Serie / Zyklus: Perry Rhodan - Lemuria | |
Lfd. Nummer: 3 | |
Titel: Exodus der Generationen | |
Autor: Andreas Brandhorst | |
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag | |
Titelbild: Oliver Scholl | |
Erscheinungsdatum: 2004 | |
Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
Andreas Brandhorsts Roman schließt direkt an den zweiten Band des Lemuria-Zyklus an. Die Handlung ist in zwei Ebenen unterteilt. Zum einen geht es um die Gegenwart, in der Akonen und Terraner dem Geheimnis der lemurischen Sternenarchen nachgehen. Zum anderen richtet sich der Blick in die Vergangenheit, als die Erste Menschheit, die Lemurern, die den Sprung von der Erde (Lemur) in das Weltall wagen.
In der Gegenwartshandlung suchen einzelne Besatzungsmitglieder der Raumschiffe Palenque und Las-Tóor im Weltraum nach Überlebenden der zerstörten Sternenarche Lemcha Ovir. Dabei werden sie und der Haluter Icho Tolot von Transmitterfeldern einer alt-akonischen Station erfasst. Der Stationscomputer hält sie für Feinde bzw. für Verbündete des Feindes. Die akonische Station diente einst als Forschungsstation, um eine Waffe gegen die Bestien, die Vorläufer der Haluter, zu entwickeln. Die Entführten können sich letztlich aus der gefährlichen Station befreien, die in einem Atombrand aufgeht.
Auf der Palenque untersucht Perry Rhodan unterdessen einen Datenspeicher der Lemcha Ovir und es werden ihm plötzlich die Ereignisse in der Zeit von 51.900 v. Chr. bis 51.747 v. Chr. direkt in seinen Geist übermittelt.
In der zweiten Handlungsebene werden die Ereignisse in der lemurischen, d.h. irdischen, Vergangenheit von vor fünfzigtausend Jahren geschildert. Auf Lemur erscheint der bislang unbekannte Levian Paronn, der sich für das Raumfahrtprogramm einsetzt. In einer Tarnidentität warnt er als Verkünder vor einem gefährlichen Feind (den Bestien). Deshalb sollen die Lemurer zu den Sternen aufbrechen, um sich über die Galaxis zu verteilen. Der Chronist Deshan Apian wird zum Wegbegleiter Paronns und zeichnet dessen Lebensweg auf.
Paronn ist unsterblich, ein Zellaktivator schützt ihn vor dem Altern . Gezielten Fragen des Chronisten nach seiner Herkunft weicht Paronn aus. Insgesamt 47 Sternenarchen bauen die Lemurer und jeder Kommandant erhält von Paronn einen Zellaktivator, die dieser nach Vorlage des eigenen Geräts nachbaut, wobei ihm nicht immer alle benötigten Materialien zur Verfügung stehen. Deshalb funktionieren nicht alle Geräte gleich gut.
Vor dem Start der Sternenarchen kommt es zu einem ersten Kontakt mit dem lange angekündigten Feind. Das Kugelschiff wird glücklicherweise zerstört und das Exodus-Projekt kann vollendet werden. Auf einem der Schiffe befindet sich der Chronist Deshan Apian als Kommandant. Paronn bricht mit der letzten Arche auf, der Achati Uma.
Der Autor Andreas Brandhorst bietet einen guten Einblick in die lemurische Gesellschaft, bevor sie ihr Sternenreich errichtet. Das Raumfahrtprogramm hat anfangs viele Gegner, weil der Nutzen für die Gemeinschaft in Frage gestellt wird. Die Gemeinschaft ist nämlich von vorrangiger Bedeutung, so dass individuelle Ziele nur im privaten Bereich verfolgt werden. Levian Paronn verfolgt ein Ziel, dessen Nutzen erst zukünftige Generationen erfahren werden. Andreas Brandhorst greift hier das Thema der Raumfahrt als Kultur auf, das nicht nur im literarischen Bereich kontrovers diskutiert wird.
Der Protagonist Levian Paronn ist genauso treffend charakterisiert und eine Leitfigur, ähnlich wichtig wie Perry Rhodan.
Am interessantesten sind die Passagen der lemurischen Geschichte. Schade ist, dass sich Brandhorst nicht alleine auf diese konzentriert hat. Die Geschehnisse in der alt-akonischen Station sind längst nicht so faszinierend.
Exodus der Generationen von Andreas Brandhorst ist einer der herausragendsten Romane in diesem Zyklus.
Der Band enthält zusätzlich: Michael Fey, "Sternenarche Achati Uma" (Risszeichnung), Hartmut Kasper "In den Grenzen der Zeit. Über Raumreisen unter relativistischen Bedingungen, Zeitdilatation und damit zusammenhängende Gegenstände." (Aufsatz)
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