Serie: Chroniken der Eismark, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Zwanzig Jahre nach Die Herrscherin der Eismark führt Stuart Hill die Erzählung um die gewalttätige Auseinandersetzung von Königin Thirrin mit dem Südreich weiter. Jetzt ist es jedoch nicht mehr die Königin, die sich um den Erhalt des Friedens kümmern muss, sondern ihre Kinder.
Scipio Bellorum und seine Söhne haben die Niederlage gegen Königin Thirrin und ihre Verbündeten aus Vampiren, Werwölfen und Schneeleoparden nicht vergessen. Diese Schmach nagt an Scipio, und daher plant er einen erneuten Angriff. Die Demütigung von damals muss gerächt werden. Ein beispielloser Kriegszug soll die kleine Eismark endlich in die Knie zwingen und zu einem Teil des Großreiches machen. Thirrin und ihr Ehemann, der Heiler und Magier Oskan, erkennen, dass es an der Zeit ist, sich auf die Kräfte der eigenen Kinder zu besinnen. So ungern sie es tun, aber die Kinder sind jetzt im gleichen Alter wie damals Oskan und Thirrin. Tochter Medea ist eine Hellseherin, die mit ihrer Gabe in der Lage ist, einiges, wenn auch nicht alles vorherzusagen. Ihre Schwester Cressida hingegen ist eindeutig die Kriegerin und tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter.
Der jüngste Sohn der Familie, der vierzehnjährige Sharley, wird als Botschafter ausgesandt, neue Verbündete zu suchen. Auf der langen Reise erlebt er mannigfaltige Abenteuer und kommt schließlich mit neuen Freunden zurück. Felstrolle, Geister und schwarze Reiter bilden ein gewaltiges Heer, das in eine bereits stattfindende Schlacht eingreifen. Doch bis es dahin kommt, vergeht noch viel Zeit. So lernt man zum Beispiel Archimedo Archimedes kennen, der im Polypontischen Reich unter Scipio Bellorum nur ein Sklave gewesen wäre. Hier jedoch ist er ein freier Bürger und oberster Ingenieur in der Eismark. Als Festungsbaumeister geht er Königin Thirrin zur Hand, um das letzte Bollwerk gegen Scipio aufzubauen. Seine riesigen Armbrüste sollen in der Lage sein, die Himmelsmarine des Gegners das Fürchten zu lehren. Aber es gibt auch Verrat in den eigenen Reihen. Medea, die Wetterhexe, bekämpft ihren Bruder Sharley und ihren eigenen Vater.
Das Buch ist ein wundervolles Jugendbuch geworden, das mit seinem umlaufenden Titelbild nicht nur an den Vorgängerband anknüpft, sondern auch eine Augenweide im Bücherregal darstellt. Eine hervorragende Gestaltung, für die man schon einen Preis vergeben sollte. Das Buch selbst ist wundervoll geschrieben, und die Übersetzung durch Wolfram Ströle lässt nichts zu wünschen übrig. Ich kann das Buch nur empfehlen. Jetzt müssen wir nur noch auf den Abschlussband warten. Ich hoffe ja, dass noch einige gute Ideen vorgestellt werden.