Reihe: Der Weltraumfahrer, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Algis Budrys verlagerte die Handlung seiner Erzählung in die 1980er Jahre mit einem neuen Kalten Krieg zwischen Nato und Warschauer Pakt. Ein amerikanischer Atomphysiker arbeitet an einem geheimen Projekt nahe der Grenze, die den Osten vom Westen trennt. Sein Versuch ist jedoch nicht ganz erfolgreich, da sich im Labor von Dr. Lucas Martino eine verheerende Explosion ereignet. Von einem Einsatztrupp aus dem feindlichen Osten schwer verletzt gerettet, wird er körperlich wieder hergestellt, jedoch nach Kunst der Wissenschaft, so dass er eher eine Maschine zu sein scheint als ein Mensch. Ihm wurde ein Arm durch eine Prothese ersetzt, und anstelle des Kopfes besitzt er eine Metallkugel mit künstlichen Augen. Nach vier Monaten wird er entlassen und in den Westen zurückgeschickt. Mit all seinen künstlichen Ersetzungen sieht er nicht nur verändert aus, sondern auch nicht vertrauenswürdig. Geradezu paranoid reagiert der Westen, als er den Wissenschaftler nicht gleich identifizieren kann. Man setzt Agent Shawn Rogers auf ihn an. Zwar sind die verbliebenen Fingerabdrücke die des Forschers Martino, aber ist es auch sein Gehirn? Der Geheimdienst will den ehemals verschlossenen Mann an Hand seiner Erinnerungen identifizieren, was sich als schwierig erweist. Martino kann anhand seiner Erinnerungen, zumindest der überprüfbaren, seine Existenz beweisen. Der Geheimdienst ist jedoch nicht überzeugt, denn so wie Martino ihnen antwortet, hätte er auch alle Geheimnisse dem östlichen Geheimdienst verraten können.
Inzwischen versucht Lucas Martino zu einer ehemaligen Freundin Kontakt herzustellen. Aus einer Beziehung wird nichts, und Martino zieht sich auf die Farm seines Vaters zurück, ein Leben als Farmer in Aussicht.
Später taucht Rogers erneut auf und erzählt Martino, die Regierung wolle sein gescheitertes Forschungsvorhaben weiterführen und benötige ihn als Wissenschaftler. In diesem Augenblick hatte Martino jedoch bereits mit seinem Forscherleben abgeschlossen und behauptet dreist, er sei nicht Martino.
Betrachtet man den deutschen Titel Zwischen zwei Welten kommt man nicht umhin, länger darüber nachzudenken. Ist es die politische Lage, zwischen Ost und West in einer militärischen Patt-Situation zu stecken, oder ist es eher die Frage Wer bin ich jetzt? - Wer war ich früher? Mit dem Originaltitel Who? lässt sich die Frage viel einfacher und schneller stellen. Unter der Oberfläche einer Spionagegeschichte verbirgt sich weit mehr. So lässt sich die Geschichte durchaus als eine Charakterstudie ansehen, die gleichzeitig beweist, dass Budrys einer der führenden SF-Autoren der damaligen Zeit war. Mit nur wenigen guten Werken machte er sich einen ebensolchen Namen.
Der Roman wurde übrigens 1974 unter dem Titel Der Mann aus Metall mit John Gold sehr wortgetreu und inhaltsnah verfilmt.