Serie: Warhammer Fantasy Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Unter der Führung ihres Anführers Cyenwulf sammeln sich die Chaos-Barbaren weiterhin in den Bergen und überfallen Gehöfte und Dörfer in den Nordlanden. Die Menschen fliehen aus ihrer unsicher gewordenen Heimat in die befestigte Stadt Kislev. Die Stadt selbst kann fast keine Flüchtlinge aufnehmen, sie weiß gar nicht, wohin mit ihnen. Die Stadt ist geprägt von Hunger und Elend, Gewalt, Mord und Totschlag und einer neuen Gefahr: Durch die Kanalisation dringen die Rattenwesen, die Skaven, ein. Durch die Skaven werden Seuchen in die Stadt gebracht, die die Ärmsten der Kislever am härtesten treffen. Trotzdem hat der Botschafter gute Arbeit geleistet, denn imperiale Truppen kommen der Tzarin zu Hilfe.
Und unser Botschafter, General a. D. Kaspar van Felten? Ihn plagen private Probleme. Seine geliebte Anastasia will nur allzu schnell ihren ehemaligen Geliebten, den Schwertmeister Kajetan, hingerichtet sehen. Dann ist da noch sein alter Kumpel Pavel mit einem düsteren Geheimnis und der erpresserische Tschekatilo.
Der zweite Band um den Zyklus Sturm des Chaos ist viel spannender als der erste Band, und somit viel erfreulicher für mich als Leser. Unser Botschafter leidet immer noch an seiner `political correctness’ und ist damit das absolut Gute in diesem Roman. Noch nicht einmal ein Leberfleckchen verunziert seine weiße Weste. Dahingegen treiben sich in der Stadt die Bösen sehr offensichtlich herum. Oder in der Kanalisation, je nachdem, wo man sucht. Der Autor eröffnet einige Nebenschauplätze, die die Handlung ein wenig verwirren und umso mehr auf einen guten Schluss hoffen lassen. Die Handlungsträger, abgesehen von der Person des Botschafters, sind alle ein wenig blass und handlungsarm. Warum und wieso sie so handeln, kommt nicht ganz klar zum Vorschein. Die Behandlung seiner die Handlung tragenden Personen ist noch etwas zu oberflächlich. Hier könnte ich mir für die nächsten Romane mehr vorstellen. Aus der brutalen Tabletopwelt von Warhammer Fantasy in einen Buchrücken gedrückt, entspricht das Buch genau dem, was die Spieler so lieben: eine geradlinige Handlung und eine Menge "Hau drauf". Das Chaos treibt die (angeblich) Guten vor sich her, dringt auf eine große Schlacht und bietet doch eher einen kleinen Krimi als ein literarisches Schlachtengemälde.
Der Roman ist weniger fantastisch, eher etwas für Fans.