Titel: Three...Nightmares Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Die Horrorantholgie „Three...Extremes“ war eigentlich der Fortsetzungsfilm zu „Three...Nightmares“ wurde aber in Deutschland als erstes veröffentlicht. Nun dürfen sich die Freunde des asiatischen Gruselfilms auf den eigentlich ersten Teil freuen, der in Asien schlicht und ergreifend unter dem Titel „Three“ in die Kinos kam und mit einigen Preisen ausgezeichnet wurde.
Der Unterschied zwischen der Fortsetzung und dem Original ist, dass „Three...Extremes“ bizarr-surreale Geschichten erzählte, während „Three“ mit eher klassischen Geistergeschichten aufwartet. Eine Ausnahme bildet der koreanische Beitrag „Memories“. Hier geht es um einen Mann und eine Frau, die beide - anscheinend unabhängig voneinander - von unheimlichen Erinnerungen und Visionen heimgesucht werden. Im Laufe der Geschichte löst sich das Puzzle mehr und mehr auf und zeigt am Ende schließlich die schrecklichen Zusammenhänge. Der Film wartet mit hervorragenden Schockeffekten auf und wirkt auf seine Art äußerst unheimlich und beunruhigend. Zugleich zeigt er - wie für koreanische Genrefilme üblich - ein eher trostloses und verlorenes Bild des heutigen Korea.
„Going Home“ lautet der Titel des Beitrags aus Hongkong. Darin zieht der Polizist Chan Wai mit seinem Sohn in ein fast völlig leerstehendes Hochhaus, das schon bald abgerissen werden soll. Als der Junge spurlos verschwindet, befragt Chan Wai einen der wenigen Mieter und stößt dabei auf ein sonderbares Experiment. Denn dieser seltsame Mann versucht mit einer bizarren Rezeptur, seine tote Frau wieder zum Leben zu erwecken. Dieser Film besitzt eine äußerst düstere Atmosphäre, wirkt aber zum Teil etwas wirr. So bleiben manche Szenen, in denen der Junge auf ein eigenartiges Mädchen trifft, unerklärt und passen auch nicht in die übrige Geschichte. Ansonsten aber ist es ein hervorragender Kurzfilm mit erstklassigen Schauspielern.
Der dritte Beitrag schließlich kommt aus Thailand und heißt „The Wheel“. Dieser Film ähnelt stark einem Volksmärchen und weniger einer unheimlichen Geschichte. Es geht darin um unheimliche Puppen, auf denen ein sonderbarer Fluch lastet. Trotz aller Warnungen möchte der Puppenspieler Tong mit diesen Puppen ein Stück aufführen. Sein Vorhaben wird für die kleine Dorfgemeinde jedoch zu einer regelrechten Heimsuchung. Im Gegensatz zu den beiden anderen Filmen besticht „The Wheel“ durch eine sanfte Ästhetik, welche den märchenhaften Charakter dieses Filmes ausmacht. Dennoch fehlt es ihm nicht an unheimlichen Momenten. Während jedoch „Memories“ und „Going Home“ unheimliche Geschichten aus dem modernen Asien erzählen, zeigt der thailändische Beitrag einen Einblick in traditionelle Merkmale und Kultur.
Insgesamt ist „Three...Nightmares“ ein hervorragendes Beispiel des asiatischen Genrekinos und zeigt, dass es ihm nicht - wie zur Zeit in Hollywood - an Originalität und Experimentierfreude fehlt.