Serie / Zyklus: Perry Rhodan - Sternenozean | |
Lfd. Nummer: 2230 | |
Titel: Krieger für Jamondi | |
Autor: Arndt Ellmer | |
Verlag: Pabel Moewig | |
Titelbild: Ralph Voltz | |
Illustration: Michael Wittmann | |
Erscheinungsdatum: 14.05.2004 | |
zusätzliche Inhalte: | |
Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Zephyda, Rhodan, Atlan und Rorkhete nehmen die Einladung des Karthog von der Feste Roedergorm an. Grund für die Einladung ist die ablehnende Haltung der Planetaren Majestät gegenüber dem Hilfeersuchen Zephydas (Perry Rhodan 2229). Durch die staubige Planetenlamdschaft fahren die vier auf den Trikes zur Feste. Die Feste von Roedergorm wurde im Gebirge als Minenstadt gegründet, um Eisen zu fördern, das als Grundlage für viele unentbehrliche Dinge bietet. Beispielsweise dient das Eisen als wichtiges Element für verschiedene Medikamente, die in den Baumstädten benötigt werden. Für die harte körperliche Arbeit wurden Männer benötigt und nach langer Zeit entstand eine Abkehr von dem Matriarchat, das bei den Motana üblich ist. Die Männer der Feste bezeichnen geringschätzig die Motana in der Ebene denn auch als Matronen.
Zephyda passt diese Gesellschaftsform überhaupt nicht und fängt gleich Streit an. Nur mit Mühe kann sie sich beherrschen. Schlimmer kommt es, als sie bemerkt, dass nur die Männer singen und Psi-Kräfte entfalten. Obwohl Zephyda entsetzt ist über deren Gesangstil, eignen sich die Männer als Quellen. Epha-Motana sind aber nicht unter ihnen. Nur Frauen sind für die Lenkung der Psi-Kräfte geeignet. Zunächst organisiert man für die Ausbildung der männer, indem man Motana als Lehrer aus der Schwert in die Feste bringt.
Reibungslos verläuft aber nicht alles. Die vier geraten in einen Machtkampf zwischem dem Karthog Corestaar und seinem Nachfolger Maphine, der wegen seiner Rüstung auch Eisenpanzer genannt wird. Aus einem irrationalen Grund heraus sieht Maphine in Zephyda eine Gefahr und fordert sie Duell heraus. Maphine möchte die Motana selber in die Freiheit führen und sich nicht einer weiblichen Motana unterordnen. (Kommentar: Obwohl es für bestimmte Situationen immer gesellschaftliche Regeln gibt, scheint das nicht auf einen Zweikampf zuzutreffen. Zephyda ist als Gast erschienen und hat noch keinen Anspruch auf die Führung der Feste erhoben. Vielmehr bittet sie um deren Hilfe. Maphine fordert sie also ohne ausreichenden Grund heraus. Dieses Verhalten wird vom Karthog gebilligt). Letztlich tötet Zephyda Maphine. Aber sie wird nicht selber Karthog, auf diesen Anspruch verzichtet sie.
Zusammen mit dem Karthog Corestaar begibt man sich nach Kimte zur Planetaren Majestät. Diese erkennt, dass sie Zephyda doch unterstützen muss. Zudem enthüllt sie ein Geheimnis, nämlich den Datenspeicher der Gründerin Kimtes. In der Botschaft wird weiteres aus der Vergangenheit enthüllt. Wie bereits bekannt, übernahm das Kybernetische Kommando in der Blutnacht von Barinx durch Verrat die Herschaft über den Sternozean. Die Gründerin erzählt von den Evakuierungen und der vergeblichen Hoffnung, dass sich die militärischen Lage ändern wird. Eine nur aus Todbringern bestehende Flotte hätte eine Wende bringen können, doch über deren Schicksal ist nichts bekannt. Auf dem unbewohnten Planeten Tom Kathay wird eine Zuflucht für wenige Motana gegründet. Alle Technik wird vermieden und die dazugehörigen sechzig Bionischen Kreuzer würden erst nach zwei Jahren aus einem anderen Versteck zurückkehren. Die feindlichen Kybb sollen einen unbewohnten Planeten vorfinden, deshalb der Verzicht auf jegliche Technologie. Doch die Bionischen Kreuzer sind nie gekommen. Seitdem fristen die letzten freien Motana auf Tom Karthay ihr Dasein.
Das nächste Ziel steht fest. Man will versuchen mit dem eigenen Raumschiff Schwert das Versteck der sechzig Bionischen Kreuzer aufzusuchen, in der Hoffnung dass diese d?rt immer noch sind. Und der Karthog führt in seiner Feste Änderungen zugunsten der Frauen ein.
Kritik
Nach langem Hin und Her gibt es Hoffnung die Herrschaft der Kybb-Cranar zu beseitigen. Ob die lange verschollene Flotte aus sechzig Bionischen Kreuzern immer noch vorhanden ist, wird sich im nächsten Roman zeigen.
Seltsam kommen manche Wandlungen in der Herrschaftsstruktur vor. Zu schnell ändert Kischmeide am Ende ihre Meinung. Auch das System in der Feste Roedergorm erscheint erklärungsbedürftig. Gibt es einerseits feste Regeln, kann man andererseits nach Gutdünken handeln. Wie bereits weiter oben gesagt bezieht sich das auf den Zweikampf zwischen Maphine und Zephyda. Schön wäre es, wenn man sich in einem Roman auf wenige Dinge konzentriert, dafür aber ausführlicher vorstellt. Wie zu oft bleiben die Ansätze weitgehend unausgebaut. Auch dass jegliche Technik auf Tom Karthay vermieden wird, ist nicht weiter erklärt. Dabei ist Technik nicht gleich Technik. Hier kommt ein weiterer Aspekt zum Tragen, nämlich die naive Vorstellung des Gegenüberstellens von Natur und Kybernetik. Auch wenn vieles aus der Sicht der Protagonisten geschildert wird, eine inhaltliche Vertiefung wäre notwendig. Zephyda äußert ihre Abneigung gegen die kybernetische Technologie der Kybb-Cranar. Dabei wird vernachlässigt, dass Bionik und Kybernetik im Prinzip mehr verbindet als trennt, wie es z.B. eine Biokybernetik gibt. Es ist müßig das weiter auszuführen. Bereits früher wurde in der Serie nicht gesagt, was die Bionischen Kreuzer eigentlich ausmacht und es ist zweifelhaft ob die Differenzen zwischen bionischer und kybernetischer Zivilisation ausgeführt werden. Die Spannung wird vermutlich durch das friedliche oder zerstörerische Verhalten begründet, z. B. die Haltung der Motana als Sklaven für die Kybb-Cranar.
Insgesamt ist der Roman gut zu lesen. Anstelle des durchaus nicht langweiligen Maphines hätte ich aber eine intelligente Darstellung der Gesellschaft in der Feste bevorzugt. So aber bewegt es sich einmal mehr auf durchschnittlichem Unterhaltungsniveau. Eigentlich ist es schon fast klischeehaft, dass Männer für rohe Dinge und Frauen für schöne natürliche zuständig sein sollen.
Auf dem Titelbild von Ralph Voltz ist Atlan zu erkennen.
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