Reihe: Star Wars: Medstar II Eine Rezension von Mario Pfanzagl |
Nach der Verlagerung Flehr siebens und dem Tod Zan Yants, Admiral Bleyds und Phow Jis hat man das Camp an einem neuen Standort wiederaufgebaut. Doch war die Versorgungslager im alten Flehr sieben schon mies, im neuen ist sie keinen Deut besser geworden. Es wird nur schlimmer. Während sich Jos Vondar etwa mit dem Tod seines Freundes abfinden muss, droht seine Beziehung zu Tolk auf eine harte Probe gestellt zu werden als sich der neue Kommandeur der Flehrs, als Admiral Erel Kersos entpuppt, Jos vor langer Zeit von seiner Familie verstoßener Onkel. Doch während Kersos die Affäre seines Großneffen mit der lorrdianischen Krankenschwester misstrauisch beäugt wurde Jos mit Kornell "Uli" Divini ein jugendlicher neuer Mitbewohner und Kollege aufgebrummt, der den Chefchirurgen sein Alter erst richtig fühlen lässt.
Dachte Barriss Ofee sie könnte nach der eher zufälligen Aufklärung von Admiral Bleyds Bota-Schmuggle nun von Drongar aufbrechen, um ihre Jedi-Prüfungen abzulegen ist sie gezwungen weiter auf dem Planeten zu verbleiben, es gäbe noch Arbeit für sie zu tun, wie Meisterin Unduli meint. Aber auch der Meuchelmörder der Schwarzen Sonne, Kaird, ist noch im Lager und soll dort neue Kontaktleute für den Bota-Schmuggel anwerben. Selbst die Vertreter der dunklen Seite haben also mit den Auswirkungen des Finales von Medstar I zu ringen. Doch die Separatisten rücken vor und der für Schwarze Sonne und Separatisten arbeitende Doppelagent soll bereits die finale Phase im letzten Gefecht zwischen Republik und Separatisten einleiten...
Mit JEDI-HEILERIN ist Michael Reaves und Steve Perry ein kleines Kunststück gelungen. Nach dem Finale von Unter Feuer hätte es einfach aus sein können und doch greifen die Autoren in MEDSTAR II die Handlung genau dort wieder auf, wo man die Charaktere zurückgelassen, in einem nur unzureichend wiederaufgebauten Camp und erschüttert von den Ereignissen. Doch anstatt jetzt Superwaffen, dunkle Jedi oder intergalaktische Verschwörungen ins Spiel zu bringen um durch ein wenig mehr Effekthascherei den Action-Gehalt zu steigern bleibt sich Medstar treu und setzt auf eine glaubwürdige Fortführung der schon im ersten Teil exzellenten Charakterzeichnung. Medstar II setzt nun zunächst auf Trauerbewältigung. Nur der Krieg nimmt eben keine Rücksicht auf trauernde Überlebende und so müssen die verbliebenen Bewohner Flehr siebens ihr Bedauern überkommen und sich charakterlich weiterentwicklen.
Während Jos Vondar neben der Trauer um seinen verstorbenen Mitbewohner gerade in Hinsicht auf seine Beziehung zu Tolk, den Strohhalm an dem er sich in seiner Verzweiflung zu klammern versucht, Steine in den Weg gelegt bekommt, muss sich Den Dhur damit abfinden dass seine Enthüllungsstory über Phow Ji von seiner Redaktion auf Coruscant in eine Heldengeschichte umgeschrieben wurde, um der Öffentlichkeit jene Helden geben die sie in diesem Krieg so dringend benötigt. Neu hinzugekommen muss sich nun auch Uli Divini beweisen, dass er dem Druck und nicht enden wollenden Strom an Verwundeten und Sterbenden gewachsen fühlt. Und für Barriss stellt sich die Frage warum sie noch auf Drongar bleiben muss, was gilt es noch an Lektionen zu lernen?
Mit den neuen Charakteren haben Reaves und Perry auch eine neue Dynamik in die Duologie gebracht, doch auch auf der dunklen Seite hat es personelle Verluste gegeben, so dass die Autoren die Bedrohung durch den Saboteur im Lager nun eskalieren lassen. Neben einer Fehlfunktion des Schildgenerators kommt es auch zu einem kritischen Anschlag auf die Bota-Förderung. Zunehmend wird auch durchsichtiger wer der Saboteur ist, wenngleich die entscheidenden Hinweise schon im ersten Band deponiert worden sind.
- Resümee -
Den Verlust von Bösewichtern wie Phow Ji und Tarnese Bleyd, die eigentlich auf Seite der Republik standen kann die stärkere Konzentration auf den Saboteur im Lager nicht ganz weg machen, doch dafür entschädigt einen die intensivere zwischenmenschliche Dynamik, die sich sogar noch weiterentwickelt hat.
Fazit:
Wer schon seinen Gefallen an Unter Feuer gefunden hat, wird von Jedi Heilerin ebenso begeistert sein.