Titel: Wyrd Sisters Ein Scheibenwelt Zeichentrickfilm Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Das Königreich Lancre - same buisness as usual: Während die drei ortsansässigen Hexen sich zum regelmäßigen Hexenzirkel treffen, wird der König von seinem Neffen umgebracht. Ein Diener kann noch mit dem Kind fliehen und schafft es gerade noch das Kind den Hexen zu übergeben, bevor dieser sein Leben aushaucht.
Die Hexen, die sich eigentlich nur wenig für Politik interessieren, geben das Kind in die Obhut eines Wandertheaters, damit das Kind in Sicherheit ist. Doch nun fangen die Probleme an: Der neue König, offensichtlich wahnsinnig, sieht in den Hexen eine mögliche Gefahr und agiert gegen diese. Auch der Ex-König spukt als Geist herum und trägt das seine zum Chaos bei. So werden die Hexen Granny Weatherwax, Nanny Ogg und Magrat immer mehr in die Ereignisse hineingezogen.
Der Zeichentrickfilm hat zu Beginn Längen und die Animationen sind gewöhnungsbedürftig. Aber nach einem Drittel gewinnt der Film an Fahrt und schlägt einen in den Bann. Die Geschichte von Terry Pratchett versteht sich als Persiflage an Macbeth. In Deutschland fühlte sich der Heyne Verlag seinerzeit genötig mit dem deutschen Titel Macbest gezielt darauf hinzuweisen, damit es auch der dümmst Leser kapiert. Im Film wurde dies aufgegriffen. Der Schreiber des Wanderzirkus sieht aus wie die Zwergenversion von Shakespeare und auch sein berühmtes Globe Theater findet als "Disk Theater" seinen Einzug in des Buch.
Von den drei Hexen war Granny Weatherwax bereits bekannt aus dem Buch Equal Rites (dt. Das Erbe des Zauberers). Nanny Ogg ist das genaue Gegenteil von Granny - Oberhaupt eine schier unübersichtlichen Dynastie von Nachkommen und die Lebensfreude in Person. Magrat ist eine Junghexe, die ihre Not mit den beiden Althexen hat. Diese Konstellation bewirkt unzählige urkomische Situation, die ganz wunderbar animiert sind. Die Bilder, wie z. B. eine betrunkene Nanny Ogg, die sich einen Flachmann aus dem Dekolleté zieht, prägen sich einen unwiederruflich ein. Oder die Versuche vom Konig, bei den Hexen Steuern einzuziehen. Sehr witzig.
Ein Einschränkung sei gemacht: Der Film ist nur in Englisch verfügbar. Die Dialekte der drei Hexen sind wunderbar extrem. Jede hat ihren eigenen, den sie nutzt. Das Spektrum reicht von walisisch (Magrath) bis schottisch (Granny Weatherwax). Das ist keineswegs leicht zu verstehen, aber ganz wunderbar zum anhören. Besonders Jane Horrocks hat einen Wahnsinns-Dialekt der guten Magrat in den Mund gelegt - teilweise zum scheckig lachen. Und Christopher Lee als "Death" war in der Nebenrolle wunderbar.
Fazit: Der Film ist gelungen, teilweise sogar richtig gut. Wer Englisch gut versteht wird an dem Werk seine Freude haben. Die Animationen sind ungewöhnlich und interessant und die Umsetzung ist gut gelungen. Ein Werk also, das man jedem, der der englischen Sprache mächtig ist, empfehlen kann.
8 von 10 Punkten.
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