| Serie/Zyklus: Pern, Band 17 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Wieder einmal beleuchtet Anne McCaffrey die Vergangenheit von Pern und kehrt in eine Zeit 16 Jahre vor dem dritten Wiederkehren des roten Sterns zurück. Co Autor ist diesmal ihr Sohn Todd J. McCaffrey. Wahrscheinlicher ist aber eher, dass Todd den Roman geschrieben und Anne McCaffrey das Lektorat übernommen hat. Gewiss will sie ihrem Sohn einen bestmöglichen Start ermöglichen, sodass er weitere Pern Romane schreiben kann. Ein gute Lösung?
Protagonisten sind die jugendlichen Kindan und Nuella, die in einem Bergarbeitercamp aufwachsen. Das Leben ist alles andere als einfach und die Erwachsenen arbeiten hart, um aus dem Camp ein anerkanntes Bergwerk zu machen, denn nur dann bekommen die Bergleute um Natalon die entsprechende Unterstützung der Burgherren und Drachenreiter. Wie hart die Arbeit wirklich ist, erfährt Kindan, als sein Vater und seine Brüder bei einem Minenunglück ums Leben kommen und da seine Mutter bei seiner Geburt gestorben ist, ist er nun Waise. Er wird vom Harfner des Camps aufgenommen und erfährt, dass ein Harfner mehr Dinge erledingen muss als zu musizieren und Kinder zu schulen.
Anders Nuella. Sie ist die Tochter von Natalon, dem Leiter des Camps und außerdem blind. Dieser verheimlicht ihre Existenz, da er nicht will, dass ihre Blindheit als seine Schwäche angesehen wird und um zu verhindern, dass seine Söhne Probleme bei der Heirat bekommen, denn die Blindheit ist vererbt - Nuellas Großmutter war auch blind. Die Wege der beiden Jugendlichen treffen sich zunächst beim Harfner, der Nuella heimlich unterrichtet und dann als Kindan einen Wachwher großziehen muss, der für das Camp von essentieller Bedeutung ist, denn er kann Gefahren in einem Bergwerk besser erkennen als jedes andere Wesen auf Pern. Während Kindan weiß, dass die Pflege und Fürsorge des Wachwhers seinen großen Traum Harfner zu werden, zerstört fühlt sich Nuella zu dem Wachwher hingezogen, denn er ist nachtaktiv und lebt in einer dunklen Welt.
Dies ist wahrhaft eine typische Pern Geschichte und was anderes wollte ich auch nicht vorgesetzt bekommen. Man merkt gar nicht, dass der Roman nicht von Anne McCaffrey alleine geschrieben wurde. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass Todd mit Pern so vertraut ist. Immerhin ist dies das ganz große Lebenswerk seiner Mutter. Also Experiment geglückt? Ich sage ja. Der Roman ist spannend und es macht Spass sich in die Welt von Camp Natalon einzuträumen. Die Geschichte ist spannend erzählt und weist einige überraschende Wendungen auf. Wieder wurde ein Stück Pern enthüllt und viele Fragen bezüglich der Wachwhers wurden geklärt. Ich gebe dem Buch 8 von 10 Punkten.
Doch ich habe nicht das Buch gelesen sondern eine phantastische und sehr originaltreue Umsetzung als Hörbuch gehört. Einen Sprecher wie Dick Hill habe ich noch nicht gehört. Seine Stimme ist ein tiefer Bariton und er versteht es den Hörer zu fesseln. Dieser Stimme kann man sich nicht entziehen und so wird der Genuss dieses Hörbuchs zu einem einschneidenden Erlebnis. Noch faszinierender ist die Vielfalt an Stimmvariationen, die Dick Hill aufbietet um die Dialoge lebhaft, aber nie albern umzusetzen. Mehr noch: Als Kindan in den Stimmbruch kommt, läßt der Sprecher seine Stimme überschlagen um dies zu verdeutlichen. Sprechkunst auf höchstem Niveau also. Ich für meinen Teil werde nach Hörbüchern von Dick Hill Ausschau halten und so kann ich dieser Hörbuchumsetzung nur 10 Punkte geben.
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