann ausgewählt, was allerdings den zwei Brüdern der oben genannten nicht gefällt und so finden sich die drei inmitten eines tödlich ausgetragenen Familienzwistes wieder.
"Nahe am Rand" schildert die unglaubliche Reise des Zauberers und Zweiblums an den Rand der Scheibenwelt. Kurz vor dem darüber-hinweg-stürzen werden sie von den Bewohnern der Insel Krull gerettet, nur um festzustellen, dass sie einer Gottheit geopfert werden sollen, um den ersten Raumflug der Scheibenwelt (um das Geschlecht der Schildkröte festzustellen) zu ermöglichen. Allerdings landen die beiden nicht am Opferaltar, sondern innerhalb der komischen Kugel, die über den Rand der Scheibenwelt geworfen wird...
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