Reihe: Ambigua, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Myrtel, die Fant, die vorwitzige Freundin mit dem Rüssel im Gesicht, taucht bei Fabian in der Schule auf, in Begleitung von Hummbert, der ihn während des Basketballspiels ablenkte. Und das auch noch während eines Spiels gegen ein ihnen haushoch überlegenes Team aus einem anderen Gymnasium. Fabian als Teamleiter und Trainer hat Probleme, seine Jungs zum Sieg zu führen. Bei einem 22:6 auch nicht gerade einfach. Dies unerwartete Auftauchen von Myrtel kann nur erheblichen Ärger bedeuten. So ist es auch, als sie ihm erklärt, warum sie ihn besucht: Der finstere Maledikt ist in Ambigua erwacht. Mit seiner Macht und seinen Kriegern bedroht er nicht nur Städte, sondern ganze Reiche zittern vor ihm. Die Würdenträger, Diplomaten und Staatsoberhäupter aus Ambigua treffen sich in Pantrami und man möchte Fabian wegen seiner großen Leistungen dabeihaben, ebenso wie Myrtel und Xolpph. Zweimal war er bereits in der Welt, die sonst niemand von der Erde kennt. Zweimal konnte er hilfreich eingreifen und Ambigua retten. Viele der in Pantrami Versammelten hoffen nun auf Fabian und seine Freunde.
In Ambigua kommt er mit Myrtel ziemlich passend zur Versammlung. Dabei erfährt er von Amoebius weiteres Wissenswertes über die Welt - und mit ihm natürlich auch die Leserinnen und Leser. Kurz darauf wird Myrtel jedoch entführt. Fabian kann nichts für seine Freundin tun. Es bleibt ihm nichts weiter übrig, als den Weg nach Corborion anzutreten und Myrtel, die inzwischen mit einem Fluch belegt ist, zu retten. Die weitere Schwierigkeit, die Fabian meistern muss, ist, den Fluch zu brechen.
Die zweite Suche, der sich Fabian annimmt, ist die Suche nach den Eltern. Sie verschwanden vor langer Zeit in Ambigua. Letztlich wird er feststellen, dass er einem Traum hinterherläuft.
Der dritte Band der Ambigua-Trilogie ist ein würdiger Abschluss. Die ersten beiden Titel gefielen mir gut. Jens Schumacher ist ein hervorragender Jugendbuchautor, der mir von Buch zu Buch besser gefällt. Allerdings hat er mit Ambigua eine Trilogie geschaffen, die sich eher an Jugendliche an der Grenze zum Erwachsenwerden wendet. In manchen Beschreibungen ist er mir für ein Jugendbuch zu gewalttätig. Sicher ist es realistisch, wenn Dörfer dem Erdboden gleich gemacht werden. Allerdings habe ich doch meine Probleme, wenn er Menschen tötet. Es gibt jedoch solche und solche Arten der Beschreibung. Andererseits gibt es auch lustige Situationen, etwa wenn Xollph mit vollem Mund spricht. Jens Schumacher ist ein Meister überbordender Ideen: neue Länder, neue Wesen, neue Eigenschaften. Leider sind viele Ideen nicht groß ausgearbeitet. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass aus dem Land Ambigua weitere Abenteuer berichtet werden. Wenn nicht mit Fabian, so mit anderen Handlungsträgern. Wer mehr über ihn erfahren möchte, den verweise ich gern auf das Interview hier.