Serie/Reihe: ~ Titel / Originaltitel: Die fünf Seelen des Ahnen Autor: Ulrike Nolte Übersetzung: ~ Titelbild: F. Fiedler Buchdaten: Stolberg: Atlantis Verlag, 2006. 227 Seiten. ISBN 3-936742-60-X Besprechung / Rezension von Andreas Nordiek |
Ulrike Noltes Debütroman erschien vor einigen Jahren noch innerhalb der Reihe Social Fantasies beim Argument Verlag. Nachdem der Verlag diese Reihe aus wirtschaftlichen Gründen einstellen musste, hat es lange gedauert bis ihr zweiter SF-Roman nun beim Atlantis Verlag herausgegeben wurde.
Ulrike Nolte entführt ihre Leser in eine ferne Zukunft, in der die Menschen in Generationsraumschiffen durch die Weiten des Weltalls ziehen und auf der Suche nach einer neuen Erde sind. Ihren Heimatplaneten haben sie restlos ausgeplündert und sich dadurch selbst ihre Lebensgrundlage beraubt. Mit Unterlichtgeschwindigkeit bewegen sich diese riesigen Raumschiffe durchs All.
Eines davon stößt nach einer Jahrhunderte dauernden Reise auf eine Wasserwelt auf der die Menschen siedeln können. Obwohl die Besatzungsmitglieder sich in ihrer Arche mehr als nur häuslich eingerichtet haben, fiebern sie der Besiedlung des Planeten, dem eigentlichen Ziel ihrer Reise, entgegeben.
Erste Erkundungsmannschaften werden ausgesetzt. Zu ihnen gehören auch Serail und Caravan, die eine gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft führen, was nichts ungewöhnliches ist in der Arche und sogar von deren Führung propagiert wird, denn das drängendste Problem stellt die Überbevölkerung dar.
Caravan, ein lebenslustiger Mann, der nichts anbrennen lässt und das Leben aus vollen Zügen genießt, wird beim Tauchgang von einem Wesen angegriffen. Man findet ihm erst Stunden später auf der Wasseroberfläche treibend wieder. Nachdem er aus einer tiefen Bewusstlosigkeit erwacht ist, scheint er sein komplettes Gedächtnis verloren zu haben. Sein Entwicklungsstand ähnelt dem eines Babys.
Sehr schnell wird der Schiffsführung in Gestalt der Kapitän Randori klar, dass nicht Caravan, sondern ein Alien an Bord der Arche zurückgekehrt ist. Innerhalb kürzester Zeit lernt dieses Alien nicht nur die Sprache der Menschen, sondern adaptiert auch deren Angewohnheiten. Dies führt zu manchen Missverständnissen und komischen Begebenheiten, die Ulrike Nolte mit dem notwendigen Humor in Szene setzt. Dank der überaus toleranten Lebensweise der Besatzung, sticht Caravans Verhalten kaum aus der Masse heraus.
Im Vordergrund von Ulrike Noltes Roman steht die Auseinandersetzung mit jeweils völlig unbekannten Lebensformen. Dank seiner großartigen Anpassungsfähigkeit ist das Alien in der Lage nicht nur mit den Menschen zu kommunizieren, sondern auch sich deren Verhalten anzueignen. Es saugt quasi alles menschliche in sich auf, ohne dabei seinen Wesenskern zu verlieren. So wird sehr rasch eine Verständigungsbasis zwischen den beiden ansonsten so ungleichen Spezies geschaffen.
Wobei die Planetenbewohner dank ihrer perfekt zu nennenden Fähigkeiten als Gestaltenwandler den stärkeren Part darstellen. Letztlich sind beide aber voneinander abhängig. Die Menschen wollen auf dem neu entdeckten Planeten heimisch werden und die Gestaltenwandler lechzen geradezu nach der DNS der Menschen und der mitgeführten Tier- und Pflanzenproben.
Zum Ende des Romans hin baut Ulrike Nolte noch eine Bedrohung für beide Parteien auf, indem sie eine weitere Arche, deren Besatzung streng militärisch ausgerichtet und vom glühenden Eroberungswillen geprägt sind, auftauchen läst. Dieser gemeinsame Feind kann nur besiegt werden, wenn man die Fähigkeiten des jeweils anderen nutzt und aus einer Position der Schwäche heraus agiert. Das ganze wirkt ein wenig aufgesetzt und zu sehr konstruiert, dient allerdings dazu das Bündnis zwischen den beiden Spezies zu verfestigen.
Bei „Die fünf Seelen der Ahnen“ handelt es sich um eine Space-Opera, wie sie bereits seit Jahren von den großen Taschenbuchverlagen herausgegeben werden. Von der Ideenvielfalt kann sich das Werk mit Romanen von Autoren wie Alaistar Reynolds oder Peter F. Hamilton messen. Ihre Rahmenhandlung ist dabei nicht ganz so ausufernd erzählt und mit einer Vielzahl von Handlungslinien versehen, wie bei den momentan bekanntesten Autoren dieses Sub-Genres der SF. Sie erreicht zudem nicht deren erzählerischen Qualitäten.
Aber Ulrike Nolte hat ein flott zu lesendes Garn gesponnen, welches dem Leser gleich von der ersten Seite in seinen Bann zieht und zu unterhalten weiß. Zwar hat man vieles schon bei anderen Autoren der jüngeren Schriftstellergeneration gelesen, dies schmälert den Gesamteindruck aber nur minimal.
