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Reihe: Die Geralt Saga Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der narbige Held Geralt von Riva wurde seit früher Kindheit auf der Burg Kaer Morhen in Magie und im Schwertkampf zum Hexer ausgebildet. Er ist durch seine Ausbildung ein Einzelgänger, der sich überall durchschlägt. In seiner Ausbildung wurde er durch die Einnahme von Tränken bis in die Grundstruktur seines Körpers verändert. Die Haut, die Innereien, das Immunsystem, die Knochen- und Muskelstruktur, einfach alles wurde verändert. Viele der behandelten Kinder sterben während der Ausbildung. Nur wenige, wie Geralt von Riva, überstehen diese Prozedur. Doch überleben sie, dann sind sie danach immun gegen jede Art von Krankheiten. Magie und Gift, und ganz normales Wetter hat kaum noch eine Auswirkung auf die veränderte Person. Die Nebenwirkungen hingegen sind rein äußerlich und fallen manchmal kaum auf. Als meisterhafter Schwertkämpfer mit schnellen Reflexen und Alchemiekenntnissen zieht Geralt gegen Bezahlung durch das Land. Seine Aufgabe: die Vernichtung von Monstern und Dämonen. Seine unverkennbaren Markenzeichen sind seine beiden Schwerter, die er auf dem Rücken trägt. Eines besteht aus Silber, als Einsatzmittel gegen Monster, und das andere ist eine Stahlwaffe, die gegen normale Menschen eingesetzt wird.
Sechs Tage ist die Schlacht auf der Brücke her. Geralt von Riva und seine Mitstreiter Rittersporn, Regis, Milva und Cahir suchen weiterhin nach den Druiden. Von ihnen wollen sie erfahren wo sich Ciri aufhält. Doch eine Prophezeiung verheißt Geralt nichts Gutes.
Der Schwalbenturm, so genannt nach Ciri der Schwalbe, der sechste Band der Reihe, ist eine gekonnte Weiterführung der Serie. Es ist Andrzej Sapkowskis ungewöhnliche, ja meisterliche Erzählweise, die mich so fasziniert. Dazu kommt der eigentümliche Humor, leicht schwarz eingefärbt. Der vorliegende Roman dreht sich hauptsächlich um Ciri. Das Ciri umgebende Geheimnis wird immer mehr gelüftet. Vor allem Ciris Bestimmung ist es, die den Band aufschlussreich werden lässt und Geralt wieder einsam. Denn er findet sie, muss sie aber bald wieder als verloren betrachten, für immer. Dieser Verlust wird sich unwiderruflich auf alle seine Gefährten ausdehnen und auf die Nebenfiguren wie Yennefer, Dijkstra und Triss Merigold. Die Welt, die er kennt, wird nicht mehr bestehen.
Wer sich auf die Serie von Geralt dem Hexer einlassen will, sollte in jedem Fall mit Band eins beginnen. Nicht nur, weil er etwas verpasst, sondern auch, weil es schwierig ist, sich in den Roman einzulesen, wenn man die Zusammenhänge nicht kennt. Der Hexer-Zyklus als solcher ist eine klare Empfehlung für alle Liebhaber von "Dark Fantasy". Wer von herkömmlicher Fantasy die Nase voll hat, kommt hier auf seine Kosten. Ein weiterer Pluspunkt ist die Sprache, die Andrzej Sapkowskis verwendet und die Erik Simon hervorragend ins Deutsche übersetzt.
Die Geschichte wird in verschiedenen Handlungssträngen und Zeiten erzählt. Ciri etwa erzählt ihre Geschichte einem Einsiedler in einer alten Hütte. Dann wiederum wird aus der Sicht anderer Protagonisten berichtet. Aus den verschiedenen Erzählungen, erschließt sich dem Leser im Laufe der Handlung ein komplexes Gesamtbild der Geschichte. Dabei wird die Geschichte nie unübersichtlich oder verwirrend. Eine sehr lebendige und abwechslungsreiche Erzählung.
Die Geralt-Saga besteht aus den folgenden Erzählungen und Romanen:
1. Der letzte Wunsch
2. Das Schwert der Vorsehung
3. Das Erbe der Elfen
4. Die Zeit der Verachtung
5. Feuertaufe
6. Der Schwalbenturm
7. Herrin vom See