Titel: Der Duft des Blutes Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Hamburg: Mord in der Speicherstadt. Kommissarin Sabine Berner ist mit der Ermittlung beauftragt. Aber es ist nicht der einzige Mord, den Sabine Berner aufklären muss. Bei diesem Mord trifft die aus dem Schwabenland (ein Alter ego der Autorin) stammende Polizistin auf den Vampir Peter von Borgo, ohne diesen als Vampir zu erkennen. Wer erwartet so etwas auch schon in der heutigen Zeit. Er selbst ist ein Überbleibsel des Jahres 1610. Damals wurde er in Wien geboren, lebt aber bereits seit fast zweihundert Jahren in Hamburg. Peter von Borgo wird zuerst recht dämonisch dargestellt, flacht mit seiner Figur im Laufe der Handlung ab. Der Vampir ist begierig auf Sabine, weil der Duft ihres Blutes (daher auch der Buchtitel) ihn an eine Freundin erinnert, die er aus Versehen umbrachte. Seine Liebe starb an seinem rasenden Blutdurst und seiner Leidenschaft zu ihr. Jetzt ist die Kommissarin das Opfer seiner Begierde. Er versucht sich an sie heranzumachen. Sabine hat jedoch noch ganz andere Probleme. Zum einen dieser Mordfall, wo sich Peter an sie heranmachen will, ihren Ex-Mann, der ihre Tochter immer zur unrechten Zeit wieder nach Hause bringt, obwohl er das Sorgerecht hat. Kurz darauf verschwindet eine Prostituierte mit ihrem Kind. Die Frau wird von Peter von Borgo, der sich inzwischen als Privatdetektiv ausgibt, gefunden. Er gibt Frau Berner den Hinweis auf die Leiche bei Pinneberg. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt, als nach dem Kind gefahndet wird. Von Borgo wird immer etwas aufdringlicher, aber in charmanterer Art als ich schriftstellernder Nachbar.
Im Vergleich zur zweiten Auflage 2003 bei Knaur wurde der Roman leicht überarbeitet und die DM sind inzwischen in Euro umbenannt. Die Überarbeitung hat jedoch nicht viel Erfolg gebracht. Ich hatte gedacht, dass die Mischung aus Gruselroman, Vampir-Liebes-Schmonzette und Krimi seit damals eine positive Veränderung erfahren hätte. Doch scheint mir, die Buchbesprechungen von 1993 und 2003 wurden nicht gelesen. Sonst hätte man jetzt doch noch etwas mehr daraus machen können. Die handelnden Figuren des Romans bleiben oberflächlich, die Autorin nutzt alle Klischees aus und lediglich die historischen Bestandteile der Hansestadt konnten mich überzeugen. Wenn das Hauptanliegen ein Krimi war, dann bin ich nicht überzeugt, er ist nur begrenzt spannend. Das Hin und Her zwischen Peter und Sabine ist das einzig Spannende.