Titel: Nach Norden! Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Zwei höchst unterschiedliche Menschen begegnen sich auf einer Reise ins Unbestimmte, deren Ziel jedoch irgendwo im Norden liegt. Zum einen ist da Frett, der wegen seiner höchst ungewöhnlichen Herkunft überall ein Außenseiter ist, denn seine Mutter war eine Elfe. Seinen Plan, bei einem Zwerg den Beruf des Heilers zu lernen, gibt er auf, als die konservativen Zwerge ihn und seine Freunde zu bedrängen beginnen, denn diese ziehen es vor, unter sich zu bleiben. Fest entschlossen, so viele Meilen wie möglich zwischen sich und die kleinen Leuten zu bringen, macht er sich auf, nach Norden zu ziehen.
Zum anderen ist da Elra, eine Gestaltwandlerin, die auf der Flucht ist. Ihr Vater war Usurpator eines Throns. Als der Schwindel aufkam und offenbar wurde, dass ein Gestaltwandler auf dem Thron saß, bezahlte er dies mit dem Tode, und auch Elras Familie wurde ausgelöscht. Sie nun selbst achtet peinlich darauf, dass niemand erfährt, dass sie ihre Gestalt verändern kann, denn die positivsten Gefühle ihrer Rasse gegenüber sind Misstrauen und Verachtung. Doch im Norden soll sich ihr Volk aufhalten, und sie ist fest entschlossen, ihresgleichen zu finden.
Nach Norden! ist ein unterhaltsamer Fantasy-Roman, der von einer Reise erzählt. Gemeinsam ziehen Frett und Elra nach Norden und erleben so allerlei. Die Geschichte ist gut geschrieben, und Heidrun Jänchens Stil ist sehr gut. Mit viel Humor (zum Beispiel heißt das erste Kapitel "Nach Süden") und mit jederzeit treffenden Worten erzählt sie von den Abenteuern ihrer beiden Protagonisten. Diese entstammen ihrem ersten Fantasy-Roman Der eiserne Thron, den sie zusammen mit Andrea Tillmanns und Christian Savoy verfasst hatte. Dennoch ist der Roman eigenständig und ist nicht als Fortsetzung zu verstehen. Auch wenn der Roman keinen richtigen Höhepunkt hat, sondern von Ereignis zu Ereignis die Abenteuer der beiden Helden erzählt und eigentlich eher wie eine Kurzgeschichtensammlung mit einer Rahmenhandlung wirkt, enthält die Geschichte keinen Durchhänger und keine Längen. Stets spannnend spinnt die Autorin die Mär ihrer beiden Helden, und da stört es auch nicht weiter, dass dem Roman das eigentliche Ziel fehlt. Gut, Elra sucht ihr Volk, aber dieser Aspekt des Romans tritt angesichts der als Reisebericht angelegten Geschichte eher in den Hintergrund. Und Frett selbst hat gar kein Ziel. Er lässt sich treiben und fragt sich nur, was hinter dem nächsten Bergrücken sein mag. Auf der anderen Seite gelingt es der Autorin, dem Leser ihre beiden sehr unterschiedlichen Reisegefährten nahezubringen, und am Ende tut es dem Leser fast leid, dass die gemeinsame Reise der beiden ein Ende findet und der Roman zu Ende ist.
Fazit: Heidrun Jänchen erzählt eine solide Fantasy-Geschichte, bei der der Weg das Ziel ist. Zwei Helden erleben auf einer Reise vielfältige, wunderbare Abenteuer, die von der Autorin sehr gekonnt erzählt werden und dem Leser kurzweilige Unterhaltung bieten.
7 von 10 Punkten
Zum anderen ist da Elra, eine Gestaltwandlerin, die auf der Flucht ist. Ihr Vater war Usurpator eines Throns. Als der Schwindel aufkam und offenbar wurde, dass ein Gestaltwandler auf dem Thron saß, bezahlte er dies mit dem Tode, und auch Elras Familie wurde ausgelöscht. Sie nun selbst achtet peinlich darauf, dass niemand erfährt, dass sie ihre Gestalt verändern kann, denn die positivsten Gefühle ihrer Rasse gegenüber sind Misstrauen und Verachtung. Doch im Norden soll sich ihr Volk aufhalten, und sie ist fest entschlossen, ihresgleichen zu finden.
Nach Norden! ist ein unterhaltsamer Fantasy-Roman, der von einer Reise erzählt. Gemeinsam ziehen Frett und Elra nach Norden und erleben so allerlei. Die Geschichte ist gut geschrieben, und Heidrun Jänchens Stil ist sehr gut. Mit viel Humor (zum Beispiel heißt das erste Kapitel "Nach Süden") und mit jederzeit treffenden Worten erzählt sie von den Abenteuern ihrer beiden Protagonisten. Diese entstammen ihrem ersten Fantasy-Roman Der eiserne Thron, den sie zusammen mit Andrea Tillmanns und Christian Savoy verfasst hatte. Dennoch ist der Roman eigenständig und ist nicht als Fortsetzung zu verstehen. Auch wenn der Roman keinen richtigen Höhepunkt hat, sondern von Ereignis zu Ereignis die Abenteuer der beiden Helden erzählt und eigentlich eher wie eine Kurzgeschichtensammlung mit einer Rahmenhandlung wirkt, enthält die Geschichte keinen Durchhänger und keine Längen. Stets spannnend spinnt die Autorin die Mär ihrer beiden Helden, und da stört es auch nicht weiter, dass dem Roman das eigentliche Ziel fehlt. Gut, Elra sucht ihr Volk, aber dieser Aspekt des Romans tritt angesichts der als Reisebericht angelegten Geschichte eher in den Hintergrund. Und Frett selbst hat gar kein Ziel. Er lässt sich treiben und fragt sich nur, was hinter dem nächsten Bergrücken sein mag. Auf der anderen Seite gelingt es der Autorin, dem Leser ihre beiden sehr unterschiedlichen Reisegefährten nahezubringen, und am Ende tut es dem Leser fast leid, dass die gemeinsame Reise der beiden ein Ende findet und der Roman zu Ende ist.
Fazit: Heidrun Jänchen erzählt eine solide Fantasy-Geschichte, bei der der Weg das Ziel ist. Zwei Helden erleben auf einer Reise vielfältige, wunderbare Abenteuer, die von der Autorin sehr gekonnt erzählt werden und dem Leser kurzweilige Unterhaltung bieten.
7 von 10 Punkten