| Titel: Black Out (2010) Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Man sieht schon, dass dies ein Jugendbuch ist, dem aber eine interessante Geschichte zugrunde liegt. Die Idee der vernetzen Menschheit ist gruslig, wohl weil das Ganze so plausibel beschrieben ist. Das sind keine Borg, wie man sie von Star Trek her kennt, sondern ganz normale Menschen, die nur darauf warten, andere geistig zu versklaven. Für Jugendliche kann diese Geschichte durchaus erschreckend sein und Eltern sollten erwägen, ob sie geeignet ist. Der Roman ist spannend erzählt, vielleicht manchmal zu spannend. Mit dem Verzicht auf einen chronologischen Handlungsablauf erzählt Autor Andreas Eschbach seinen Roman mit vielen Rückblicken, die oft künstlich die Spannung hoch halten. Manchmal ist dies zu viel des Guten und eine ruhigere Erzählweise wäre wünschenswert gewesen. Aber wer weiß: Vielleicht ist dies der einzige Weg, die lesefaulen Jugendlichen bei der Stange zu halten.
Christopher ist die zentrale Figur der Geschichte, und bevor der Roman zu Ende ist, kennt man das ganze Drama, das sich in seinem Leben abgespielt hat. Die anderen Figuren kommen ein wenig zu kurz, aber es mag sein, dass der Autor dies bald ändert, denn Black Out ist der erste Band einer Reihe (wahrscheinlich *seufz* eine Trilogie). Kann sein, dass dann Kyle oder Serenity mehr Raum bekommen oder gar die zentrale Position in der Geschichte einnehmen. Black Out ist ein spannender Roman, der ruhig etwas langsamer und weniger effekthascherisch hätte erzählt werden können. Ein Meisterwerk, wie mancher Leser bei Amazon schreibt, ist dieses Buch freilich nicht, aber ein solider SF-Roman ist das allemal und es ist auch ein Roman, bei dem ich mir vorstellen könnte, ihn meinen Kindern zu geben, wenn sie etwas älter sind.
7 von 10 Punkten