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Serie / Zyklus: Kantaki Zyklus, Band 4 / Graken-Trilogie, Band 1
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
In der Galaxis wütet ein Krieg und dies bereits seit 1100 Jahren. Damals, als zum ersten Mal in der Corona einer Sonne eine Protuberanz in Form eines Vogels erschien, wusste noch keiner, dass dies der Beginn vom Ende der Zivilisation ist, denn dieses Phänomen war der Bote kommenden Unheils. Über eine Sonnen-Materie-Brücke erscheint ein Feind, der unbesiegbar zu sein scheint und schnell das Sonnensystem erobert. Auf dem Planeten setzt sich ein Graken fest, ein Moloch, der sich von dem Bewusstsein der Menschen ernährt und dabei wächst. Im Laufe von Jahren erzeugt er eine Brut, der weitere Sonnensysteme zum Opfer fallen. In all den Jahrhunderten gelang es den Menschen weder, einen Angriff zu verhindern, noch, ein Sonnensystem zurückzuerobern. Am Ende lautet der einzige verbliebene Plan der Menschen, nach Andromeda zu flüchten, denn man weiß, dass die Graken mit ihren Sonnentunnel keine so große Distanz zurücklegen können. Doch bleibt noch genug Zeit für den großen Exodus?
Der neue Roman aus Andreas Brandhorsts Kantaki-Universum spielt einige Jahrtausende nach den Ereignissen aus Diamant, Der Zeitkrieg und Der Metamorph. Die Grundbedingungen sind vollkommen anders, und somit versetzt der Autor den Leser in ein vollkommen neues Setting. Nach einem etwas schleppenden Beginn findet der Autor mehr und mehr in seine Geschichte und enthüllt geschickt nach und nach die Hintergründe der ganzen Misere. Der Leser kann beruhigt sein: Bevor der Roman ein Ende findet, wird aufgeklärt, woher die Graken kommen, wer sie herbeigerufen hat und wie es wohl weitergeht. Doch da dies der Beginn einer Trilogie ist, kann dieser Band bestenfalls als Prolog einer neuen Trilogie gelten, die möglicherweise noch besser wird als die Kantaki-Trilogie. Von dem alten Volk der Kantaki erfährt man in diesem Buch allerdings nur wenig. Sie sollen verschwunden sein oder gar nur Legende.
Vom Handwerklichen her lieferte der Autor wirklich gute Arbeit ab. Die Struktur ist durchdacht, der Spannungsbogen schön gezogen und der Leser wird auf elegante Weise in die Hintergründe eingeführt. Das hat man schon oft auf viel, viel plumpere Weise gelesen. Man merkte richtig, wie sehr sich der Autor bemühte, es nicht so vielen anderen Autoren gleichzutun. Die Tal-Telassi erinnerten stark an die Ben-Gesseret aus Herberts Dune-Zyklus. Auch hier handelt es sich um einen Orden aus Frauen, die mit ihren Geistkräften die Politik der Galaxis beeinflussen. Auch hier wird sehr rücksichtslos und unmenschlich gehandelt. Der Autor erklärt dies damit, dass die Frauen, um die Geisteskräfte zu bändigen, absolute Gefühlskontrolle behalten müssen. Allerdings - und hier muss Kritik angebracht werden - fragt man sich, warum die Führerin des Ordens eine keifende alte Zicke ist. Von Geistkontrolle ist da nichts zu spüren, und die Figur nervt mit ihrer Verbohrtheit vom ersten bis zum letzten Augenblick ihres Auftretens.
Gelungen hingegen sind die Beschreibungen der Graken und derer Hilfsvölker, der Kronn, der Chtai und der Geeta. Darüber wird man in den folgenden Bänden wohl noch mehr lesen. Betrachtet man die gesamte Konzeption des Romans, so fällt einem recht bald etwas auf: Dies ist die Konzeption von ungefähr jedem zweiten Perry-Rhodan-Zyklus. Mir persönlich hat es Spaß gemacht, nach so langer Zeit mal wieder eine Geschichte dieser Art zu lesen, und ich denke, jeder Perry-Rhodan-Leser wird an dieser Trilogie seine Freude haben. All denjenigen, die mit dem großen deutschen Weltraumhelden allerdings so ihre Probleme haben, sei von der Lektüre abgeraten.
