Serie/Zyklus: Ilium / Olympos Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Thomas Hockenberry ist ein ehemaliger Professor für Philosophie an der University of Indiana. Sein Fachgebiet war der altgriechische Erzähler Homer mit seiner Ilias und der Odyssee. Er wird nach seinem Tod zusammen mit einigen Fachkollegen von den Göttern des Olymp auserwählt, im Auftrag der Muse Melete als Kriegsberichterstatter in Ilium tätig zu werden. Somit ist der Tot nicht etwa das Ende, sondern ein Neuanfang. Als so genannter Scholiker mit raffinierten High-Tech- Geräten ausgestattet, die es ihm ermöglichen, mitten im Kampfgetümmel zu erscheinen und in Sekundenbruchteilen wieder zu verschwinden, soll er der Muse Zeugnis geben von den Wechselfällen des Trojanischen Krieges, praktisch als ein Kriegsberichterstatter. So muss er ständig den Göttern berichten. Diese sind genau so, wie Thomas sich die Götter vorstellte, beinahe. Übermenschlich gross, überirdisch schön und leider allzu grausam. Seine Scholastiker-Kollegen, allesamt Experten für Homer aus den verschiedensten Epochen, werden beim geringsten Fehler erneut umgebracht. Diesmal endgültig. Thomas Hockenberry kennt die 'Ilias' allerdings nur zu genau, um nicht bald zu merken, dass sich zwischen dem, was er sieht, und den Versen Homers erhebliche Unterschiede auftun. Hat sich der berühmte griechische Epiker in sträflicher Weise dichterische Freiheiten erlaubt, oder befindet er, Hockenberry, sich etwa im falschen Krieg? Thomas trifft auf die alten griechischen Helden Achill, Hektor und die schöne Helena. Doch sind es die Richtigen?
Einige tausend Jahre in der Zukunft machen sich drei Menschen bereit, eine Reise zum roten Planeten anzutreten. Ada, Harman und Hannah sind Forscher, die der Erde den Rücken kehren. Einer Erde, auf der sich schon wieder Saurier und anderes Getier tummeln. Die drei Forscher müssen sich auf dem Mars durch eine unwirtliche Gegend und verlassene Wohnorte unterschiedlichster Art schlagen. Sie verliessen die Erde, auf der sich nur noch eine Million der sogenanten Altmenschen befinden. Sie sind total zurückentwickelt. Mittels seltsamer Faxknoten (Transmitter, Stargates oder Beamer) können sie sich sehr schnell von einem Ort der Erde zum nächsten bewegen. In ihrem Unwissen glauben sie, dass sie auf den im stationären Orbit befindlichen Raumstädten der Nachmenschen wiedergeboren werden. Derweil wüten weiterhin Dinosaurier auf der Erde und sogenannte Terrorvögel verüben genau solchen. Haman ist dabei nun einer der wenigen, der zu Denken beginnt. Er findet die momentane Situation untragbar.
Die Wahrheit für Thomas Hockenberry sieht weitaus erschreckender aus. Der Homerexperte wurde nicht etwa auf dem griechischen Olymp wiedererweckt, sondern auf dem höchsten Berg des Mars, dem Olympus Mons. Es ist ebenfalls nicht in die Antike, sondern in eine ferne Zukunft, in die es ihn verschlagen hat, in der schon vor Jahrhunderten das nackte Grauen Einzug gehalten hat. Thomas versteht weder die Götter, noch deren gesteigerte Aufmerksamkeit für den trojanischen Krieg. Genausowenig versteht der Historiker, warum sich Homers Aufzeichnungen einmal mit seinem Wissen decken, dann wieder so krass davon abweicht. Zudem befindet er sich in einem Dilemma. Die Göttin Aphrodite beauftragte ihn, ihre Rivalin Athene zu beseitigen.
Von den Jupitermonden kommen die cyborgähnlichen Moravecs, die als Roboter mit biologischen Komponenten ausgerüstet sind. Sie werden von den Tätigkeiten der Götter auf dem Mars angezogen und senden daher ein Expeditionsschiff aus. Zwei der Besatzung sind der hundeähnliche Mahnmut und der krabbenähnliche Orphu. Beide sind sehr belesen und unterhalten sich gerne in einem freundschaftlichen Streitgespräch über die Werke von Williams Shakespeare und Marcel Proust.
