Reihe: Hexer-Geralt-Saga Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Dame vom See ist Ciri, die Prinzessin von Cintra und gleichzeitig Schützling des Hexers Geralt von Riva. Ciri entkommt nur knapp dem Tod und findet sich auf geheimnisvolle Weise in der fremden Elfenwelt wieder. Sie trifft auf den jungen Ritter Galahad, dem sie ihr Herz ausschüttet und ihre ganze Geschichte erzählt, in der sich Vergangenheit und Zukunft durch Kriege und Machtkämpfe schrecklich verflochten haben. Ritter Galahad hält sie für die Herrin vom See, doch fühlt sich Ciri hier eher wie eine Gefangene denn wie eine Herrin. Die Elfen erwarteten ihre Ankunft, denn sie erhoffen sich etwas ganz Besonderes von Ciri.
Zur gleichen Zeit kämpft sich Geralt in Begleitung seiner Gefährten zu einem finsteren Schloss vor, wo der bösartige und zugleich mächtigste der Zauberer, Vilgefortz, Yennefer gefangen hält.
Währendessen prallen die Heere von Nilfgard und die der vereinten Königreiche aufeinander. Es wird die schrecklichste und verlustreichste Schlacht, die die Welt bislang gesehen hat. Eine Schlacht, die viele Menschen das Leben kostet und von der noch spätere Generationen sprechen werden.
Andrzej Sapkowski vereint im Abschlussband seiner Hexer-Geralt-Erzählungen, Die Dame vom See, noch mal all das, was die Romane und Kurzgeschichtensammlungen ausmachten: Liebe und Erotik, Krieg und Frieden, Diplomatie und Politik, und noch vieles mehr. Dadurch mag der Eindruck entstehen, der Roman sei überfrachtet. Der Leser erfährt viel von der politischen Geschichte des Kontinents und den Hintergründen von Politik und Gesellschaft. Dadurch wird die ganze Welt sehr glaubhaft und nachvollziehbar. Zugegebenermaßen verliert die Handlung dadurch ein wenig an Schwung. Mit Ironie und Humor, vielen Szenenwechseln und Rückblenden wird die Geschichte um Geralt den Hexer zu Ende erzählt. Die Seitenhiebe auf unsere Welt, mit seiner Ironie und fast zynischem Sarkasmus vorgetragen, wirken und sind nicht fehl am Platz. Wie in den vorherigen Romanen wechselt die Geschichte von Geralt über Yennefer zu Ciri. Sie sind alle voller Zweifel, Schwächen, streben nach fast unerreichbaren Zielen und Wünschen. Damit ist die Erzählung immer abwechslungsreich und fesselnd gestaltet. Dies der bitterste Band der Saga um Geralt, vom Handlungshergang als auch von der inneren Entwicklung der Hauptcharaktere betrachtet. Viele von Geralts Freunden und Kampfgefährten fallen, er selbst stirbt, um in einer Art Paradies wiederzuerwachen. Viele lieb gewonnene Personen verliert der Leser, kann aber dennoch hoffen, dass weitere Erzählungen erscheinen, denn es gibt noch genug ungeklärte Handlungsstränge.