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Serie / Zyklus: Amnion-Zyklus, Band 2
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Morn Hyland gelang die Flucht aus den Händen des Piraten Angus Thermopyle und sie konnte auf dem Schiff von Nick Succorso Schutz finden. Nick ist ein Rivale von Angus, der aber keinen deut besser ist als dieser. Obwohl es Morn gelingt, die Existenz des Zonen-Implantats zu verschweigen, ist sie inzwischen von der Gefühlskontrolle abhängig geworden und nutzt das Kontrollgerät, um sich Nick als willige Gespielin präsentieren. Doch Morn treibt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel, denn Nick ist alles andere als dumm und er hat keinen Skrupel, gegen Leute, die ihn hintergehen, mit allen Mitteln vorzugehen.
Die Situation eskaliert, als Morn erfährt, dass sie von Angus geschwängert wurde. Sie gaukelt Nick vor, das Kind sei von ihm, doch was soll sie an Bord eines Raumschiffs, dessen Besatzung immer wieder gewaltigen G-Kräften ausgesetzt wird? Nick weiß eine Lösung: Sie fliegen eine Station der Amnios an, einer fremden Rasse von ebenso genialen wie skrupellosen Bio-Ingenieuren, die den Menschen nicht unbedingt wohlgesonnen sind. Mit ihrer fortschrittlichen Technik sind sie in der Lage, einen Fötus innerhalb von wenigen Stunden zu einem erwachsenen Menschen heranreifen zu lassen. Nick möchte Morns Geist auf seinen Nachkommen übertragen lassen, wohl wissend, dass der Transfer sie umbringen wird. Doch der Plan scheitert und Morn überlebt aufgrund des Zonen-Implantats ohne weitere geistige Schäden. Unglücklicherweise ähnelt ihr nun erwachsener Sohn mit Namen Davis dem Piraten Angus Thermopyle wie ein Zwilling. Die Amnios erklären Nick die ganze Wahrheit über Morns Betrug und angesichts dessen beschließt Nick sich zu rächen: Er verkauft Davis und Morn an die Amnion, die mittels eines Mutations-Gens Experimente an Menschen machen und diese in Amnios zu verwandeln. Dann trifft Angus Thermopyle auf der Station ein
Die Geschichte ist ein einziges Katz-und-Maus-Spiel. Wie zwei Boxer umtänzeln sich Morn und Nick, bis es zum brutalen Schlagabtausch kommt. Zwar ist die Geschichte bei weitem nicht so gewalttätig wie im ersten Band - Nick ist kein brutaler Schläger wie Angus - aber auf der psychischen Ebenen ist er noch schlimmer als Angus. Wie kein anderer versteht er es, Menschen Schmerzen zuzufügen, und er scheint es zu genießen, Morn zu demütigen.
Der Zyklus gewinnt an Fahrt und inhaltlich ist der Roman wesentlich interessanter als der erste Band. Mit den Amnios kommt eine wunderbar fremdartige Rasse ins Spiel, deren Ziele alles andere als klar sind, doch man ahnt bereits, dass eine Erfüllung der Amnion-Pläne nichts Gutes für die Erde bedeuten würde.
Es zeigt sich, dass hinter der ganzen Geschichte mehr als nur die persönlichen Schicksale von Nick und Morn stecken. Warden Dios, der Chef der VMKP, treibt ein äußerst riskantes Spiel gegen die Amnion und den mächtigsten Konzern der Erde und seinen Führer Holt Fasner. Nick, Morn und auch Angus sind in diesem Spiel Schachfiguren, die Dios meisterhaft manipuliert und lenkt.
Ich gebe dem Roman 8 von 10 Punkten.