Reihe: Der verwaiste Thron, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Wenn ich die Wahl habe, lese ich Deutsche Phantastik. Da mir Claudia Kern mit ihrem ersten Teil, „Der verwaiste Thron: Sturm“, gut gefiel, habe ich mir natürlich auch „Verrat“ sehr schnell und genau angesehen. Von der Güte des Buches her - Klappbroschur, gutes Titelbild, Karten auf den Innenseiten des Umschlages - gibt es nichts zu bemängeln.
Natürlich hatte ich die Befürchtung, der zweite Teil werde wie bei den meisten zweiten Teilen vom Inhalt und der Spannung her abfallen. Aber dem war nicht so.
Der Roman führt die Flucht von Gerit und Ana, der einzigen Tochter des Fürsten von Somerstorm, weiter. Sie verloren ihre Eltern durch Gestaltwandler, die das Aussehen von Menschen annehmen können. Die als Nachtschatten bezeichneten Wesen eroberten das Fürstenturm und haben es unter Kontrolle. Doch ganz sicher ist man erst, wenn auch die letzte Erbin keine Ansprüche mehr erheben kann. Ana flieht in Richtung des Fürstenturms Westfall, wo der aus dem ersten Band bekannte Greymorus in die Ränkespiele des Königshofes verstrickt wird.
Auch Jonan befindet sich auf der Flucht, weitab der Handelsstraßen, weil er nicht wusste, ob die Miliz hinter ihm her ist. Seit Tagen ist er im Regen unterwegs und seinem Ziel im Süden nicht näher. Er lernt dabei den ehemaligen Magier Pardus kennen, der an der Straße zum Sommerpalast des Roten Königs lebt und sein Leben als Priester beschließen will. Und plötzlich stellt er fest, dass die Armee der Nachtschatten auf dem Weg nach Süden ist.
Die Erzählung gefällt mir genauso gut wie der erste Teil und ich hoffe, dass die Trilogie ein ebensolches Ende findet. Claudia Kern gefiel mir mit ihren Figuren und vor allem mit der Handlung. Persönlich gefiel mir Jonan am besten. Ich konnte mich schnell mit der Person anfreunden und mich in sie hineindenken. Auch die anderen Personen sind mir schnell ans Herz gewachsen. Zudem ist das Buch flüssig und schnell geschrieben und genau so zu lesen. Der Roman überzeugt.