Titel / Originaltitel: Das Jesus Video Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der junge und wohlhabende Amerikaner Stephen Foxx nimmt an einer Ausgrabung in Israel teil. Bei Grabungen in einer alten Begräbnisstätte entdeckt er ein Skelett mit einer seltsamen Grabbeigabe - einem Lederbeutel, in dem sich eine Plastiktüte mit der Bedienungsanleitung einer Sony Videokamera befindet. Untersuchungen ergeben, daß sowohl das Skelett, bei dem man verschiedene Hinweise auf moderne medizinische Behandlungen entdeckt, als auch der Beutel nicht aus der heutigen Zeit stammen, sondern zweitausend Jahre alt sind. Zumal die Videokamera, die in der Anleitung beschrieben ist, noch gar nicht auf dem Markt existiert, sondern erst in drei Jahren verfügbar sein wird. Aber nicht nur Stephen Foxx kommt zu dem Schluss, das ein Zeitreisender in die Vergangenheit gelangte und vielleicht sogar Aufnahmen von Jesus machte, sondern auch John Kaun, ein Medienmagnat, der hinter dieser Geschichte den Triumph seines Lebens vermutet und alles in Bewegung setzt, um sich die Kamera zu sichern. Foxx jedoch hat seine eigenen Vorstellungen, wie man mit einer solchen Entdeckung umgehen sollte und so startet ein dramatischer Wettlauf beider Parteien, um die Kamera als erster zu finden. Von Kaun auf die Entdeckung hingewiesen beteiligt sich später auch die katholische Kirche an der Jagd, die natürlich ihre besonderen Interessen an einem möglichen Video bekundet.
Nie ist sich der Leser während der Lektüre sicher, ob dieses Video nun existiert oder ob alles nur eine verrückte Idee ist. Eschbach hetzt seine Figuren durch halb Israel, lässt dabei dem Lesenden allerhand Interessantes über Land und Leute zukommen und schafft es bis zur letzten Seite die Spannung und die Ungewissheit aufrecht zu erhalten, ob nun ein Video existiert, wer denn der Zeitreisende sein mag und wie ein mögliches "Jesus-Video" aussehen mag. Ein Buch das nicht nur fesselt sondern auch Spass macht. Empfehlenswert.
Die gleichnamige Verfilmung des Buches sollte im übrigen vermieden werden, das Drehbuch hat sich soweit vom Buch entfernt, das etwas völlig anderes herausgekommen ist, als Eschbach ursprünglich schuf. Leider ist die Entwicklung nur negativ anzusehen, insofern sollte man sich den Spass nicht verderben.
Das Jesus Video - Rezension von Christian Plötz