Serie/Zyklus: Greatwinter, Band 1 |
Die Zukunftswelt von „Greatwinter“ muß ohne Elektrizität und High-tech auskommen. Dieser Mangel wird durch phantasievolle Einfälle ausgeglichen: etwa Züge, die mittels Fußpedalen von den Passagieren angetrieben werden, oder Rechenmaschinen, die aus tausenden zusammenarbeitenden Einzelpersonen bestehen. Vom Wissen unserer Zeit ist nicht viel übrig, und das, was geblieben ist, wird von Bibliothekaren gehütet, deren Einfluß und Macht beträchtlich ist. Nun entdeckt die oberste Bibliothekarin Zavora merkwürdige Vorgänge auf dem Mond: selbstreproduzierende Maschinen, die noch aus der Zeit der Klimaerwärmung stammen, haben damit begonnen, einen Schutzschild zwischen Sonne und Erde zu bauen - wodurch ein zweiter „großer Winter“ ausgelöst werden könnte Ohne davon irgend etwas zu ahnen, wird der Student Glasken zwangsrekrutiert und in einen aus Menschen bestehenden Rechner integriert. Doch seine ständige Geilheit sorgt dafür, daß das von Zavora eingeleitete Programm zur Rettung der Menschheit ein wenig vom vorgesehenen Kurs abkommt.
Die Handlung des Buches läßt sich nicht einfach nacherzählen. Die zahlreichen Hauptfiguren werden in Ereignisse verwickelt, die anfangs vollkommen unklar sind und die sich dem Leser erst nach und nach erschließen. So bleibt lange Zeit offen, was es mit dem Phänomen des „Rufes“ auf sich hat, der in Intervallen dafür sorgt, daß alle Lebewesen, die größer als eine Katze sind, plötzlich stundenlang und blindlings auf ein unbekanntes Ziel zu laufen müssen. Die Fremdartigkeit, der damit verbundene skurrile Humor und die Ungewißheit, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln wird, machen allerdings gerade den Reiz dieses Buches aus. Das Ergebnis ist manchmal verwirrend, manchmal verblüffend, manchmal etwas geschwätzig, aber immer interessant und oft auch sehr witzig.
Fazit: ein sehr eigenwilliger, humorvoller SF-Roman voller origineller Ideen. Fortsetzung folgt