| Titel: Magma Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
In den Südtiroler Alpen entdeckt Professor Mondari zufällig etwas ganz Besonderes. Mitten in der Erde steckt eine perfekt geformte Kugel aus einem unbekanntem Material. Professor Mondari ist nicht in der Lage, dieser Kugel ihr Geheimnis zu entreißen. Als er mit brachialer Gewalt daran geht, die Kugel zu öffnen, entsteht ein Riss. Das daraus hervordringende Licht ist superheiß und verbrennt den Wissenschaftler. Übrig bleibt eine verwehende Wolke.
2004
Martin Enders, der das Radioteleskop von Effelsberg in der Eifel bedient, und seine zauberhafte Assistentin Jan Zietlow entdecken im Sternbild Orion eine Supernova, die einmal der Stern Beteigeuze war. Sie bemerken auch, dass alle zwei Stunden und achtundvierzig Minuten von der Nova Neutrinos ausgesandt werden.
11 Grad, 21 Minuten Nord, 142 Grad, 12 Minuten Ost.
320 Kilometer südwestlich von Guam. Ein Ort, an den Dr. Ella Jordan ganz und gar nicht möchte. Zumindest zuerst nicht, denn sie trat gerade eine Stella als Dozentin an der Uni an. Und dann wird ihr erster Schultag so richtig zunichte gemacht. Zwei Herren des Office of Naval Research, kurz ONR, heuern sie an. Mit der Shinkai soll sie zum tiefsten Punkt der Erde heruntergeschickt werden. Die amerikanische Marine ist sehr beunruhigt. In regelmäßigen Abständen werden Erbeben erzeugt. Die Pazifikstaaten sind beunruhigt, weil diese Beben sich verheerend auf die betroffenen Inselstaaten und die Festlandsküsten auswirken können. Dr. Ella Jordan entschließt sich, die Einladung anzunehmen. Mit dabei sind ein Geheimdienstler, der von einem anonymen Anruf erfahren hat, der besagt, dass das eingesetzte U-Boot untergehen werde. Mit von der Partie ist auch der Geologe Konrad Martin aus der Schweiz, dessen Qualifikation zu wünschen übrig lässt. Die Shinkai wird durch Sabotage fast zerstört, und nur mit großer Mühe gelingt es der Mannschaft, das U-Boot zu retten. Aber Dr. Jordan entdeckt noch etwas Ungewöhnliches. Eine gut zweihundert Meter durchmessende Kugel auf dem Meeresgrund der Challenger-Tiefe. Und diese ist der Auslöser der Beben, die alle zwei Stunden und achtundvierzig Minuten ausgelöst werden. Gleichzeitig finden sich überall auf der Welt kleinere Kugeln, die sich mit der großen Kugeln zeitlich abstimmen wollen und im gleichen Takt pulsen.
Scheinbar steckt eine nicht-menschliche Macht hinter diesen Ereignissen. Martin ist der Ansicht, man könne die Kugeln auch ausschalten und nur so das große Beben verhindern. Er lädt Jordan ein, mit in die Schweiz zu kommen. Dort lebt die Leiterin eines dem CERN nahe stehenden Labors, Helene Kowarski. Tief unter der Erde wird jene Kugel untersucht, die Francesco Montari 1954 fand. Das unbekannte Material erhält den Namen Adamas. Inzwischen scheint man so weit zu sein, die Kugel öffnen zu können, ohne sie zu zerstören und ohne den Mechanismus zur Eigenverteidigung auszulösen. Nur Weizmann, ein anderer Wissenschaftler, spricht sich dagegen aus. Er erinnert sich noch an die Versuche Oppenheimers und den Bau der Atombombe. Er befürchtet eine ähnliche Entwicklung. Thomas Thiemeyer, der mir mit Reptilia schon sehr gut gefiel, hat mit Magma einen neuen Roman herausgegeben, der nun in der preiswerten Taschenbuchausgabe vorliegt. Ich persönlich würde ihn als abenteuerlichen Wissenschaftskrimi bezeichnen. Thomas Thiemeyer ist ein unglaublich guter Erzähler. Auf der einen Seite stellt er das mysteriöse, unheimliche Objekt, auf die andere Seite stellt er handelnde Personen, die sofort überzeugen. Sie sind nicht so farblos und eindimensional, wie von vielen anderen Autoren bevorzugt. Jede der beteiligten Personen hat ihre eigene Geschichte, ihre persönlichen Hintergründe. Auch das Zusammenspiel der Personen ist glaubwürdig.
Magma - die Rezension von Rupert Schwarz