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Reihe: Hexer-Geralt-Saga, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Geralt-Saga besteht aus den folgenden Erzählungen und Romanen:
1. Der Letzte Wunsch
2. Das Schwert der Vorsehung
3. Das Erbe der Elfen
4. Die Zeit der Verachtung
5. Feuertaufe
6. Der Schwalbenturm
7. Herrin vom See
Geralt von Riva wurde bei dem Blutbad auf Thanedd schwer verwundet. Bei den Dryaden von Brokilon wird er betreut und auf den Weg der Gesundung gebracht. Weil er aufgrund seiner Genesung bei den Dryaden erst einmal festsitzt, schickt er die Bogenschützin Milva aus, für ihn Informationen einzuholen. Der Grund ist Ciri, die bei dem Kampf verschwand. Geralt will unbedingt wissen, wo sie geblieben ist. Die Neuigkeiten, die Milva überbringt, sind alles andere als beruhigend. Der Nilfgaarder Kaiser gab seine Verlobung mit Cirilla bekannt. Der Hexer glaubt nicht, dass die Ciri, die den Kaiser heiraten wird, die echte Cirilla, Thronerbin von Cintra, ist. Er wird von schrecklichen Träumen geplagt, in denen er Ciri sieht, wie sie mordend und raubend durch die Lande zieht. Die Träume haben etwas Prophetisches an sich, denn Ciri lebt unter dem Namen Falka bei den jugendlichen Räubern, die man Ratten nennt. Gemeinsam mit der Bogenschützin Milva und dem Barden Rittersporn, macht sich Geralt auf den langen Weg nach Nifgaard. Ihre Reise führt sie durch ein vom Krieg verheertes Land. Flüchtlinge und weniger nette Zeitgenossen kreuzen ihren Weg. Mehr als einmal geraten die Freunde zwischen die kriegsführenden Parteien. Mit Viel Glück gelingt es ihnen, größeren Auseinandersetzungen zu entgehen.
Etwa zur gleichen Zeit beschließen zwölf Zauberinnen, einen neuen Zirkel, eine Geheimloge, zu gründen. Ihr Bestreben ist es, die Magie aus der Politik herauszuhalten und zu verhindern, dass sie missbraucht wird. Dafür hätten sie gern Unterstützung. Die Unterstützung sehen sie aber nur gegeben, wenn Ciri tatsächlich zur Kaiserin des Landes Nilfgaard ernannt wird. Und wenn es nur durch Heirat geschieht.
Bei Feuertaufe handelt es sich bislang um den spannendsten Roman der Hexer-Reihe. Die beiden vorherigen Bücher waren etwas dialoglastig. Dieses Manko war nicht sehr groß, doch ist der vorliegende Roman weitaus bemerkenswerter und rasanter in der Beschreibung. Andrzej Sapkowski berichtet von einer fesselnden und mit einigen Überraschungen gespickten Reise der Gefährten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Während der Reise lernen sie den Vampir Regis kennen. Lange bleibt ungeklärt, ob er eine Hilfe oder eine Last ist, Freund oder Feind? Regis ist ein ungewöhnlicher Vertreter der Spezies Vampir: Er trinkt kein Menschenblut. Die Verweigerung des Bluttrinkens ist jedoch nur eine von vielen ungewöhnlichen Eigenschaften. Zudem finden sehr viele Ränkespiele statt, politisch wie sozial. Andrzej Sapkowski verheddert sich darin und seine Entscheidungen werden weit reichende Folgen haben, die sich in den folgenden Erzählungen zeigen werden.
Einiges dürfte aus dem Computerspiel The Witcher bekannt sein. Das ist natürlich kein Wunder, denn das Spiel greift auf das Buch zurück. Was mir fehlt, ist ein Namensregister, weil doch sehr viele Begriffe auftauchen die man nicht ständig parat hat. Und ein zeitraubendes Zurückblättern macht keinen Spaß beim Lesen. Alles in allem ist der vorliegende Roman ein kurzweiliger Lesegenuss.