Serie / Zyklus: Perry Rhodan - Sternenozean | |
Lfd. Nummer: 2228 | |
Titel: Der Bionische Kreuzer | |
Autor: Robert Feldhoff | |
Verlag: Pabel Moewig | |
Titelbild: Ralph Voltz | |
Illustration: Michael Wittmann | |
Erscheinungsdatum: 30.04.2004 | |
zusätzliche Inhalte: | |
Perry Rhodan Journal | |
Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Handlungsort: | Sternenozean von Jamondi, an Bord des Bionischen Kreuzers SCHWERT |
Handlungszeit: | 1332 NGZ |
Wird fortgesetzt in: | Perry Rhodan Band 2229 | |
| Perry Rhodan Band 2230 |
Inhalt:
Der Shozide Rorkhete hat auf Shoz einen Bionischen Kreuzer entdeckt (PR Band 2219: Rorkhete). Die anfänglichen Zweifel Perry Rhodans und Atlans über eine solch unglaubliche Entdeckung zerstreuen sich schnell. Das Raumschiff gleicht einem Mantarochen (115 Meter breit, 70 Meter lang, 16 m hoch) und ist "beseelt" mit einer Biotronik namens Echophage. Die Motana werden als befehlsberechtigt angesehen. Und Rhodan sowie Atlan werden auf Hinweis der Motana Zephyda von Echophage als Gäste geduldet. Das Raumschiff ist wie erwartet für Motana gebaut worden. Ebenfalls finden sich Kabinen für Shoziden.
"Die Schwert", so nennt man das Schiff, ist nicht von der Hyperimpedanz betroffen, weil sie ihre Energie durch einen eher unkonventionellen Osmosevorgang aus dem Psionischen Netz bezieht. Wie bereits bekannt steuern die Motana das Schiff durch ihre Gesänge, sowohl im Normal- als auch Hyperraum. Bei der Schiffsbedienung kommen drei wichtige Funktionen hinzu. Ein Vermittler sorgt für die Kommunikation zwischen normaler Schiffsführung und paranormal arbeitenden Motana. Der Beistand dient als seelische Hilfe für den Schiffscomputer und der Todbringer ist praktisch der Waffenleitoffizier des Raumschiffs. Schnell findet sich der ansonsten schwächliche Motana Epasarr als Beistand.
Nur Selboo muß im Laufe des Romans langsam und zuletzt brutal von Atlan überzeugt werden als Todbringer zu fungieren. Der unsanfte Druck Atlans führt aber nicht dazu, dass Selboo sich gezwungen fühlt. Denn Echphage betont, dass Beistand und Todbringer von sich aus die Aufgaben übernehmen sollen, wenn sie ihre Bestimmung erkennen. Bei Selboo war aber etwas Druck nötig, weil Todbringer in den Motanagesängen als schlecht angesehen werden. Desweiteren ist der Bordcomputer Echophage sehr interessiert an den Erzählungen Rhodans und Atlans über die Ritter der Tiefe u. a..
Der bionische Kreuzer ist jetzt weitgehend einsatzbereit, weil die Motana so gut wie möglich das Schiff führen. Unterwegs im Sternenozean treffen sie auf ein havariertes Schiff der Besch. Perry Rhodan und Atlan flicken die Positronik wieder zusammen und im Gegenzug erhält man eine komplette Sternenkarte mitsamt geheimer Anhänge. Der Beschkommandant warnt die Motana, Rhodan und Atlan eindringlich davor die Karte in die Hände der Kybb fallen zu lassen. Schlamm- und Wasserpfützen herrschen im Beschraumschiff vor, der Nachwuchs tummelt sich nach Lust und Laune herum.
Zuletzt fliegt man nach Baikhal Cain und holt Lotho Keraete aus dem Eis, der dort seit der Ankunft im Sternenozean gefangen ist (PR Band 2204: Planet der Mythen). Nach seiner Befreiung gibt der ES-Bote kein Lebenszeichen von sich und es ist unklar, ob er erwachen wird.
Kritik: Rainer Castor schreibt richtig im Perry Rhodan Kommentar, dass es sich bei der Bionik als wissenschaftliche Disziplin um das Übernehmen von Anleitungen aus der Natur handelt. Man holt sich Anregungen, um Probleme zu lösen für die die Natur bereits im Laufe der Evolution eigene Lösungen entwickelt hat. Es geht also nicht um das reine Kopieren. Leider wird im Datenblatt des Journals und im Roman nicht näher darauf eingegangen, welches die Vorbilder sind, nach denen der Bionische Kreuzer entworfen wurde. Bisher ließen sich aber in der Serie immer Mittel und Wege finden dem Leser bestimmte Informationen näher zu bringen. Vielleicht kommt das noch, wenn man die Gelegenheit erhält die Ursprungszivilisation der Motana kennen zulernen. Im Roman wird das Raumschiff eher als organisch vorgestellt, mit einem tierähnlichen Äußeren und Wänden wie aus Schlangenhaut. Das ist aber nicht bionisch. Die Anwendung einer bionischen Bauweise kann auch zu einem "technischem" Äußeren führen und weniger "organischem". Letzteres muss nämlich nicht heißen, dass es effizient im Sinne eines evolutionären Such- und Entdeckungsprozesses ist. Ein Teil der Bionik ist das ästhetische Design, so dass die Einrichtung des Schiffes speziell auf die Motana zugeschnitten ist. Ob sich das ästhetische Empfinden der damaligen raumfahrenden Motana mit der jetzigen Generation übereinstimmt, darauf wird nicht eingegangen. Ähnlich wie bei der Waringer-Akademie wird auch hier teilweise das Thema verfehlt. Es genügt nicht mit faszinierenden Wörtern zu schreiben, wenn der Inhalt fehlt. Für technisch interessierte Leser ist das Datenblatt Rainer Castors auf jeden Fall empfehlenswert und sein Kommentar am Ende des Romans fasst sehr gut die wichtigsten Punkte zusammen und bringt neue hinzu.
Der Roman dient dazu den Bionischen Kreuzer vorzustellen und die Motana ihren Platz in diesem finden zu lassen. Dass das nicht immer leicht ist, zeigt die Weigerung Selboos ein Todbringer zu sein. Etwas rätselhaft ist Atlan distanziertes Verhalten zu seiner Freundin Zephyda. Verteidigte er früher seine Beziehung auf vehemente Weise gegenüber Perry Rhodan, will er jetzt aufgrund seiner Unsterblichkeit kein enges Verhältnis zu einer Sterblichen. Mehr Einfühlungsvermögen täte dem Arkoniden auf jeden Fall gut.
Geradezu inflationär erkennt fast jeder in letzter Zeit bzw. Zyklen, dass Perry Rhodan und Atlan eine (Ritter-)Aura besitzen. Das sollte mal aufgeklärt werden. Letztlich, der Autor Robert Feldhoff geht auf einen kleinen Konflikt zwischen den Zielen der Motana, nämlich Kampf gegen die Kybb, und der Ziele der Unsterblichen, nämlich die Befreiung Keraetes, ein. Das ist ihm in wenigen Worten gut gelungen.
Fazit: Der Bionische Kreuzer ist ein netter Roman und bietet annehmbare Unterhaltung.
Das Titelbild zeigt Zephyda und den Bionischen Kreuzer.
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