| Serie / Zyklus: Perry Rhodan - Andromeda Band 1 Besprechung / Rezension von Andreas Nordiek |
Seit Mitte Oktober ist der erste Roman der Andromeda-Taschenbuchreihe aus dem Perry Rhodan-Universum in den Bahnhofskiosken erhältlich. Als langjähriger Perry Rhodan-Leser, der auch sämtliche Taschenbücher im Laufe seines Lebens mal gelesen hat, war ich auf die neuerliche Zusammenarbeit zwischen VPM und dem Heyne-Verlag gespannt.
Die äußere Erscheinung des Taschenbuchs, die sich nicht nur auf das Cover bezieht, sondern umlaufend über den selben Hintergrund verfügt, finde ich wirklich gelungen. Oliver Scholl, der ja bereits für die Heftserien Titelbilder beisteuerte, überzeugt mit einem optisch stimmigen Hintergrund und einer gut in Szene gesetzten JOURNEE.
Da das Taschenbuch gut drei Wochen vor Band 2150 erschienen ist, in dem ja zeitliche gesehen der Andromeda-Zyklus eingebettet wurde, weiß der Leser nun, dass es der LEIF ERIKSSON gelungen ist in die heimatliche Milchstraße zurückzukehren. Hier erwartet man gespannt den Angriff des Reichs Tradom ab, dem die Terraner anscheinend eine vernichtende militärische Niederlage beigebracht haben. Bis die Truppen des Reichs sich gesammelt haben, will Perry Rhodan auf den Hilferuf von Kiriaade reagieren, die ihm sehr eindringlich um Hilfe bat. Auf seinem Instinkt vertrauend, dass der Hilferuf dringend und echt ist, übergibt er Julian Tifflor die Befehlsvollmacht über die Flotte.
Seine Reise, von der er noch nicht weiß, dass sie ihm direkt nach Andromeda führen wird, führt er mittels der terranischen Neuentwicklung der JOURNEE durch. Der Raumschifftyp, zu dem die JOURNEE zu zurechnen ist, verfügt über ein extremes Beschleunigungsvermögen und Endgeschwindigkeit. Konstruiert wurde dieser Typ, um gegnerische Schiffe im Hyperraum verfolgen zu können. Die Besatzung besteht aus 80 Mitglieder, die allesamt in der PR-Reihe noch nicht aufgetreten sind.
Zu den bekannten Persönlichkeiten aus der PR-Serie sind Benjameen da Jacinta, Tess Qumisha, Zim November und der Klonelefant Norman mit dabei. Wohl bewusst wurde darauf verzichtet neben Perry Rhodan noch andere Unsterbliche mit auf die Reise zu schicken. So kann sich das Expose ganz auf Perry Rhodan konzentrieren, der natürlich als Hauptverantwortlicher fungiert.
Bereits im zweiten Kapitel wird dem Leser dann eine weitere, wichtige Handlungsfigur dieses Zyklus vorgestellt. Es handelt sich hierbei um die 21jährige Tefroderin Raye Corona, die eine überaus talentierte Medizinerin mit dem Schwerpunkt Implantat-Chirugie ist, einem Fachgebiet, welches noch von großer Bedeutung werden dürfte. Bereits im Verlaufe des vorliegenden Romans verliebt sich nicht nur Zim November in die gut aussehende Tefroderin, sondern die Besatzung der JOURNEE rettet ihr sogar das Leben.
Als Gegenspieler fungiert an vorderster Stelle der Kopfjäger Tagekath, der mit seinem Raumschiff KHOME TAZ und seiner mittels Implantaten aufgerüsteten Mannschaft auf den Welten der Völker Andromedas für Schrecken sorgt. Er ist dem Gelbem Meister voll uns ganz ergeben, hat dieser ihm und seiner Mannschaft doch zu einer überaus langlebigen Existenz verholfen. Der Gelbe Meister ist der Name von Perry Rhodans Gegenspieler im Hintergrund. Dagegen muss er sich bereits im vorliegenden Roman, nach dem überaus schwierigen Eindringen in Andromeda, gegen Tagekath erwehren, dessen Schiff weitaus mehr Freiheiten hat, als die restlichen Raumer des Gelben Meisters.
Die Situation für Perry Rhodan und seine Gefährten stellt sich wie folgt dar: Andromeda wird im Verlaufe des Romans völlig von dem umgebenden Universum mittels eines Zeitschirms abgeschottet. Eine Rückkehr ist also nicht möglich und auch Hilfe aus der Milchstraße kann nicht herbeigeholt werden. Ebenso ist eine Flucht der Völker Andromedas vor den Invasoren, die immer brutaler Welten und Raumschiffe angreifen, nicht möglich. An eine konzentrierte Gegenwehr ist nicht zu denken, da die Invasoren mit ihren Kastun-Raumern technisch und zahlenmässig überlegen sind. Eingeschlossen in Andromeda bleibt Perry Rhodan gar nichts anderes mehr übrig, als sich den Völkern Andromedas in ihrem Kampf anzuschließen.
Die Einbettung in die Heftserie ist aus meiner Sicht gut gelungen. Da es sich bei der Abschirmung von Andromeda um einen Zeitschirm handelt, innerhalb dessen die Zeit ca. 10 mal schneller als außerhalb abläuft, braucht der zeitliche Rahmen für die Mission nicht so eng gesteckt werden.
Die einzelnen Charaktäre werden von Uwe Anton wirklich gut beschrieben und in Szene gesetzt. Er verfügt hier einfach über wesentlich mehr Freiheiten als innerhalb der Heftserie und natürlich über mehr Raum für solche Darstellungen. Diesen nutzt er und widmet sowohl den bekannten wie auch den neuen Handlungsträgern großen Raum. Gerade die bekannten Figuren aus der Heftserie erhalten weitere Facetten hinzu, die stimmig sind. Auch der Klonelefant Norman wird aus einer ganz anderen Perspektive, nämlich der Ich-Perspektive, dargestellt, was durchaus humorvoll zu lesen ist.
So finden sich im Roman von Uwe Anton eine Liebesgeschichte, humorvoll dargestellte Gedankengänge eines Klonelefanten, spannende Kämpfe und ein Perry Rhodan, der eine mysteriösen Fremden nachjagt.
Einziges Manko aus meiner Sicht, aber hier kann der Autor nichts für, ist, dass der Gigantismus auch vor diesem Zyklus nicht haltgemacht hat. Warum muss es sich um eine galaxisweite Gefahr handeln? Warum wird gleich eine Galaxie komplett abgeschirmt? Warum müssen Millionen von Wesen gegeneinander kämpfen und sterben? Ich hätte mir gewünscht, wenn zumindest dieser Zyklus ohne gigantische Handlungshintergründe ausgekommen wäre. So baut man ein Szenario auf, welches wiederum nur einige Handlungsschauplätze beleuchten kann, während viele in Nebensätzen kurz erwähnt werden.
Von der schriftstellerischen Leistung Uwe Antons her hat mir dieser Roman wirklich zugesagt. SEHR GUT
Andromeda-Zyklus - Miniserie
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