Reihe: Star Wars: Darth Bane, Band 1 Eine Rezension von Mario Pfanzagl |
Mit Darth Bane - Schöpfer der Dunklheit wird nun eine Periode des erweiterten Star-Wars-Universums beleuchtet, welche kurz vor den Ereignissen des Comicsonderbands Jedi vs. Sith angesiedelt ist. Das Buch handelt, wie es schon der Titel verkündet, vom Aufstieg Darth Banes zum Begründer des neuen Sith-Ordens und der Regel der Zwei (ein Meister der die Macht verkörpert und ein Schüler der nach ihr verlangt).
Inhalt:
Etwa 1000 Jahre vor der Zerstörung des ersten Todessterns, befindet sich die Republik in einem verlustreichen Krieg mit einem wiedergeborenen Sith-Orden. Die Bruderschaft der Finsternis unter ihrem Anführer Lord Kaan wagt es nicht sich in internen Streitigkeiten und Rivalitäten seitens der Sith-Lords aufzureiben, denn nur eine geeinte Armee der Sith kann die Jedi ein für allemal besiegen. Auf Korriban errichtet die Bruderschaft schließlich eine neue Sith-Akademie, welche die zukünftigen Sith-Lords hervorbringen soll. Kurz bevor der Krieg die Bruderschaft der Finsternis und die Armee des Lichts der Jedi auf Ruusan zu einer finalen Konfrontation zwingt, schließt sich ein junger Mann namens Dessel den Sith an. Dessel, ein ehemaliger Bergbauarbeiter, hat ein hartes Leben hinter sich und verweigert der Republik jegliche Anerkennung. Als gewöhnlicher Soldat verschafft er den Sith einige Siege, bis er einen direkten Befehl verweigert. Anstatt ihn zu bestrafen bringt ihn Lord Kopecz stattdessen zur Akademie auf Korriban, denn Dessel scheint ein viel versprechender Machtbenutzer zu sein. Um seine Vergangenheit in einem symbolischen Akt abzuschließen, nimmt Dessel den Namen Bane (auf deutsch Fluch) an.
Während die Armee des Lichts unter dem Jedi-Meister Lord Hoth Ruusan von den Sith zurückerobert, wächst Bane zu einem der besten Anwärter heran. Nach einer vernichtenden Niederlage gegen seinen Rivalen Sirak, geht Bane eine Allianz mit der gefallenen Jedi Githany ein. Als ihm die Meister der Akademie jegliche Ausbildung verweigern, beginnt Bane ihm geheimen die Wege der dunklen Seite und vor allem das Wissen der alten Sith-Lords zu studieren. In einem dritten und letzten Duell gelingt es ihm schließlich sich gegen Sirak durchzusetzen. Daraufhin verlässt er die Akademie um sein Studium der Vergangenheit des Ordens fortzusetzen, doch der Rest der Bruderschaft macht sich auf ,den Jedi in einer letzten Schlacht um Ruusan eine vernichtende Niederlage zuzufügen. Doch Darth Bane hat seine eigenen Pläne für den Ausgang der Schlacht um Ruusan...
Zum Buch:
Dem weniger bekannten Autor Drew Karpyshyn ist es zu verdanken, dass Darth Bane auch mit deutlichen Bezügen zu den Knights of the Old Republic-Spielen aufwartet, immerhin war Karpyshyn auch maßgeblich an der Kreation der Hintergrundgeschichte zu den Rollenspielen beteiligt. So reiht er den verheißungsvollen Darth Revan ein, in die Riege der großen Sith-Lords (Naga Sadow, FreedonNadd, Exar Kun) und lässt ihn in einem Holocron selbst zu Wort kommen. Mit Revan als Beispiel für den wahren Weg der dunklen Seite (Zerstörung als notwendiges Mittel zur Neuordnung) verrät er jedoch nicht zu viel über eine womögliche Fortsetzung der erfolgreichen Knights of the Old Republic-Reihe.
Im letzten und dritten Kapitel des Buchs wird schließlich der Comic Jedi vs. Sith umgesetzt, wobei die erste Schülerin des Sith-Ordens, Darth Rain alias Zannah, erst in den letzten Absätzen ihren Auftritt feiern darf. Leider bleiben aufgrund der Kürze des Buchs viele Charaktere einfach auf der Strecke, so verfügt außer Darth Bane kein Charakter wirklich über einen Hintergrund. Dieses Fehlen von Hintergrundinformationen lässt wichtige Charaktere wie Lord Hoth oder Lord Kaan einfach nur ziemlich plump aussehen und gibt keinerlei Hinweise auf ihre Beweggründe, weshalb vor allem in der Schlacht um Ruusan viele scheinbar irrationale Entscheidungen getroffen werden. Auch bleibt unklar, warum diverse Jedi-Meister ebenfalls den Titel Lord führen und sich derart bedenkenlos in einen Kampf stürzen, ob der Jedi-Rat da nichts mehr mitzureden hatte? Trotz dem Versuch den Weg der dunklen Seite anschaulich darzustellen, fehlt dem Buch so etwas wie der Zugang zur hellen Seite, weshalb der Eindruck schlussendlich ziemlich einseitig bleibt, denn wo zahllose Generationen der Jedi mit der dunklen Seite in und um sie herum zu ringen haben, muss sich Bane nie der hellen Seite stellen und so etwas wie Mitgefühl in sich abtöten, es ist schlicht nicht da oder wird nicht gezeigt (womit Bane nur einer von zahllosen Sith-Soziopathen wäre). Selbst Banes Wandel vom hart arbeitenden Bergarbeiter zum Begründer eines neuen Sith-Ordens bleibt relativ unvollständig, wenn auch er in der letzten Szene seine Schülerin annimmt.
Fazit:
Eine großartige Geschichte, aber leider mit mangelnder Tiefe umgesetzt.