| Serie / Zyklus: Perry Rhodan - Sternenozean |
Lfd. Nummer: 2229 | |
Titel: Zuflucht der Motana | |
Autor: Frank Borsch | |
Verlag: Pabel Moewig | |
Titelbild: Ralph Voltz | |
Illustration: Michael Wittmann | |
Erscheinungsdatum: 07.05.2004 | |
zusätzliche Inhalte: | |
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Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Weite Teile des Sternenozeans von Jamondi werden von den Kybb-Cranar kontrolliert. Den tatsächlichen Herrschern ist man aber noch nicht begegnet. Bereits bekannt ist, dass die Hyperimpedanz fast alle Raumfahrt zum Erliegen gebracht hat. Mit dem Bionischen Kreuzer steht jetzt ein geeignetes Machtmittel gegen die Kybb-Cranar zur Verfügung. Doch ein Raumschiff reicht nicht alleine aus. Deshalb muß man Verbündete finden. Die Motana an Bord des Raumschiffs Schwert erhielten von den Besch, raumfahrenden Händlern, einen geheimen Sternenkatalog (Perry Rhodan 2228). Epasarr sowie der Schiffscomputer Echophage entschlüsseln die Datei und finden eine Welt auf der die letzten freien Motana leben sollen. Es ist der Planet Tom Karthay.
Tom Karthay ist eine sturmumtoste Welt. Die Städte sind riesige Bäume, in derem Geflecht die Motana leben. Der "Baum" gleicht einer Kuppel (Höhe: 100 Meter, Durchmesser: 2 Kilometer). Das "Innere" der Pflanze wird vollständig von ihren Kantblättern bedeckt, so dass der Sturm draußen bleibt. Dennoch dringt etwas vom sog. Flodder ein, weil dieser Nährstoffe für den Baum bringt. Neue Pflanzungen erweitern ständig die Stadt. Genau so wird an allen anderen Wohnorten verfahren. Insgesamt leben 180 Millionen Motana auf Tom Karthay. "Hauptstadt" ist Kimte, in der die Planetare Majestät Kischmeide lebt.
In einer Nebenhandlung geht es um Selboo, der sich immer weiter von der Gemeinschaft absondert. Selboo ist der sog. Todbringer, d. h. der "Waffenoffizier" an Bord der Schwert. Für ihn ist seine Aufgabe eine starke Belastung. Auf sein Drängen hin beruft Zephyda ein Strafgericht ein. Selboo wird "freigesprochen" und die anderen Motana auf der Schwert erkennen endlich, dass es notwendig ist sich zu verteidigen und dass Todbringer keine Gefahr darstellen müssen.
Perry Rhodan träumt indes von einer blauen Frau, die sich als Schildwache bezeichnet. Venga, Botschafterin der Planetaren Majestät, erzählt im, dass viele Frauen auf Tom Karthay von der Ehernen Schildwache träumen, die einer Legende zufolge in Kimte Ewiges Asyl bezogen haben soll.
Kishmeide, die Planetare Majestät, begrüßt die Besatzung der Schwert mit gebotener Vorsicht. Auf Tom Karthay ist man sich der Vergangenheit über die raumfahrenden Motana und der Bionischen Kreuzer sehr gut bewußt. Die Schwertkommandatin Zephyda versucht während einer Versammlung die Planetare Majestät von der Notwendigkeit des Kampfes gegen die Kybb-Cranar zu überzeugen. Doch ihr Anliegen wird abgelehnt, weil man sich auf dem Planeten lieber verstecken möchte und dieses Versteck nicht in Gefahr bringen will. Nach diesem Scheitern erhält Zephyda aber ein seltsames Angebot von einem Vertreter der Feste Roedergorn. Dort ist man der gleichen Ansicht wie Zephyda, nämlich die Chance zum Krieg zu nutzen.
Kritik
Nach langer Irrfahrt im Sternenozean ist man hier endlich an einem Zwischenziel angelangt und das ist recht befriedigend. Leider müssen die Zellaktivatorträger und die Motana von der Schwert erfahren, dass es von den freien Motana keine Hilfe geben wird. Hoffnung machte aber die Botschaft vom Karthog der Feste Roedergorn.
Wieder einmal werden die Motana als sehr naturverbunden geschildert. Unterstrichen sollte aber noch einmal, dass das wenig mit Bionik zu hat. Aus dem Zusammenleben mit der Natur ergibt sich noch lange keine Bionik. Hier hat man es eindeutig versäumt das Thema zu vertiefen, obwohl es einen weiteren Kommentar Rainer Castors gibt, der sich mit Bionik beschäftigt. Auf jeden Fall ist der Stadtbaum eine interessante Sache (auch wenn es ähnliches bereits woanders gab, z. B. in Alan Dean Fosters Die Denkenden Wälder). "Kischmeide ließ ihren Spaziergang entlang der Außenhaut der Stadt nur bei schlimmstem Orkewetter ausfallen, (...)" (S. 8) lautet ein Satz. Meint der Autor wirklich "Orke" oder doch "Orkanwetter"?
Alarmierend muss sich die Erkenntnis auswirken, dass die Koordinaten des Verstecks der Motana in einem Sternenkataloganhang raumfahrender Händler zu finden ist. So streng geheim kann der Planet dann doch nicht sein, wenn ein anderes Volk von ihm weiß. Im Roman wird aber nicht näher darauf eingegangen.
Herausragend ist der Charakter der Venga. Sie ist fröhlich und naiv zugleich, sehr offenherzig. Ihre Kommentare mag man als freundlich oder unwissend bezeichnen. Bestimmt spaltet sich die Leserschaft, ob man Venga mag oder lieber weglassen soll.
Frank Borschs Roman ist flüssig zu lesen und hinterläßt einen positiven Eindruck.
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