| Serie / Zyklus: Holocaust-Trilogie 2 Titel: Leben aus der Asche (1968) Autor: Clark Darlton (= Walter Ernsting) & Robert Artner (= Ulf Miehe) Verlag / Buchdaten: Moewig Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Am 14. Mai 1995 veränderte sich die Welt, am meisten für die Menschen. Eigentlich kam der Untergang nicht überraschend, bedrohten sich die Nationen bereits seit Jahrzehnten mit Zerstörungswaffen unvorstellbaren Ausmaßes. Der strahlende Tod ließ die Städte unberührt, die Bevölkerung wurde aber schnell getötet. Die wenigen Überlebenden zog es auf das Land, wo sie einen Neuanfang wagten.
Die beiden befreundeten Orte Cornertown und Jackville sehen sich immer wieder von Banden bedroht und kommen sich gegenseitig zu Hilfe. Die Bürger Jackvilles warten zudem auf die Rückkehr Robert Zimmermanns, der mit Gibson Kemp und Mick Jagger fortgefahren ist. Zimmermann ist ein visionärer Mann, der hart um eine friedvolle Zukunft ringt. Er ist überzeugt, dass nur durch Überwinden der alten Vorurteile die Menschen überleben werden. Mit seinen zwei Begleitern trifft er auf eine Gruppe Überlebender und führt sie nach Jackville. Auf dem Weg dahin müssen sich vor Wegelagerern und wahnsinnig gewordenen Dorfbewohnern schützen.
Eine besondere Gefahr geht von dem General Hamilton aus, der den alten Vorstellungen der militärischen Konfrontation nachhängt. Hamilton sieht in den Bemühungen Zimmermanns eine Gefahr für die USA und will die Waffen eines Militärstützpunkts gegen Zimmermann und die Russen einsetzen. Alleine dass Jackville Funkkontakte zu dem ehemaligen östlichen Feind unterhält, hält der General für Landesverrat. Einer seiner Soldaten kann Jackville warnen und es gelingt einer kleinen Gruppe aus Jackville in den Bunker einzudringen. General Hamilton kann getötet werden, bevor er die Raketen abfeuert. Aber auch Robert Zimmermann ist schwer verletzt.
Clark Darlton und Robert Artner haben eine angemessene und unterhaltsame Fortsetzung zu Der strahlende Tod geschrieben. Die Städte Cornertown und Jackville intensivieren ihre Kontakte zueinander. Die Handlung um unzufriedene Militärs wird wieder aufgegriffen und zu einem Ende gebracht. Am Ende bleibt offen, ob der Hauptprotagonist Robert Zimmermann überleben wird. Als Schwäche des Romans stellt sich die Beschreibung des Überlebenskampfes und kleinerer Scharmützel heraus. Nicht nur, dass es eine Wiederholung des ersten Teils ist, auch wird damit der Raum für detaillierte Beschreibungen des Alltags genommen. Interessant ist, dass der Roman nicht mit den aus dem ersten Teil bekannten Personen anfängt.
Längere Passagen drehen sich nämlich zuerst um den Schauspieler Jack Ewert und anderen aus London, die waghalsig mit einem Flugzeug über den Atlantik nach Jackville fliegen. Ewert ist es auch, der sich als Verirrter ausgibt und so in den Militärbunker eindringen kann, wird er doch von den Soldaten nicht in Zusammenhang mit Zimmermann gebracht.
Wiederholt weisen die Autoren auf die Notwendigkeit hin, dass überholte Vorstellungen überwunden werden müssen. Das wirkt zuweilen aufdringlich. Dennoch sollen hier einige bemerkenswerte Sätze des Appells wiederholt werden: „Es ist an der Zeit, mit allen Menschen, gleich welcher Nationalität, zusammenzuleben, wie man mit guten Nachbarn zusammenlebt. Mit denen, die noch am Leben geblieben sind. Wir wissen nicht, wie viele es sind, aber auch das werden wir sicher bald erfahren. Der Rest der Menschheit kann es sich einfach nicht leisten, sich weiter zu bekämpfen. Jetzt sind wir aufeinander angewiesen. (...) Und wenn wir das erst mal alle - mit allen Konsequenzen - begriffen haben, dann ist wirklich Frieden.“
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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