Serie: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Sammlung Lumen, bestehend aus der gleichnamigen Novellenzyklus Lumen und der Erzählung Die Geschichte eines Kometen des französischen Astronomen Camille Flammarion (1842 - 1925), erschien in Frankreich erstmals 1872 als Buchausgabe und 1900 in deutscher Übersetzung. Diese einzige deutsche Ausgabe ist heute selbst antiquarisch kaum noch erreichbar. Außerdem erschwert die Frakturschrift den Zugang zum Werk. (Soweit der Klappentext).
Dieter von Reeken ist ein sehr engagierter Fan und Herausgeber alter, verschollen geglaubter Texte. Mit seinem neuen Buch wagt er sich wieder an ein Manuskript des französischen Astronomen Camille Flammarion. Das Werk ist nicht sehr einfach zu lesen. Der antiquierte Stil verlangt viel vom Leser. Vor allem Konzentration. Ohne wird der Leser nicht lange durchhalten und das Buch eher weglegen denn fertig lesen. Es ist für mich interessant zu sehen, wie ein wissenschaftlich gebildeter Mann sein Wirken und Denken mit der metaphysischen Seite der Natur in Einklang bringt. Auf der einen Seite haben wir die Person Lumen. Den Geist eines Toten, der seinem Freund wieder erschienen ist; auf der anderen Seite haben wir den Mann, den Esoteriker, der versucht, sein Weltbild mit Religion und Esoterik in Einklang zu bringen. Dabei nutzt er sein wissenschaftliches Weltbild der exakten Wissenschaft und nennt hier genauestens Zahlen, wie sie die damalige Messtechnik zustande brachte. Sehr interessant fand ich die Beschreibung dessen, wie in der Zukunft Bilder der Erde empfangen werden könnten, wie die Erde zu einem bestimmten Zeitpunkt aussehen würde. Heute könne man das mit Radiowellen und Fernsehbildern nachstellen. Seit Beginn der Sendung von Radio- bzw. Fernsehprogrammen sind die Signale ins All unterwegs. Sollte man in der Lage sein, die schwächer werdenden Signale aufzufangen, könnte man die ersten Versuche der Menschheit wieder und wieder hören.
Neben der "Geschichte einer Seele", wie Lumen im Untertitel genannt wird, gibt es noch die Geschichte eines Kometen. Aus der Sicht des Kometen wird die Entwicklung der Menschheit, zum Teil in großen geschichtlichen Sprüngen, erzählt.
Beides zusammen ergibt ein sehr schönes Werk. Da auch bereits Urania im gleichen Layout erschien, ergibt sich mit den Büchern von Dieter von Reeken eine passable Sammlung im Bücherregal.
Hinweisen möchte ich an dieser Stelle noch einmal auf seine Internetseite: www.Dieter-von-Reeken.de.