Reihe: Star Trek: The Next Generation, Band 6 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Glück ist Lieutenant Jasminder Choudhury, der Sicherheitschefin der U.S.S. Enterprise, hold gewesen. Sie hat überlebt. Doch für ihre Heimatwelt Deneva, die wie viele andere Planeten während der gewaltigen Borg-Invasion ins Zielfeuer geriet, gilt das nicht. Alles Leben auf der Oberfläche wurde ausgelöscht und der Planet unbewohnbar gemacht. Jeder, der nicht rechtzeitig evakuiert werden konnte, wurde getötet. Choudhury steht nun vor der Frage, ob ihre Familie zu den Geretteten gehört. Oder, ob sie sie alle für immer verloren hat.
Die Enterprise ist nur ein Schiff, und Jasminder Choudhury ist nur ein Offizier, doch ihre Geschichte wiederholt sich überall in der gesamten Galaxis immer und immer wieder. Hunderttausende evakuierter Personen sind überall verstreut und suchen nach einem sicheren Ort, an dem sie Trost finden können. Captain Jean-Luc Picard erhält den Befehl, alles ihm Mögliche zu tun, um die verlorenen Seelen der Borg-Invasion aufzuspüren und zu retten.
Zum ersten Mal seit Generationen erleben die Bürger der Föderation Not, Ungewissheit und Angst. Blutig und dennoch ungebrochen steht die Föderation am Rande eines Abgrunds. Der Captain der Enterprise befindet sich in einer wenig beneidenswerten Lage und muss sich fragen, ob es wahr ist, dass diejenigen, die gut darin sind, einen Krieg zu gewinnen, schlecht darin sind, den Frieden zu bewahren. (Klappentext)
Captain Jean-Luc Picard und seine Frau Beverly Crusher zogen sich auf sein französisches Weingut zurück, um sich von den Strapazen der Borg-Invasion zu erholen. Währenddessen befindet sich sein ehemals stolzes Schiff, die U. S. S. Enterprise, in einer Reparaturwerft. Die Zeit, die dem Ehepaar bleibt, ist nicht lang. Bald darauf erfolgt der Befehl der Admiralität und sie müssen wieder an Bord gehen. Das Sternenflottenkommando soll mit möglichst vielen Schiffen das Weltall durchstreifen, um Flüchtlingsschiffe zu finden, erste Hilfe zu leisten und die Überlebenden zu sicheren Planeten zu geleiten, Planeten, die Flüchtlinge aufnehmen, unterstützen und anderes mehr. Die Gefahr, die die Borg darstellten, ist gebannt, sie werden nie mehr die Föderation und die anderen Welten des Quadranten bedrohen. Die Zerstörungen, die sie hinterließen, sind jedoch nicht unerheblich. Viele Planeten existieren nicht mehr, Sonnensysteme kamen ins Ungleichgewicht, Planeten wurden unbewohnbar. Eine riesige Hilfsmaschinerie ist im Anlaufen. Natürlich kommt es zu diplomatischen Auseinandersetzungen, bei denen Jean-Luc Picard eingreift. Wie jeder andere Raumschiffcaptain hat er Probleme mit der Mannschaft, denn seine 39 Ausfälle wurden nur mit zehn neuen Besatzungsmitgliedern ausgeglichen. Seine Frau ist in der Zwischenzeit auf dem Planeten Pacifica tätig, wo viele Flüchtlinge ein vorläufiges Zuhause gefunden haben. Die neue Heimat hat aber auch ihre Tücken. Dr. Crusher schlägt sich nicht nur mit den direkten Auswirkungen der Borgangriffe herum, sie muss die Ankömmlinge gegen eine Infektion behandeln.
Wie immer laufen einige Handlungsstränge nebeneinander her. Der vorliegende Band Den Frieden verlieren konzentriert sich einmal mehr auf bekanntere Handlungsträger aus der Fernsehserie. Hier treten gerade die vier Hauptcharaktere der Enterprise in den Vordergrund. Dr. Crusher und ihr Mann, der Captain, der Klingone Worf und der Offizier LaForge wirken sehr lebendig. Vor allem Picard, der gerade wieder eine Beförderung ablehnt. Lieutenant Außerdem ist Jasminder Choudhury eine der interessantesten Persönlichkeiten. Nicht ohne Grund wird sie gerade auf dem Rückentext erwähnt.
Dennoch, von wenigen aufregenden Szenen abgesehen wie der Auseinandersetzung von Kadohata mit den Skelkies, die fast zu einem bewaffneten Konflikt übergehen, ist die Erzählung eine recht sanfte, fast unwichtige Erzählung. Die einzelnen Charaktere entwickeln sich nicht viel weiter, arbeiten aber Hand in Hand zusammen. Ich will nicht sagen, dass das Buch langweilig war, aber der Spannungsbogen lag diesmal etwas flach.
Den Frieden verlieren - die Rezension von Jürgen Eglseer