Titel: Eisiges Blut Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Michael Wilde, US-amerikanischer Wissenschaftsjournalist, ist vom Schicksal heftig gebeutelt: Seine Freundin erleidet beim Bergsteigen einen tödlichen Unfall. Dieser Schicksalsschlag lässt ihn mit sich hadern. Ein Angebot, am Ende der Welt, in Point Adélie, wird von ihm gern angenommen. In der Kälte und Einsamkeit kann er sich in die Arbeit stürzen. Bilder vom Südpol, Interviews und Berichte des Alltags von den dort arbeitenden Forschern erstellen. Bei einem Tauchgang im Polarmeer entdeckt Michael Wilde ein Menschenpaar. Die beiden sind aneinander gefesselt und seit mindestens einhundertfünzig Jahren im Eis. Die Forscher holen das Paar aus dem Meer und tauen das Eis langsam auf. Kaum aufgetaut, machen sich die Leichen auf und davon.
Ein zweiter Handlungsstrang beschäftigt sich mit den Eisleichen. Lieutnant Sinclair Archibald Copley vom 17. Lancer-Regiment und seine Begleiterin Eleonor Ames sind quer durch Europa unterwegs gewesen, bis sie sich im Meer wiederfinden. Was im London des 19. Jahrhunderts beginnt, führt nachher bis zum Krimkrieg. Die beiden sind perfekt konserviert und sollten eigentlich tot sein. Diesen Zustand beenden die beiden jedoch und überraschen damit natürlich die Forscher. Noch verblüffter sind die Forscher über die Ernährungsgewohnheiten. Denn Vampire gibt es nicht. Oder?
Ein interessantes Buch mit lesenswerten Beschreibungen über das Leben in der Antarktis. Spannend sind die Beschreibungen vom südlichsten Kontinent schon. Das Buch ist in dieser Hinsicht sehr lebendig beschrieben. Bei der Handlung bin ich in der ersten Hälfte voll dabei, in der zweiten Hälfte hat mich der Autor verloren. Zu deutlich wird auf das Ende zugearbeitet. Die Spannung an sich ist da, wenn es darum geht, Teile der Handlung zu beschreiben. Für das Ende ist die Spannung jedoch unerheblich. Störend sind der Beginn im Jahr 1856 und dann der Schwenk auf das Jahr 1854, um auf das Ende in 1856 hinzuarbeiten. Mit dem ersten Kapitel im Jahr 1856 wird die ganze Vergangenheitsschau überflüssig.