Titel: Die schönsten Märchen von Wilhelm Hauff Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Wilhelm Hauff (1802 bis 1827) arbeitete als Hauslehrer in Stuttgart und reiste anschließend durch Norddeutschland und Frankreich. Dabei sammelte er verschiedenste Sagen und Märchen aus dem Volksmund und schrieb auch eigene Werke. Jedem sind diese bekannt, auch wenn vielleicht der Autorenname nicht ganz so geläufig ist. Die Geschichten vom "Kalif Storch" oder vom "kleinen Muck" gehören eigentlich zum Allgemeingut, gerade die vielleicht exotische Örtlichkeit dieser Geschichten macht den Reiz aus und lässt diese bei den Kindern so beliebt sein.
Mit "Das Wirtshaus im Spessart" hingegen verarbeitet Hauff eine Sage aus dem Schwarzwald, während er mit dem "Zwerg Nase" ein Märchen verarbeitet, das ebenso der europäischen Märchenkultur angehört wie viele der von den Gebrüdern Grimm gesammelten Geschichten. Aber auch unbekanntere Werke wie "Die Karawane" und "Das Märchen vom falschen Prinzen", "Der Scheich von Alexandrien und seine Sklaven" sowie - vielleicht etwas bekannter - "Das kalte Herz" sind in diesem liebevoll aufgemachten Buch im Großformat enthalten.
Neben den Geschichten von Hauff finden sich zahlreiche Illustrationen von Mario Grasso, die allein für sich die Kinderaugen auf sich ziehen. Wenn man keine Lust zum Vorlesen hat, kann man das Buch auch allein zum Ansehen verwenden. Der Verlag gibt die Zielgruppe für Kinder ab 6 Jahren ab, wobei ich das für eher die absolute Untergrenze halte. Das liegt keinesfalls an nicht kindgerechten Geschichten, sondern eher an deren Länge, die jüngere Kinder sehr schnell die Lust daran verlieren lässt. Ältere können sich dann schon besser auf auch lange Erzählungen konzentrieren.
"Die schönsten Märchen von Wilhelm Hauff" ist ein bezaubernd gestaltetes Buch für Groß und Klein und sollte in einem gut sortierten Bücherregal keinesfalls fehlen.