Titel: Abenteuer im Sternenreich Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Die Heirat seiner Stiefmutter verändert das Leben des jugendlichen Max Jones von Grund auf. Sein neuer Stiefvater behandelt Max mit Härte und will sein Eigentum, wie auch den Hof, auf dem er und seine Mutter leben, verkaufen. Es kommt zur Konfrontation, und Max läuft von zu Hause weg. Bald trifft er auf Sam Anderson, einen Lebenskünstler, der für Max nach anfänglichen Schwierigkeiten zu einem väterlichen Freund wird. Wie sein Onkel will Max auf einem Schiff durchs Weltall fliegen, doch es ist nahezu unmöglich, dies zu erreichen. Allerdings gelingt es Sam und Max, mit gefälschten Papieren auf einem Handelschiff anzuheuern. Zunächst muss Max Dienst im schiffsinternen Haustierdomizil versehen, doch dann erhält er eine Chance, sein mathematisches Können unter Beweis zu stellen. Vor allem seine Fähigkeit, sich Texte vollständig dauerhaft einzuprägen ist für ihn sehr hilfreich, und so hat er alle Berechnungstabellen zur Ermittlung der Hyperraum-Sprungdaten stets parat. So wird sogar die Laufbahn eines Astrogators greifbar. Als dann der erste Astrogator des Schiffs stirbt, muss Max viel zu früh die Position des dritten Astrogators übernehmen. Nun bleiben nur noch der Captain des Schiffs und der Max hassende neue Chief Astrogator Hendrix. Doch der Captain ist zu alt und nicht mehr schnell genug, während Hendrix sich überschätzt. Während eines schwierigen Berechnungsmanövers kommt es zum entscheidenden Fehler. Das Schiff schafft zwar den Sprung, strandet allerdings in einem unbekannten Teil des Weltalls.
Das ist wieder einer von Heinleins Jugendromanen und wieder einmal überzeugt der Autor mit einer sehr schönen, stimmungsvollen Geschichte. Max Jones verkörpert sozusagen den amerikanischen Traum. Und obwohl es sich vielleicht so anhört, schreibt Heinlein keineswegs klischeehaft. Immer wieder findet er Momente, in denen er wirklich gelungene Ideen unterbringt. Die Welten, die besucht werden, sind interessant, der Alltag auf dem Schiff erinnert an das viktorianische Zeitalter und auf Technikbeschreibungen wird zum Glück verzichtet (und so bleiben lächerliche Beschreibungen aus den 50er Jahren dem Leser erspart). Und statt der Technik stellte der Autor seinen jungen, sympathischen Protagonisten in den Mittelpunkt. Das Ergebnis ist ein kurzweiliger, unterhaltsamer Roman, der zwar als Jugendroman gedacht ist, aber einen Erwachsenen ebenso gut unterhält. Die Geschichte ist reich an Details und persönlichen Interaktionen und beschert dem Leser einige vergnügliche Stunden. Ein solider Roman.
7 von 10 Punkten