Serie: Caine 1. Teil Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
In der Ich-Form werden die Erlebnisse des Auftragskillers Stephen Caine geschildert, der bei seinem letzten Mord an einem US-Senator von der Polizei gefasst und zum Tode verurteilt wird. Die Giftspritze wird ihm verabreicht, sie wirkt jedoch nicht ganz so wie von den Behörden gewünscht. Caine fällt lediglich in einen todesähnlichen Schlaf und wird von den Helfern einer außerirdischen Rasse, den Kyan`Kor, entführt und in deren Basis gebracht. Die Kyan`Kor müssen mittelfristig ihren Heimatplaneten verlassen, da dieser in eine Eiszeit verfallen wird und die Rasse der Kyan`Kor unter diesen Umständen zum Aussterben verurteilt ist. Während eines mystischen Rituals wird die Seele eines der grausamsten Krieger namens Kartaan in das Penumbra-Amulett gebannt; der Erdling Caine wiederum ist dazu auserkoren, das Amulett zu tragen und als Helfeshelfer der Kyan`Kor zu agieren. Caine muss sich nicht nur mit dem Geist von Kartaan in seinem Kopf auseinandersetzen, sondern auch noch mit einer geheimnisvollen Organisation der Aganoi, einer weiteren außerirdischen Rasse, die sich aufs Dämonenaustreiben verlegt hat. Droht Caine in der Auseinandersetzung zwischen diesen Kräften zerrieben zu werden?
Technisch wurde dieses Hörspiel briliant umgesetzt. Prominente Sprecher allein machen ein gutes Stück nicht aus, wenn man jedoch merkt, dass hinter dem gesprochenen Text, wie das hier der Fall ist, Engagement steckt, dann kann nur ein hörbares gutes Erlebnis dabei herauskommen. Der Sound ist manchmal, wie so oft bei heutigen Hörstücken, etwas zu laut, aber gut umgesetzt. Ich würde mir mehr in Richtung klassische Chöre wünschen, wie es manchmal angedeutet wird. Das hebt die Dramatik...
Etwas arbeiten muss man an der Story - natürlich ist beim ersten Teil einer Serie nicht alles von vornherein klar, aber warum die Kyan`Kor im Text immer wieder Dunkelelfen genannt werden müssen, ist mir nicht ganz eindeutig. Ein Name reicht doch. Ebenso nicht, warum man eine irdische Invasion über Jahrzehnte im Hintergrund vorrantreibt, wenn die Kyan`Kor offenbar ein streitsüchtiges Kriegervolk sind und die Erde an sich leicht überrennen könnten. Oder haben sie vieleicht etwas ganz anderes vor? Auch stören mich etwas die Dialoge Caines - natürlich, man will ihn als rauen wilden Kerl darstellen, aber die vielen Kraft- und Fäkalausdrücke sind dann doch eher in Richtung Holzhammermethode.
Wenn man an den geringfügigen Kritikpunkten arbeitet, wird das eine interessante Reihe. Die Umsetzung der Heftromanreihe aus dem Baseliskverlag ist auf alle Fälle gelungen, die Vorlage vielleicht sogar übertroffen worden. Auf alle Fälle reinhören, auch wenn aufgrund der Sprache und der Ereignisse das Hörspiel auch nach Angabe auf der CD erst ab 14 Jahren geeignet ist.