Serie/Zyklus: ~ Autor: Jules Verne Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen aus Beltershausen, 3 CDs - 210 Minuten Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz. |
Im Jahr 1866 erschüttern eine Reihe von rätselhaften Schiffsunglücken die Weltöffentlichkeit. Manche reden von einem Walfisch, der die Schiffe kentern läßt, andere meinen, dies sei Einfluss einer fremden Macht.
Der Naturforscher Pierre Aronnax und sein Begleiter und Assistent Conseil ziehen auf einem modernen Schiff los, um der Sache auf den Grund zu gehen. Nach eine langewährenden Suche stoßen sie endlich auf das gesuchte Objekt, doch dies soll ihnen fast zum Verhängnis werden. Das Rätsel entpuppt sich als Unterseeboot und dieses vernichtet das Schiff, auf dem Professor Aronnax unterwegs ist. Nur er, sein Assisstent und der kanadische Walfänger Ned Land werden geretten von dem unheimlichen Unterseeboot. Bald lernen sie Kapitän Nemo kennen, den verbitterten Kommandanten der Nautilus, der den drei Gefangenen eine unglaubliche Unterwasserwelt offenbart. Trotz vieler Freiheiten bleiben sollen die drei für immer Gefangene an Bord der Nautilus bleiben.
Die Geschichte ist so bekannt, dass man sich eigentlich die Inhaltsbeschreibung sparen könnte. Verne hat ein wunderbar zeitloses Abenteuer verfasst, das die Menschen nach über 135 Jahren immer noch in den Bann ziehen kann. Ganz erstaunlich ist die Tatsache, dass seine Beschreibungen des U-Boots Nautilus unglaublich nahe an der Wirklichkeit waren.
Tatsächlich wurden U-Boote, wie Jules Verne die Nautilus beschrieb, erst über 50 Jahre später gebaut. Man merkt, dass Jules Verne sehr viel Zeit in die Entwicklung seines Unterseebootes gesteckt hat und man muss überzeugt davon sein, dass jeder der ersten U-Boot Erbauer die Beschreibungen des Autors genau gelesen hat. Aber es nicht nur das U-Boot, das in für die damalige Zeit phantastisch beschrieben wurde. Auch die Tauschgeräte wurden einer entfernten Zukunft entnommen.
Sicherlich ist nicht alles in dem Buch so gekommen, wie Verne es sich vorgestellt hat. Einen unterirdischen Tunnel zwischen Mittelmeer und dem roten Meer gibt es nicht. Ebenso war die Beschreibung eines festen Landkerns am Südpol ebenfalls Unsinn. Aber was soll es: 20 000 Meilen unter dem Meer ist definitiv eines von Jules Vernes phantastischsten Werken und mit Kapitän Nemo ist ihm ein wunderbar zwielichtige und vielschichtige Figur gelungen.
8 von 10 Punkten (Roman).
In der Reihe "Bibliothek der Jugendklassiker" legte der Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen aus Beltershausen auch zwei Bücher von Jules Verne in einer Hörbuchversion auf.
Das Hörbuch zeigt wieder die übliche sehr hohe Ausstattung des Verlags. In der stabilen Klappverpackung sind die CDs bestens aufgehoben.
Sprecher Dirk Walbrecker spricht gut, aber er hätte wohl anbetracht dessen, dass dies ein Jugendbuch ist, mehr, Leben in seinen Vortrag legen können. Für einen Erwachsenen ist die Erzählweise wohl optimal. Es wäre vielleicht gut gewesen, für eine Jugendbuchreihe den Stoff ein wenig zu überarbeiten und etwas kindgerechter zu machen. Für einen Erwachsenen sind die technischen und die biologischen Beschreibungen sicherlich interessant, aber ob die einen Jugendlichen anspricht ist fraglich.
Bei der anderen Umsetzung von Jules Vernes, In 80 Tagen um die Welt, hat man es besser gemacht und gleich auf die Nacherzählung von Max Kruse zurückgegriffen. Dennoch ist diese Hörbuch kein Fehlgriff, denn auch trotz der veralteten technischen Beschreibungen wird diese zeitlose Geschichte auch Jugendliche mitreissen.
7 von 10 Punkten (Hörbuch).
Themenbereich "Phantastik für Kinder und Jugendliche"
- Autoren, Buch- und Film-Rezensionen -