Mit „Die fünf Seelen des Ahnen“ hat Ulrike Nolte unter Beweis gestellt, das auch deutschsprachige Autoren in der Lage sind unterhaltsame SF-Romane zu schreiben.
Ulrike Nolte entführt ihre Leser in eine ferne Zukunft, in der die Menschen in Generationsraumschiffen durch die Weiten des Weltalls ziehen und auf der Suche nach einer neuen Erde sind. Ihren Heimatplaneten haben sie restlos ausgeplündert und sich dadurch selbst ihre Lebensgrundlage beraubt. Mit Unterlichtgeschwindigkeit bewegen sich diese riesigen Raumschiffe durchs All.
Eines davon stößt nach einer Jahrhunderte dauernden Reise auf eine Wasserwelt auf der die Menschen siedeln können. Obwohl die Besatzungsmitglieder sich in ihrer Arche mehr als nur häuslich eingerichtet haben, fiebern sie der Besiedlung des Planeten, dem eigentlichen Ziel ihrer Reise, entgegeben.
Erste Erkundungsmannschaften werden ausgesetzt. Zu ihnen gehören auch Serail und Caravan, die eine gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft führen, was nichts ungewöhnliches ist in der Arche und sogar von deren Führung propagiert wird, denn das drängendste Problem stellt die Überbevölkerung dar.
Caravan, ein lebenslustiger Mann, der nichts anbrennen lässt und das Leben aus vollen Zügen genießt, wird beim Tauchgang von einem Wesen angegriffen. Man findet ihm erst Stunden später auf der Wasseroberfläche treibend wieder. Nachdem er aus einer tiefen Bewusstlosigkeit erwacht ist, scheint er sein komplettes Gedächtnis verloren zu haben. Sein Entwicklungsstand ähnelt dem eines Babys.
Sehr schnell wird der Schiffsführung in Gestalt der Kapitän Randori klar, dass nicht Caravan, sondern ein Alien an Bord der Arche zurückgekehrt ist. Innerhalb kürzester Zeit lernt dieses Alien nicht nur die Sprache der Menschen, sondern adaptiert auch deren Angewohnheiten. Dies führt zu manchen Missverständnissen und komischen Begebenheiten, die Ulrike Nolte mit dem notwendigen Humor in Szene setzt. Dank der überaus toleranten Lebensweise der Besatzung, sticht Caravans Verhalten kaum aus der Masse heraus.
Im Vordergrund von Ulrike Noltes Roman steht die Auseinandersetzung mit jeweils völlig unbekannten Lebensformen. Dank seiner großartigen Anpassungsfähigkeit ist das Alien in der Lage nicht nur mit den Menschen zu kommunizieren, sondern auch sich deren Verhalten anzueignen. Es saugt quasi alles menschliche in sich auf, ohne dabei seinen Wesenskern zu verlieren. So wird sehr rasch eine Verständigungsbasis zwischen den beiden ansonsten so ungleichen Spezies geschaffen.
Wobei die Planetenbewohner dank ihrer perfekt zu nennenden Fähigkeiten als Gestaltenwandler den stärkeren Part darstellen. Letztlich sind beide aber voneinander abhängig. Die Menschen wollen auf dem neu entdeckten Planeten heimisch werden und die Gestaltenwandler lechzen geradezu nach der DNS der Menschen und der mitgeführten Tier- und Pflanzenproben.
Zum Ende des Romans hin baut Ulrike Nolte noch eine Bedrohung für beide Parteien auf, indem sie eine weitere Arche, deren Besatzung streng militärisch ausgerichtet und vom glühenden Eroberungswillen geprägt sind, auftauchen läst. Dieser gemeinsame Feind kann nur besiegt werden, wenn man die Fähigkeiten des jeweils anderen nutzt und aus einer Position der Schwäche heraus agiert. Das ganze wirkt ein wenig aufgesetzt und zu sehr konstruiert, dient allerdings dazu das Bündnis zwischen den beiden Spezies zu verfestigen.
Bei „Die fünf Seelen der Ahnen“ handelt es sich um eine Space-Opera, wie sie bereits seit Jahren von den großen Taschenbuchverlagen herausgegeben werden. Von der Ideenvielfalt kann sich das Werk mit Romanen von Autoren wie Alaistar Reynolds oder Peter F. Hamilton messen. Ihre Rahmenhandlung ist dabei nicht ganz so ausufernd erzählt und mit einer Vielzahl von Handlungslinien versehen, wie bei den momentan bekanntesten Autoren dieses Sub-Genres der SF. Sie erreicht zudem nicht deren erzählerischen Qualitäten.
Aber Ulrike Nolte hat ein flott zu lesendes Garn gesponnen, welches dem Leser gleich von der ersten Seite in seinen Bann zieht und zu unterhalten weiß. Zwar hat man vieles schon bei anderen Autoren der jüngeren Schriftstellergeneration gelesen, dies schmälert den Gesamteindruck aber nur minimal.
Mit „Die fünf Seelen des Ahnen“ hat Ulrike Nolte unter Beweis gestellt, das auch deutschsprachige Autoren in der Lage sind unterhaltsame SF-Romane zu schreiben.
Die fünf Seelen des Ahnen - Rezensionsübersicht