Dan Simmons beschreibt eine mystische Geschichte, der Mittelpunkt die Ilias von Homer darstellt. Es wäre in jedem Fall besser, etwas mehr über die Ilias zu wissen, oder noch besser sie vorher gelesen zu haben. Damit versteht man manch einen Hinweis von Dan Simmons besser. Dabei mischt der Autor die unterschiedlichsten Ideen zusammen und schreckt nicht davor zurück, Anleihen bei anderen SF-Schaffenden zu nehmen. Wenn die Götter durch Raum und Zeit `qten’ erinnert das stark an STAR TREK und den Darsteller des `Q’. Zudem sind die olympischen Götter mit hochtechnisierten Waffen ausgestattet. Die seltsame Welt des Dan Simmons erlebt der Leser in den von mir nur kurz angesprochenen Personen Ada, Hannah und Harman. Dabei ist das Wissen der drei Personen letztlich grösser als das der LeserInnen. Simmons spielt mit seien Lesern, die das zum Teil durchaus nicht als gelungen ansehen. Dadurch verliert der Roman erheblich an Spannung. Bei einem Umfang von mehr als 800 Seiten hätte ich das durchaus erwartet. In diesem Fall muss ich allerdings sagen, weniger Seiten wären hier besser gewesen. Die Geschichte entwickelt sich zu langsam und an manchen Stellen ist Dan Simmons zu sehr in Einzelheiten verliebt. Vielleicht mag dies jemand als einen schönen Schreibstil beschreiben, doch muss ich nicht alle Einzelheiten zu Homer und dessen Werken in diesem Roman nachlesen.
Einige tausend Jahre in der Zukunft machen sich drei Menschen bereit, eine Reise zum roten Planeten anzutreten. Ada, Harman und Hannah sind Forscher, die der Erde den Rücken kehren. Einer Erde, auf der sich schon wieder Saurier und anderes Getier tummeln. Die drei Forscher müssen sich auf dem Mars durch eine unwirtliche Gegend und verlassene Wohnorte unterschiedlichster Art schlagen. Sie verliessen die Erde, auf der sich nur noch eine Million der sogenanten Altmenschen befinden. Sie sind total zurückentwickelt. Mittels seltsamer Faxknoten (Transmitter, Stargates oder Beamer) können sie sich sehr schnell von einem Ort der Erde zum nächsten bewegen. In ihrem Unwissen glauben sie, dass sie auf den im stationären Orbit befindlichen Raumstädten der Nachmenschen wiedergeboren werden. Derweil wüten weiterhin Dinosaurier auf der Erde und sogenannte Terrorvögel verüben genau solchen. Haman ist dabei nun einer der wenigen, der zu Denken beginnt. Er findet die momentane Situation untragbar.
Die Wahrheit für Thomas Hockenberry sieht weitaus erschreckender aus. Der Homerexperte wurde nicht etwa auf dem griechischen Olymp wiedererweckt, sondern auf dem höchsten Berg des Mars, dem Olympus Mons. Es ist ebenfalls nicht in die Antike, sondern in eine ferne Zukunft, in die es ihn verschlagen hat, in der schon vor Jahrhunderten das nackte Grauen Einzug gehalten hat. Thomas versteht weder die Götter, noch deren gesteigerte Aufmerksamkeit für den trojanischen Krieg. Genausowenig versteht der Historiker, warum sich Homers Aufzeichnungen einmal mit seinem Wissen decken, dann wieder so krass davon abweicht. Zudem befindet er sich in einem Dilemma. Die Göttin Aphrodite beauftragte ihn, ihre Rivalin Athene zu beseitigen.
Von den Jupitermonden kommen die cyborgähnlichen Moravecs, die als Roboter mit biologischen Komponenten ausgerüstet sind. Sie werden von den Tätigkeiten der Götter auf dem Mars angezogen und senden daher ein Expeditionsschiff aus. Zwei der Besatzung sind der hundeähnliche Mahnmut und der krabbenähnliche Orphu. Beide sind sehr belesen und unterhalten sich gerne in einem freundschaftlichen Streitgespräch über die Werke von Williams Shakespeare und Marcel Proust.
Dan Simmons beschreibt eine mystische Geschichte, der Mittelpunkt die Ilias von Homer darstellt. Es wäre in jedem Fall besser, etwas mehr über die Ilias zu wissen, oder noch besser sie vorher gelesen zu haben. Damit versteht man manch einen Hinweis von Dan Simmons besser. Dabei mischt der Autor die unterschiedlichsten Ideen zusammen und schreckt nicht davor zurück, Anleihen bei anderen SF-Schaffenden zu nehmen. Wenn die Götter durch Raum und Zeit `qten’ erinnert das stark an STAR TREK und den Darsteller des `Q’. Zudem sind die olympischen Götter mit hochtechnisierten Waffen ausgestattet. Die seltsame Welt des Dan Simmons erlebt der Leser in den von mir nur kurz angesprochenen Personen Ada, Hannah und Harman. Dabei ist das Wissen der drei Personen letztlich grösser als das der LeserInnen. Simmons spielt mit seien Lesern, die das zum Teil durchaus nicht als gelungen ansehen. Dadurch verliert der Roman erheblich an Spannung. Bei einem Umfang von mehr als 800 Seiten hätte ich das durchaus erwartet. In diesem Fall muss ich allerdings sagen, weniger Seiten wären hier besser gewesen. Die Geschichte entwickelt sich zu langsam und an manchen Stellen ist Dan Simmons zu sehr in Einzelheiten verliebt. Vielleicht mag dies jemand als einen schönen Schreibstil beschreiben, doch muss ich nicht alle Einzelheiten zu Homer und dessen Werken in diesem Roman nachlesen.