Fazit: eine solide Space Opera, die handwerklich sehr gelungen ist und geschickt verschiedene Elemente der SF kombiniert, um eine Geschichte zu erzählen, die zwar nicht sehr originell ist, aber durchaus zu fesseln versteht und einige Stunden gute Unterhaltung bietet. 7 von 10 Punkten.
Vor diesem Hintergrund wird die Geschichte von Tako Karides erzählt, der nach dem Tod seiner Familie während eines Grakenangriffs seine ganze Energie auf die Verteidigung einer Föderation setzt. Während eines weiteren experimentellen Angriffs auf eine eroberte Welt findet er dort einen Jungen names Dominik, der über gewaltige Fähigkeiten verfügt. Das Besondere ist, dass Menschen mit Geisteskräften bisher alle ausschließlich weiblich waren und dem entrückten Orden der Tal-Telassi angehören. Tako, der weiß, dass der Junge möglicherweise die einzige Hoffnung der Föderation ist, kann sich nicht gegen die Tal-Telassi wehren, die ihr eigenes Spiel spielen. Doch Tako Karides hat schon viele Schlachten geschlagen und gibt niemals schnell auf.
Der neue Roman aus Andreas Brandhorsts Kantaki-Universum spielt einige Jahrtausende nach den Ereignissen aus Diamant, Der Zeitkrieg und Der Metamorph. Die Grundbedingungen sind vollkommen anders, und somit versetzt der Autor den Leser in ein vollkommen neues Setting. Nach einem etwas schleppenden Beginn findet der Autor mehr und mehr in seine Geschichte und enthüllt geschickt nach und nach die Hintergründe der ganzen Misere. Der Leser kann beruhigt sein: Bevor der Roman ein Ende findet, wird aufgeklärt, woher die Graken kommen, wer sie herbeigerufen hat und wie es wohl weitergeht. Doch da dies der Beginn einer Trilogie ist, kann dieser Band bestenfalls als Prolog einer neuen Trilogie gelten, die möglicherweise noch besser wird als die Kantaki-Trilogie. Von dem alten Volk der Kantaki erfährt man in diesem Buch allerdings nur wenig. Sie sollen verschwunden sein oder gar nur Legende.
Vom Handwerklichen her lieferte der Autor wirklich gute Arbeit ab. Die Struktur ist durchdacht, der Spannungsbogen schön gezogen und der Leser wird auf elegante Weise in die Hintergründe eingeführt. Das hat man schon oft auf viel, viel plumpere Weise gelesen. Man merkte richtig, wie sehr sich der Autor bemühte, es nicht so vielen anderen Autoren gleichzutun. Die Tal-Telassi erinnerten stark an die Ben-Gesseret aus Herberts Dune-Zyklus. Auch hier handelt es sich um einen Orden aus Frauen, die mit ihren Geistkräften die Politik der Galaxis beeinflussen. Auch hier wird sehr rücksichtslos und unmenschlich gehandelt. Der Autor erklärt dies damit, dass die Frauen, um die Geisteskräfte zu bändigen, absolute Gefühlskontrolle behalten müssen. Allerdings - und hier muss Kritik angebracht werden - fragt man sich, warum die Führerin des Ordens eine keifende alte Zicke ist. Von Geistkontrolle ist da nichts zu spüren, und die Figur nervt mit ihrer Verbohrtheit vom ersten bis zum letzten Augenblick ihres Auftretens.
Gelungen hingegen sind die Beschreibungen der Graken und derer Hilfsvölker, der Kronn, der Chtai und der Geeta. Darüber wird man in den folgenden Bänden wohl noch mehr lesen. Betrachtet man die gesamte Konzeption des Romans, so fällt einem recht bald etwas auf: Dies ist die Konzeption von ungefähr jedem zweiten Perry-Rhodan-Zyklus. Mir persönlich hat es Spaß gemacht, nach so langer Zeit mal wieder eine Geschichte dieser Art zu lesen, und ich denke, jeder Perry-Rhodan-Leser wird an dieser Trilogie seine Freude haben. All denjenigen, die mit dem großen deutschen Weltraumhelden allerdings so ihre Probleme haben, sei von der Lektüre abgeraten.
Fazit: eine solide Space Opera, die handwerklich sehr gelungen ist und geschickt verschiedene Elemente der SF kombiniert, um eine Geschichte zu erzählen, die zwar nicht sehr originell ist, aber durchaus zu fesseln versteht und einige Stunden gute Unterhaltung bietet. 7 von 10 Punkten.
Feuervögel - die Rezension von Alfred Kruse