Zyklus: Lied von Eis und Feuer - Band 1 und 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Hoch im Norden liegt die Feste Winterfell, Sitz des Herzogs Eddard Stark. Einstmals herrschten von hier die Könige des Nordens, doch seit aus den sieben Königreichen ein einziges wurde, ist das nördliche Reich nur mehr eine Provinz eines viel größeren Reiches. Als eines Tages der König Robert Baretheon nach Norden zieht, wissen Eddard und seine Frau Catelyn sofort, dass nichts Gutes daraus erwachsen wird. Doch die Gefahr geht nicht von König Robert aus. Dieser ist ein alter Freund aus vergangenen Zeiten. Er und Eddard stürzten den alten, wahnsinnigen König und brachten so dem Reich Gerechtigkeit und Frieden zurück. Nein, es ist die Angst davor, in die Intrigen am Hof des Königs verstrickt zu werden. Und doch gibt es keinen Ausweg. Robert bringt schlimme Neuigkeiten: Jon Arryn, der Kanzler des Reiches, ist verstorben, und nun will Robert, dass Eddard sein Nachfolger wird. Und auch wenn Robert ein Jugendfreund von Eddard war, so kann dieser seinem König die Bitte nicht abschlagen und dem Vorschlag nur zustimmen. Und so nehmen Ereignisse ihren Gang, die das ganze Reich in Unruhe stürzen werden, denn Eddard hat alte Feinde, und durch seine Ernennung bekommt er neue, denn das Haus Lannister hatte gehofft, dass Lord Tyrons Sohn Jamie vom König ernannt wird. Noch bevor Eddard seine Reise nach Süden beendet hat und seiner Berufung folgen konnte, werden bereits Ränke geschmiedet. Für Eddard und seine Kinder brechen schlimme Zeiten an.
Doch die Geschichte ist weit mehr als der Streit mehrerer Herzöge um einen Thron. Es scheint, als ob das ganze Land von seiner Vergangenheit heimgesucht wird. Nach einem sehr langen Sommer (über zehn Jahre) droht nun ein langer Winter, und dieser wird Schrecken wieder erscheinen lassen, die längst als Sagen abgetan wurden, und die gigantische Mauer hoch im Norden wird das letzte Bollwerk zwischen der Bedrohung und den Königreichen sein. Doch leider sieht kaum einer Sinn darin, die Mauer zu bemannen, und so ist das Bollwerk fast ungeschützt.
Weit im Osten in einem fernen Land liest man von Daenerys Tragaryen, der Tochter des letzten Drachenkönigs, der von Robert und Eddard gestürzt und hingerichtet wurde. Sie ist nun erwachsen und will das Reich ihres Vaters zurückerobern. In ihr erwacht der Drache, und sie sinnt nach Rache.
George R. R. Martins Saga um ein Königreich, das in einem Krieg zu versinken droht, ist ganz ohne Zweifel eines der Glanzlichter der Fantasy-Literatur und gilt bereits jetzt als Klassiker des Genres. Die Geschichte, stets aus den Blickwinkeln der verschiedenen Protagonisten geschrieben, ist unglaublich intensiv und mitreißend. Die Inhaltsbeschreibung oben zeigt nur den sehr kleinen Einstieg in die Geschichte. Tatsächlich kommt noch viel, viel mehr. Und selbst das ganze Buch kann nur als Prolog für einen Zyklus gesehen werden, der einzigartig für das Genre ist. Die Art und Weise, wie der Autor seine Geschichte erzählt - anhand von sehr persönlichen Erlebnissen seiner 8 Protagonisten - ist wirklich gewaltig. Man leidet förmlich mit den Figuren, die im Laufe des Romans immer tiefer ins Verhängnis gezogen werden, und es ist deswegen auch nicht einfach zu sagen, wer nun in diesem Spiel die Guten und wer die Bösen sind, denn in der Wahl seiner Protagonisten beschränkte sich der Autor nicht nur auf eine Seite des Konflikts.
