Titel: Planet der Affen
Remake von Planet of the Apes, USA 1968 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Im Orbit des Jupiter kreist die Forschungsstation Oberon, auf der Affen genetisch verändert und für den Flug im Weltraum vorbereitet werden. Einer dieser Affen verschwindet bei der Untersuchung eines Energiesturms, der Astronaut Captain Leo Davidson, der das Versuchstier retten wollte, gerät ebenfalls in die Auswirkungen des Sturms und wird in die Zukunft geschleudert. Auf einem unbekannten Planeten notgelandet, wird er von intelligenten und sprechenden Affen gefangen genommen. Mithilfe der Schimpansin Ari kann er jedoch mit einigen ebenfalls in Gefangenschaft geratenen Menschen fliehen und macht sich auf die Suche nach "Calima", dem legendärem Urspung der Affenschöpfung. Entsetzt muss er erkennen, das sich hinter der Legende die Station Oberon verbirgt, die auf der Suche nach ihm offensichtlich ebenfalls in den Energiesturm geraten und abgestürzt ist. Die Affen haben sich befreit und sich gegen die Menschen aufgelehnt. Das alles geschah offensichtlich schon vor tausenden von Jahren...
Aus dem gesellschaftskritischen Original hat der sonst von mir so geliebte Tim Burton eine kitschige und klischehafte Farce gestaltet. Im 1968 gedrehten Film konnten die Menschen nicht sprechen, spielten als degenerierte Rasse nur eine untergeordnete Rolle in der Evolution. Grund der Veränderung auf der Erde war ein umfassender Atomkrieg - Rassenhass und die nukleare Gefahr waren das Spiegelbild der Gesellschaft in den frühen siebzigern. Heute scheint das alles keine Rolle mehr zu spielen. Mit Leichtigkeit befreien sich die an Intelligenz kaum geminderten Menschen aus ihren Gefängnissen, ich frage mich, warum sie das erst machen, als Leo Davidson auf ihren Planeten kommt. Die Dramatik, als Charles Heston vor der Freiheitsstatue steht und die ganze Wahrheit der Vergangenheit erkennt, spielt sich hier vergleichsweise lächerlich ab. Mehr als ein "Oh" und "Uh", scheint dem Piloten die Erkenntis nicht wert zu sein, dass er der Ursprung der menschlichen und äffischen Gesellschaft auf dem Planeten ist.
Der Schluss des Filmes, der wohl einerseits tragisch und zugleich komisch sein soll, ist vollends fehlgeschlagen. Leo Davidson taucht bei seinem Rückflug nicht in seiner gewohnten Welt, sondern auf einer Parallelerde auf, die vollends von Affen beherrscht wird. Zu allem Überdruss landet er auch noch vor dem Lincoln-Denkmal - das den Präsidenten mit Affengesicht zeigt. Was sollte das denn?
Den Film kann man sich getrost schenken. Legt man auch nur ein bisschen Wert auf cineastisches Können, ein spannendes Drehbuch und eine Hintergrundgeschichte, die tiefer ist als der Plattensee, dann sollte man sich das Original ansehen...
Planet der Affen (Planet of the Apes) - 1968
Rückkehr vom Planet der Affen (Beneath the Planet of the Apes) - Teil 2
Planet der Affen - Die Serie