Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
In Friedrichshafen, kurz nach dem ersten Weltkrieg baut der Ingenieur August Korf an einer Rakete, mit der er ins All vordringen und die Erde umkreisen möchte. Er weiß nicht, das zu gleicher Zeit in Rumänien der Wissenschaftler Suchinow ebenfalls eine Rakete erbaut hat - allerdings ist diese bereits startbereit und er wagt den "Schuss ins All". Allerdings scheinen seine Berechnungen für die Kraft der Triebwerke falsch gewesen zu sein, denn die Rakete mit einem Freund Suchinows an Bord schwenkt in die Umlaufbahn des Mondes ein und löst sich nicht mehr von ihr.
Korf hingegen, erst niedergeschlagen von der Nachricht, das ihm Suchinow zuvorgekommen war, sammelt Geld, um seinen "Geyron" fertigzustellen und eine Rettungsmission zum Mond zu starten. Nach vier Monaten ist es soweit, der "Geyron", Korfs Raumschiff startet und die Rettungsmission kann ihren Verlauf nehmen.
Willi Otto Gail, als Elektroingenieur zwar entsprechend vorgebildet, überrascht im Buch immer wieder mit erstaunlich präzisen Schilderungen von Schwerelosigkeit, dem Essen im All, wenn die Sonne hinter dem Erdball hervorkommend aufgeht und weiteren heutigen Selbstverständlichkeiten. Seinen "Geyron" lässt er wie eine Rakete starten und mit herausfahrbaren Flügeln wieder landen - ein Vorgriff auf den viele Jahrzehnte später entstehenden Space Shuttle. Natürlich fehlen nicht die der Zeit entsprechenden Figuren, der über allen Problemen stehenden Held "Korf", "Onkel Sam", der die Rolle des Fragenden einnimmt, um den Leser die Hintergründe zu erklären und "Suchinow", der erst erfolgreiche, später doch tragisch endende Gegen- und Mitspieler. Auch das Frauenbild entspricht der Zeit, jedoch kann man zum Schluss in dieser Hinsicht einige erstaunliche Entdeckungen machen - mehr sei nicht verrraten.
Wer das Buch einmal in die Hände bekommen sollte, dem sei es wärmstens empfohlen.