Wilhelm Hauff

Biographie

Wilhelm Hauff wird am 29. November 1802 in Stuttgart geboren. Seine Eltern sind der Regierungssekretär Wilhelm Hauff und seine Frau Wilhelmine, geborene Elsäßer, die Tochter eines Erlanger Juraprofessors. Wilhelm 'Junior' ist das zweite von insgesamt vier Kindern des Ehepaares (zwei Jungen und zwei Mädchen). 1805 wird der Vater neun Monate unter dem Vorwurf, ein "Liberaler" zu sein, inhaftiert, schließlich aber freigesprochen. Als er im Jahre 1809 stirbt, ziehen die Mutter und ihre Kinder nach Tübingen zum Großvater Elsäßer und bleiben dort. Der Großvater besitzt eine umfangreiche Bibliothek, aus der Wilhelm seine ersten literarischen Anregungen bezieht. Besonders Ritter- und Räuberromane haben es ihm angetan.

Nach dem Besuch des Gymnasiums geht Wilhelm 1817 auf die Klosterschule in Blaubeuren, wo er zum Theologen ausgebildet werden soll. 1820 wechselt er auf die Universität in Tübingen. Bei einer Reise zu einer Tante in Nördlingen verliebt er sich 1823 in seine Kusine Luise. Es folgt eine reger Briefwechsel und ein halbes Jahr später die Verlobung.

1824 entstehen die ersten Lieder und Gedichte. Hauff fasst zu dieser Zeit den Entschluß, nicht Pfarrer, sondern Schriftsteller zu werden. Trotzdem schließt er sein Studium im Herbst mit dem Magister und Doktor der Philosophie ab. Er findet eine Anstellung als Hauslehrer. Seine Hochzeit muss er fürs Erste verschieben, da sein Gehalt als Lehrer zwar für ihn ausreicht, noch nicht aber für eine Familie.

1825 beendet Hauff die Memoiren des Satans" - eine Satire über das Studentenleben. Außerdem entstehen die Märchen für die Sammlung Märchenalmanach für das Jahr 1826.

1826 erscheint die Novelle Der Mann im Monde und bringt ihm den literarischen Durchbruch. Da auch der Historische Roman Lichtenstein fertiggeschrieben ist und die Einkünfte aus den schriftstellerischen Erfolgen steigen, kann Hauff seine Anstellung als Hauslehrer aufgeben, zumal mehrere Verlage ihn bitten, Beiträge für Zeitschriften und Taschenbücher zu liefern. Hauff wendet sich ganz der Schriftstellerei zu. Er glaubt, damit künftig seine Familie ernähren zu können. Lange Reisen für Lesungen, Einladungen und Verlagsverhandlungen führen ihn durch halb Deutschland, Holland und bis nach Paris. Der Verleger Cotta bietet Hauff die Redaktion des "Morgenblattes für gebildete Stände" an. Noch vor Ende des Jahres erscheinen die "Phantasien im Bremer Ratskeller" (die viele Kritiker für sein wichtigstes Werk halten) und mehrere Novellen.

Zum 1. Januar 1827 übernimmt Hauff die Redaktion des "Morgenblattes". Am 13. Februar heiratet Hauff endlich seine Braut Luise. In der Folgezeit entstehen seine restlichen Novellen und Märchen. Im Sommer fährt Hauff nach Tirol, um das Material für einen Roman über den Volkshelden Andreas Hofer zu sammeln. Nach seiner Rückkehr erkältet sich Hauff bei der Beerdigung eines Mitarbeiters des "Morgenblattes". Zuerst unterschätzt er diese Erkrankung. Sie verschlimmert sich jedoch so sehr, dass er selbst am 10. November, als seine Tochter Wilhelmine geboren wird, im Bett bleiben muss. Am 18. November 1827 stirbt Wilhelm Hauff im Alter von nur 25 Jahren. Um Witwe und Baby abzusichern, erlässt der König von Württemberg zum ersten Mal ein Urheberrecht. Zwölf Jahre lang darf nur die von Gustav Schwab (noch heute populär für sein Buch Die schönsten Sagen des klassischen Altertums) zusammengestellte Hauffsche Werkausgabe in 36 Bänden im Königreich verkauft werden.

Pseudonyme:

H. Clauren

 

Bibliographie (Auswahl):
[Auf fictionfantasy.de rezensierte Bücher sind mit Link unterlegt und fett gekennzeichnet.]

Märchenalmanache "für Söhne und Töchter gebildeter Stände"

Titel

© Jahr

Märchenalmanach auf das Jahr 1826: Die Karawane

1825

Märchenalmanach auf das Jahr 1827: Der Scheich von Alessandria und seine Sklaven

1826

Märchenalmanach auf das Jahr 1828: Das Wirtshaus im Spessart

1827

Die schönsten Märchen von Wilhelm Hauff [Moderne Auswahl] -

Roman

Titel

© Jahr

Lichtenstein

1826

Satiren

Titel

© Jahr

Der Mann im Mond oder Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme [als H. Clauren]

1825

Mitteilungen aus den Memoiren des Satans [2 Bände]

1825-6

Erzählungen

Titel

© Jahr

Othello

1826

Die Sängerin

1826

Die Bettlerin von Pont des Arts

1827

Jud Süß

1827

Die letzten Ritter von Marienburg
Das Bild des Kaisers
Phantasien im Bremer Ratskeller, ein Herbstgeschenk für Freunde des Weines

1827

Die Bücher und die Lesewelt
Freie Stunden am Fenster
Der ästhetische Klub

Ein Paar Reisestunden

 

 

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