Serie: Das Geheimnis von Askir, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Nach dem eingeschneiten Gasthof "Zum Hammerkopf" und dem darin erlebten Abenteuer geht die Geschichte weiter. Durch seltsame Gänge der alten Veste gelangt die Abenteurergruppe in ein fremdes Land. Über die Berge hinweg, besser hindurch, führt die kleine Abenteurergruppe der Weg in den farbenprächtigen Kalifenstaat Bessarein des Alten Reiches. Hier wird die Abenteurergruppe getrennt und muss sich in dem fremden Land irgendwie durchschlagen.
Wie bereits im ersten Band ist vieles vorhersehbar, und nur selten gelingt es Richard Schwartz, mich zu überraschen. Gleichzeitig finden sich Hinweise auf andere Autoren, ohne dass ich den Eindruck hatte, Richard Schwartz würde über Gebühr abkupfern. Daneben finden sich gleichzeitig Anklänge an Fantasy-Rollenspiele. Der Aufbau der Charaktere spricht in jedem Fall dafür. Doch mir liegt nicht daran, überall aufzeigen zu wollen, was mich an andere Autoren erinnert. Herr Schwartz kann durchaus eigenständig denken und führt das in hervorragender Weise vor. Die ganze Erzählung ist nicht ermüdend, von einigen Längen abgesehen, sondern sehr schön zu lesen mit immer wieder neuen Spannungsbögen. Dadurch bleibt die eigentliche Handlung immer im Fluss, behält Geschwindigkeit, und durch den Wechsel der Handlungsebenen wird es nicht langweilig. Seine handelnden Personen, bereits in Das erste Horn bekannt gemacht und ausgiebig vorgestellt, werden noch ausführlicher vorgestellt. Als Leser fiebert man mit, ob der aufgefundene Säugling wirklich wichtig ist, ob die Nachforschungen über den verschwundenen Herrscher Askirs wirklich weiterführen, ob die Karawanserei einen Ruhepunkt oder doch die erwartete Falle darstellt. Dazu kommt die besonders gut gelungene Beschreibung der Umgebung. Egal, ob es die geheimnisvolle Donnerfestung ist oder die Beschreibung während der Reise oder die Charakterisierung von Personen, die unserer Heldengruppe begegnen: Richard Schwartz beschreibt so, als ob es alles wirklich gibt. Als Leser gehöre ich plötzlich als zusätzliches Mitglied zur Abenteurergemeinschaft. Viel Neues kann mir der Autor nicht bieten, dazu habe ich bereits zu viele Romane gelesen. Trotzdem gefällt mir seine Art, eine Beschreibung zu geben, Inhalte zu kombinieren und mich mit meiner eigenen Kombinationsgabe aufs literarische Glatteis zu führen. Was mir persönlich gut gefällt ist, dass es (vorerst) keinen großen, übermächtigen Gegner gibt, der im Hintergrund die Fäden zieht.
Erik Schreibers Rezension zu Band 4: Der Herr der Puppen