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Titel: Amnion Zyklus Vorgestellt von Rupert Schwarz |
Im dem kontroversen Zyklus geht es um den Kampf der Menschen gegen ein fremdes Volk namens Amnion. Die Amnion sind Händler und Imperialisten, wie sie im Buche stehen und der Leser erkennt schnell, dass viel nur Fassade ist und das wahre Ziel der Amnion die vollkommene Assimilierung der Menschheit ist. Durch Intrigen versuchen sie an Macht zu gewinnen und Menschen mittels eines Mutations-Gens in Amnion umzuwandeln.
Zu Beginn besteht ein Waffenstillstand, der jedoch zerbricht, als der Machtkampf zwischen dem Präsidenten der VMK (Vereinigte Montan Kombinate), Holt Fasner und Warden Dios, dem Chef der Polizeikräfte der VMK voll entbrennt. Wie zwei Titanen stehen sich beide gegenüber und kämpfen erbittert gegeneinander. Dabei sind Warden Dios Ziele durchaus ehrenhaft, denn er will die fast uneingeschränkte Macht der VMK berechen und seine Polizeikräfte (die das einzige nennenswerte Exekutiv-Organ der Erde darstellen) der Weltregierung unterstellen. Doch um den Kampf gegen Korruption und Intrigen zu gewinnen muss sich Warden auf das selbe Niveau begeben. Er spannt für seine Ziele zahlreiche Personen ein und riskiert sogar einen offenen Krieg mit den Amnion.
Einige dieser Personen sind die Polizisten Morn Hyland, der Pirat Angus Thermopyle und der verdeckte Agent und Spitzel Nick Succorso. Ohne zu wissen verfangen sie sich in Warden Dios' Netz und werden von ihm für seine Zwecke benutzt. Während Morn Hyland durch einen tragischen Unfall in die ganze Sache gezogen wird, stehen Angus und Nick mit dem Gesetz auf Kriegsfuß und sind Piraten im wahrsten Sinne des Wortes.
Donaldson schreibt selbst, dass ihn die Nibelungensage zu diesem Werk inspiriert hat. Das kann jeder glauben wie er will, aber bei den Namen der Hauptfiguren gibt es aber sehr wohl Anspielungen. Warden Dios stellt Wotan (klare Ähnlichkeit von Wotan und Warden - Dios steht im Spanischen für Gott) dar, seine Assistentin stellt Thor dar (Min Donner: Thor ist der Donnergott), während Holt Fasner den Drachen (Fafner = der Drache in der Sage) darstellt.
Auffällig ist, dass Donaldsons Amnion Zyklus eine radikale und kompromisslose Geschichte erzählt. Personen werden zu Schachfiguren reduziert und doch hängt von ihnen das Schicksal der Menschheit ab. Und noch etwas fällt auf: die Protagonisten rezitieren immer wieder Aussagen, die ihnen gegenüber im Verlauf des Buches gemacht wurden. So sagt z. B. Warden Dios zu Angus Thermopyle "Damit muss Schluss sein.". Letzterer ruft sich dieses Zitat immer wieder ins Gedächtnis in passenden Situationen. Diese Art zu schreiben ist sehr interessant.
Außerdem ist positiv aufzuführen, dass Donaldson sein Handwerk wirklich beherrscht. Obwohl er im Verlauf der Geschichte oft zwischen 6 oder mehr Protagonisten wechselt und die Handlung aus deren Sicht weitererzählt, schafft er es dennoch, die Spannung aus der Handlungsbogen erwachsen zu lassen und nicht aus den Erlebnissen der Protagonisten in dem jeweiligen Kapitel. D. h. also er schließt seine Kapitel nicht mit Cliffhangern ab, wie es leider zu oft gemacht wird, sondern wechselt nur die Sichtweise oder die Handlungsebene ohne den Spannungsbogen, der sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht, zu stören. Doch das war Donaldson noch nicht genug. Er erzählt einen Handlungsstrang nicht von einer Person, sondern beschreibt die Ereignisse auch mal aus der Sicht von Nebenfiguren. Das bietet natürlich die Möglichkeit, die Ereignisse aus unterschiedlichsten Blickwinkeln zu beleuchten. So ist dem Leser viel geboten.
Der Amnion Zyklus ist eine Space Opera mit einer ganz eigenen Note. Es gibt kaum ein anderes Werk, mit dem sich der Zyklus vergleichen lässt und die Geschichte an sich dürfte die Leserschaft spalten. Während die einen das Werk lieben und werden die anderen es hassen.
Amnion-Zyklus / Gap-Reihe |
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Titel |
Originaltitel |
© Jahr |
The Gap Into Conflict: The Real Story |
1990 |
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The Gap Into Vision: Forbidden Knowledge |
1991 |
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The Gap Into Power: A Dark and Hungry God Arises |
1991 |
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The Gap Into Madness: Chaos and Order |
1994 |
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The Gap Into Ruin: This Day All Gods Die |
1996 |