Der Autor geizt mit Hintergrundinformationen. Der Leser muss sich das, was in der Vergangenheit geschehen ist, erst nach und nach erschließen, und erst am Ende des Romans bekommt der Leser ein vollständiges Bild, das allerdings nur sehr vage ist, denn der Autor hat noch viel in den Folgebänden zu erzählen. Die ist aber kein Nachteil, sonder im Gegenteil: Es erwächst daraus eine starke Spannung, die der Autor geschickt in die Handlung hineinnimmt. Wirkliche Meisterschaft aber zeigt George R. R. Martin in der Beschreibung seiner Nebencharaktere, die allesamt ausgefeilt sind und von denen jeder eine Geschichte zu erzählen hat, die nur in den seltensten Fällen schön ist. Tatsächlich ist das Epos alles andere als 'Wohlfühlfantasy'. Das breite Spektrum der menschlichen Eigenschaften und Emotionen - George R. R. Martin beschreibt sie alle und so entstand eine gewaltige Geschichte, die niemanden kalt lässt.
10 von 10 Punkten.
Doch die Geschichte ist weit mehr als der Streit mehrerer Herzöge um einen Thron. Es scheint, als ob das ganze Land von seiner Vergangenheit heimgesucht wird. Nach einem sehr langen Sommer (über zehn Jahre) droht nun ein langer Winter, und dieser wird Schrecken wieder erscheinen lassen, die längst als Sagen abgetan wurden, und die gigantische Mauer hoch im Norden wird das letzte Bollwerk zwischen der Bedrohung und den Königreichen sein. Doch leider sieht kaum einer Sinn darin, die Mauer zu bemannen, und so ist das Bollwerk fast ungeschützt.
Weit im Osten in einem fernen Land liest man von Daenerys Tragaryen, der Tochter des letzten Drachenkönigs, der von Robert und Eddard gestürzt und hingerichtet wurde. Sie ist nun erwachsen und will das Reich ihres Vaters zurückerobern. In ihr erwacht der Drache, und sie sinnt nach Rache.
George R. R. Martins Saga um ein Königreich, das in einem Krieg zu versinken droht, ist ganz ohne Zweifel eines der Glanzlichter der Fantasy-Literatur und gilt bereits jetzt als Klassiker des Genres. Die Geschichte, stets aus den Blickwinkeln der verschiedenen Protagonisten geschrieben, ist unglaublich intensiv und mitreißend. Die Inhaltsbeschreibung oben zeigt nur den sehr kleinen Einstieg in die Geschichte. Tatsächlich kommt noch viel, viel mehr. Und selbst das ganze Buch kann nur als Prolog für einen Zyklus gesehen werden, der einzigartig für das Genre ist. Die Art und Weise, wie der Autor seine Geschichte erzählt - anhand von sehr persönlichen Erlebnissen seiner 8 Protagonisten - ist wirklich gewaltig. Man leidet förmlich mit den Figuren, die im Laufe des Romans immer tiefer ins Verhängnis gezogen werden, und es ist deswegen auch nicht einfach zu sagen, wer nun in diesem Spiel die Guten und wer die Bösen sind, denn in der Wahl seiner Protagonisten beschränkte sich der Autor nicht nur auf eine Seite des Konflikts.
Der Autor geizt mit Hintergrundinformationen. Der Leser muss sich das, was in der Vergangenheit geschehen ist, erst nach und nach erschließen, und erst am Ende des Romans bekommt der Leser ein vollständiges Bild, das allerdings nur sehr vage ist, denn der Autor hat noch viel in den Folgebänden zu erzählen. Die ist aber kein Nachteil, sonder im Gegenteil: Es erwächst daraus eine starke Spannung, die der Autor geschickt in die Handlung hineinnimmt. Wirkliche Meisterschaft aber zeigt George R. R. Martin in der Beschreibung seiner Nebencharaktere, die allesamt ausgefeilt sind und von denen jeder eine Geschichte zu erzählen hat, die nur in den seltensten Fällen schön ist. Tatsächlich ist das Epos alles andere als 'Wohlfühlfantasy'. Das breite Spektrum der menschlichen Eigenschaften und Emotionen - George R. R. Martin beschreibt sie alle und so entstand eine gewaltige Geschichte, die niemanden kalt lässt.
10 von 10 Punkten.
A Game of Thrones - die Rezension von Andreas Muegge