Originaltitel: Sky Captain and the World of Tomorrow Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Aus dem Nichts heraus tauchen in den Straßen New Yorks mysteriöse Roboter auf, die alles, was ihnen im Weg steht niedermachen. Gleichzeitig finden weltweit ähnliche Angriffe statt, deren Grund im Dunkeln bleibt. Die Reporterin Polly Perkins setzte sich auf die Spur der Roboter und findet heraus, dass sie einem gewissen Dr. Totenkopf gehören, der im 1. Weltkrieg der ominösen Einheit 11 vorstand. Dahinter verbarg sich eine Gruppe von Wissenschaftlern, die für die Deutschen gearbeitet hatte, aber nach dem Ende des Krieges verschwanden viele von ihnen spurlos. Der Angriff auf New York ruft aber auch Joseph Sullivan auf den Plan, der auch unter dem Namen "Sky Captain" bekannt ist. Zusammen mit Polly macht er sich auf um das Geheimnis um Dr. Totenkopf und sein Vorhaben zu lüften...
Schon seit seinem 14. Lebensjahr hat Regisseur Kerry Conran davon geträumt, die Geschichte um den Sky Captain auf die Leinwand zu bringen. Um jeden Preis wollte er seinen Traum verwirklich. So schuf er 1998 einen sechsminütigen Kurzfilm, den er einer befreundeten Produzentin vorführte. Diese war davon so beeindruckt, dass sie Jon Avnet das Projekt schmackhaft machte, dem es auch sehr gut gefiel.
In Sky Captain sind, bis auf einige kleine Ausnahmen, nur die Schauspieler real vor Blue Screen gedreht worden. Alles andere wurde in mühevoller Arbeit am Computer entworfen. Dabei verlieh man dem Film einen schicken Retro-Look, der sehr stark an die klassischen Filmserials aus den 30er und 40er Jahren erinnert. Ebenfalls interessant ist es, dass Avnet mit Jude Law, Gwyneth Paltrow, Giovanni Ribisi und Angelina Jolie Darsteller bekommen hat, die normalerweise in solchen Filmen nicht zu sehen sind, aber dennoch eine beeindruckende Leistung abgeben.
Zwar ist die Story stellenweise etwas zu dünn geraten und auch die Effekte wirken oft nicht ganz so perfekt wie sie sein sollten, aber das wird durch jede Menge kleiner Details und Reminiszenzen gegenüber der klassischen Science Fiction wieder wett gemacht.
Anders als bei anderen Volldigital gedrehten Filmen sollte man bei Sky Captain kein gestochen scharfes Bild erwarten. Vielmehr war es die Intention von Kerry Conran etwas zu schaffen, was sehr stark an die alten Schwarzweißfilme aus den 30er und 40er Jahren erinnert. Tatsächlich ist der Film auch komplett in Schwarzweiß bearbeitet worden. Die Farbe wurde später wieder hinzufügt, in einem Maß, das an frühe Technicolorfilme wie Mystery of the Wax Museum erinnert.
Das Bild wirkt während des ganzen Verlaufs sehr weichgezeichnet und wirkt oft sehr unnatürlich. Auch der Kontrast wurde künstlich erhöht, so dass in vielen sehr hellen Szenen alles überstrahlt wirkt. Diese genannten Faktoren kann man allerdings nicht der DVD anlasten, da diese Effekte gewollt sind. Der Silberling selbst überzeugt sehr mit seinem Transfer, denn an der Wiedergabe ist nichts auszusetzen. Man merkt sofort, dass dieser Film direkt von einem digitalen Master stammt.
Spätestens beim Ton merkt man, dass man es mit einem Film allerneusten Datums zu tun hat. Der gesamte Klangteppich breitet sich bombastisch um den Zuschauer aus. Zu den großen Highlight gehört beispielsweise das Andockmanöver des Zeppelins gleich zu Anfang oder der Einmarsch der Riesenroboter in New York. Ein weiteres Gefühl der Räumlichkeit wird auch durch den Soundtrack von Edward Sheamur gegeben, der hier einen Score vorlegt, der zwar stark an Superman oder Star Wars erinnert, aber wunderbar zu diesem Film passt. Insgesamt bekommt man ein sehr rundes Mix geboten, wie man es von einem Werk dieser Kategorie erwarten darf.
Das Kernstück der Extras bildet die Dokumentation "Schöne neue Welt", die in zwei Teile aufgegliedert wird. Das Making of beleuchtet viele Hintergründe zur Entstehung von Sky Captain und Kerry Conran weiß einiges zu erzählen. Weiterreichende Informationen geben auch die beiden auf der DVD Audiokommentare. In "Grafik der Welt von Morgen" wird auf Kevin Conran, dem Bruder des Regisseurs eingegangen, der nicht nur für die Entwürfe, sondern auch für das Produktionsdesign verantwortlich ist, eingegangen.
Ein weiteres kleines Highlight ist der schon weiter oben erwähnte sechsminütige Kurzfilm, mit dem das ganze Projekt ins Rollen gekommen ist. Vieles, was später im Film auftaucht, kann man schon hier wieder erkennen. 2 Deleted Scenes, eine Gag Reel und ein Easter Egg bilden den Abschluss der Specials.
In Deutschland verschwand Sky Captain and the World of Tomorrow relativ schnell wieder aus den Kinos, was sehr schade, aber kein Einzelfall ist. Auch wenn er stellenweise etwas holprig wirkt, so besitzt der Film ein gewisses Flair, das an die Jugendvorstellungen in einem alten Kino erinnert.
Qualitativ bietet die DVD alles, was dem Heimkinofan das Herz höher schlagen lässt. Also genau das richtige für eine gute Abendunterhaltung mit einem Pott Popcorn.
Weitere Rezensionen von Andreas Schweitzer findet man unter http://www.acrusonline.de
Sky Captain and the World of Tomorrow - Rezension von Rupert Schwarz