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Folgende Rezensionen liegen hierzu bei Fictionfantasy.de vor:
Rezension von Ulrich Blode:
Zeitreisen, Katastrophen und höhere Wesen sind allseits bekannte Science-Fiction-Elemente. Und Jeschke erdenkt aus diesen ein komplexes Szenario, das auf festen Grundpfeilern beruht. (...) Beeindruckend sind die Passagen um den Geistlichen und Wissenschaftler Nikolaus von Kues (Nicolaus Cusanus). Jeschke beschreibt ihn als einen sehr vielseitig interessierten Menschen und erhellt damit das Mittelalter, das im Vergleich zur Gegenwart recht trist erscheint. Auch die von Jeschke entworfenen Technologien bzw. deren Fortschreibung bieten beim Einsatz Faszinierendes, jedoch geht er mit deren Beschreibungen sowie mit den Wesen jenseits der Raum-Zeit sparsam um. Es geht um die Antwort, ob die Menschen nicht nur ihren Platz im Universum, sondern auch zu sich selber finden. "Das Cusanus-Spiel" ist ein Plädoyer für Humanismus und für Respekt vor der Schöpfung. Und der Roman hat etwas von einem Wissenschaftsthriller.
Rezension von Andreas Nordiek:
Über zwei Drittel des Romans hinweg spinnt Wolfgang Jeschke ein superbes Garn. Stilistisch voll ausgereift entfaltet er eine Zukunft, in der niemand von uns leben möchte, die aber durchaus so eintreffen könnte. Verwoben mit einer Zeitreisegeschichte, einer Thematik, der er schon immer sehr zugetan war, entführt er seine Leser sowohl in eine mögliche Zukunft als auch in unsere Vergangenheit. Die jeweiligen Handlungsschauplätze und -fäden sind glaubwürdig aufeinander abgestimmt und kenntnisreich erzählt. In jeder Passage wird deutlich, dass der Autor sich reichlich Gedanken gemacht und umfangreiche Recherche betrieben hat. (...) Allerdings kann er die aufgenommenen Handlungsfäden zum Schluss hin nicht stimmig zusammenführen. (...) [Manche] Handlungsfäden ... bleiben nur vage ausdifferenziert und unabgeschlossen zurück. (...) Wo Wolfgang Jeschke in den ersten zwei Dritteln seines Romans sehr ausführlich und detailreich seine Gedanken zu Papier gebracht hat, scheint ihn zum Schluss hin die Geduld oder die Zeit verlassen zu haben. (...) Trotz dieser Kritik sei deutlich gesagt, dass Wolfgang Jeschke einen überaus lesenswerten SF-Roman verfasst hat, der sicherlich zu den anspruchsvollsten zählt, die das Genre hierzulande hervorgebracht hat.
Rezension von Erik Schreiber:
Wolfgang Jeschke ist bekannt für das Thema Zeitreise. Wie schon zuvor in "Der letzte Tag der Schöpfung" und in "Midas" greift er das Thema auf, kombiniert es mit den Auswirkungen von neuester Technologie auf die Entwicklung des Menschen und würzt es mit seinen eigenen Ideen. Heraus kommt ein seit Jahren erwartetes Buch, von dem ich nicht annehme, es sei der Abschluss seines Schaffens, zumindest aber ein, wenn nicht der Höhepunkt. (...) Mit seinem "Cusanus-Spiel" tritt Wolfgang Jeschke für mehr Menschlichkeit und Respekt vor der Schöpfung Gottes ein. Zudem hofft er sicherlich, der Mensch möge endlich seinen Platz innerhalb der Schöpfung einnehmen. Dabei muss es sicher nicht die Spitze sein.